Erbach
wer die abgeschiedene nimpt, der bricht auch die
Ehe. | 32v |
Weiter spreche ers: Zum drittent höret auch das ge-
bot Gottes, wie ihr euch gegeneinander sölt halten,
Denn also spricht der heilige Paulus zu den Ephe-
sern am fünfften Capittel [22-29]:
Und sprech zum Manne: Ir Menner, liebet ewre
Weiber, wie Christus geliebet hat die gemeine unnd
hat sich selbs für sie gegeben, auff das er sie heiliget.
Unnd hat sie gereiniget durch das Wasserbadt im
wort, auff das er sie im selbs zurichtet, ein gemein,
die herrlich sey, die nicht hab einen flecken oder
runtzeln oder deß etwas, sondern das | 33r | sie heilig
sey unnd unstrefflich. Also söllen auch die Menner
ihre Weiber lieben als ihr eigene leibe. Wer sein Weib
liebetu, der liebet sich selbs. Denn niemand hat je-
mals sein eigen fleisch gehasset, sondern er nehret es
und pflegt sein, gleich wie auch der Herr die gemei-
ne.
Zum Weibe: Die Weiber seien unterthan ihren Men-
nern als dem Herrn, denn der Man ist des Weibes
haupt, Gleich wie auchv Christus das haupt ist der
gemein, unnd er ist seines leibs heiland. Aber wie
nun die gemein Christo ist unterthan, Also auch die
weiber ihren Mennern in allen dingen. | 33v |
Weiter sprech erw: Nu höret auch das Creutz, daß
Gott auff den Ehelichen standt gelegt hat.
Zum Weibe: Also sprach Gott zum Weibe: Ich will
dir viel schmertzen schaffen, wenn du schwanger
wirst; du solt mit schmertzen kinder geberen. Und
dein will soll deinem Manne unterworffen sein, und
er soll dein Herr sein53.
s KO 1558: er zue ihnen.
t KO 1558: dritten, so.
u KO 1558: lieb hatt.
v Fehlt KO 1558.
w KO 1558: er zue inen.
x KO 1558: er zue inen.
y KO 1558: er zu inen.
Zum Man: Und zum Mann sprach Gott: Dieweil du
hast gehorchet der Stim deines Weibs und gessen
von dem Baum, davon ich dir ge- | 34r | bot unnd
sprach: Du solt nicht darvon essen, verflucht sey der
acker umb deinet willen. Mit kummer solstu dich
darauff nehren dein lebenlang. Dorn und distel soll
er dir tragen und solt das kraut auff dem felde essen.
Im schweiß deines angesichts soltu dein Brot essen,
biß das du wider zu erden werdest, darvon du ge-
nommen bist. Denn du bist erden unnd solst wider
zu erden werden54.
Weiter sprech erx: Doch soll das ewer trost sein, das
ir glaubt und wisset, das ewer stand vor Gott ange-
nem und gesegnet ist, Denn also stehet geschrieben:
Gott schuff den Menschen im selbs zum bilde, zum
bilde Gottes schuff er ihn, und er schuffe sie ein
Menlin und ein Frew-| 34v | lin. Und Gott segnet sie
und sprach zu inen: Seid fruchtbar und mehret euch
unnd füllet die erden und macht sie euch unterthan
unnd herschet uber Fisch im Meer unnd uber Vögel
unter dem Himmel und uber alles thier, das auff
erden kreucht. Unnd Gott sahe alles, was er ge-
macht hatte, und sihe da, es war alles sehr gut55.
Darumb spricht auch Salomon: Wer ein Ehefrawen
findet, der findet etwas guts unnd bekompt wolge-
fallen von dem Herrn56, das ist, Gott gibt den Ehe-
leuten sein gnade, daß sie lust und liebe zusamen
haben, gern bey einander sind und wissen, das es
Gott auch wol gefelt.
Darnach sprech ery: Wolt ihr nu solche pflicht unnd
trewe einander leisten, so gebt einander die hende
darauff.
zDarnach spreche er dem Man für unnd laß in sa-
gena: Ich, N., nim dich, N., mir zu einem Ehegemahl
und gelobe dir meine trewe. | 35r |
z-z Fehlt KO 1602.
a KO 1558: nachsprechen also.
53 Gen 3,16.
54 Gen 3,17-19.
55 Gen 1,27-28.31.
56 Spr 18,22.
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wer die abgeschiedene nimpt, der bricht auch die
Ehe. | 32v |
Weiter spreche ers: Zum drittent höret auch das ge-
bot Gottes, wie ihr euch gegeneinander sölt halten,
Denn also spricht der heilige Paulus zu den Ephe-
sern am fünfften Capittel [22-29]:
Und sprech zum Manne: Ir Menner, liebet ewre
Weiber, wie Christus geliebet hat die gemeine unnd
hat sich selbs für sie gegeben, auff das er sie heiliget.
Unnd hat sie gereiniget durch das Wasserbadt im
wort, auff das er sie im selbs zurichtet, ein gemein,
die herrlich sey, die nicht hab einen flecken oder
runtzeln oder deß etwas, sondern das | 33r | sie heilig
sey unnd unstrefflich. Also söllen auch die Menner
ihre Weiber lieben als ihr eigene leibe. Wer sein Weib
liebetu, der liebet sich selbs. Denn niemand hat je-
mals sein eigen fleisch gehasset, sondern er nehret es
und pflegt sein, gleich wie auch der Herr die gemei-
ne.
Zum Weibe: Die Weiber seien unterthan ihren Men-
nern als dem Herrn, denn der Man ist des Weibes
haupt, Gleich wie auchv Christus das haupt ist der
gemein, unnd er ist seines leibs heiland. Aber wie
nun die gemein Christo ist unterthan, Also auch die
weiber ihren Mennern in allen dingen. | 33v |
Weiter sprech erw: Nu höret auch das Creutz, daß
Gott auff den Ehelichen standt gelegt hat.
Zum Weibe: Also sprach Gott zum Weibe: Ich will
dir viel schmertzen schaffen, wenn du schwanger
wirst; du solt mit schmertzen kinder geberen. Und
dein will soll deinem Manne unterworffen sein, und
er soll dein Herr sein53.
s KO 1558: er zue ihnen.
t KO 1558: dritten, so.
u KO 1558: lieb hatt.
v Fehlt KO 1558.
w KO 1558: er zue inen.
x KO 1558: er zue inen.
y KO 1558: er zu inen.
Zum Man: Und zum Mann sprach Gott: Dieweil du
hast gehorchet der Stim deines Weibs und gessen
von dem Baum, davon ich dir ge- | 34r | bot unnd
sprach: Du solt nicht darvon essen, verflucht sey der
acker umb deinet willen. Mit kummer solstu dich
darauff nehren dein lebenlang. Dorn und distel soll
er dir tragen und solt das kraut auff dem felde essen.
Im schweiß deines angesichts soltu dein Brot essen,
biß das du wider zu erden werdest, darvon du ge-
nommen bist. Denn du bist erden unnd solst wider
zu erden werden54.
Weiter sprech erx: Doch soll das ewer trost sein, das
ir glaubt und wisset, das ewer stand vor Gott ange-
nem und gesegnet ist, Denn also stehet geschrieben:
Gott schuff den Menschen im selbs zum bilde, zum
bilde Gottes schuff er ihn, und er schuffe sie ein
Menlin und ein Frew-| 34v | lin. Und Gott segnet sie
und sprach zu inen: Seid fruchtbar und mehret euch
unnd füllet die erden und macht sie euch unterthan
unnd herschet uber Fisch im Meer unnd uber Vögel
unter dem Himmel und uber alles thier, das auff
erden kreucht. Unnd Gott sahe alles, was er ge-
macht hatte, und sihe da, es war alles sehr gut55.
Darumb spricht auch Salomon: Wer ein Ehefrawen
findet, der findet etwas guts unnd bekompt wolge-
fallen von dem Herrn56, das ist, Gott gibt den Ehe-
leuten sein gnade, daß sie lust und liebe zusamen
haben, gern bey einander sind und wissen, das es
Gott auch wol gefelt.
Darnach sprech ery: Wolt ihr nu solche pflicht unnd
trewe einander leisten, so gebt einander die hende
darauff.
zDarnach spreche er dem Man für unnd laß in sa-
gena: Ich, N., nim dich, N., mir zu einem Ehegemahl
und gelobe dir meine trewe. | 35r |
z-z Fehlt KO 1602.
a KO 1558: nachsprechen also.
53 Gen 3,16.
54 Gen 3,17-19.
55 Gen 1,27-28.31.
56 Spr 18,22.
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