Frankfurt
pfleger undersagen sollen, sich des papistischen ge-
sengs zuenthalten, und nachdem sy in kain predig
komen, soll zu inen steen, entweder herauß in die
predigen zugeen oder ain erbar rat werde inen alle
wochen auf ainen glegen tag und stund in irer kir-
chen predigen lassenγ.
Und ist im selben fall inen zupredigen furge-
schlagen herr Andres16.
[5.] δAuf den funfften artikel, der censur und kirchen
straff halben, bedacht, die predicanten zuberichten,
was bedenken ain erbar rat darinn hab.
εDer begrebnuß halben underschid furzenemen
und ir maynung weiter daruf zuvernemen.
[6.] Des gleichen ist auch auf den sechsten artikel,
belangend das jung volk under den predigen von
den plätzen und in die predigen zetretten und under
den predigen trummen17 und pfeiffen zuunderlassen,
bedacht, davon mit den | 118r | predicanten zereden
und von inen zuvernemen, wie dem allen zuthun sei.
[7.] ζAuf den sibendten artikel, von abthuung der
bilder und altarien, ist bedacht, noch lenger beruhen
zelassen, deshalben ain new landgeschray zemachen.
Es sollen aber sy, die predicanten, das volk nicht
destominder vleissig underweisen, wes von den bil-
dern und andern dergleichen zuhalten sei18.
[8.] ηAuf den achten artikel, der pfaffen beischlaffe-
rin und andere belangend, so in der unehe sitzen und
ärgerlich haußhalten sollen, beratschlagt, den pfaf-
fen zusagen, ire concubinen von inen zuthun oder zu
ehlichen bei ains erbarn rats straff, mit vertröstung,
γ Diß ist in rat außenlassen.
δ Kirchen buß.
ε Begräbnuß.
ζ Abschaffung der bilder und altar.
η Pfaffen concubinen.
θ Sendgericht.
ι Consistorium.
1548 die Klostergebäude und das -vermögen, die letzte
Schwester starb 1588, Heitzenröder, Reichsstädte,
S. 226.
16 Andreas Zöpfel kam 1540 nach Frankfurt, predigte erst-
mals am 9. April 1542 an der Frankfurter Weißfrauen-
wo sy sich in den ehstand begeben, welle ain erbar
rat sy bei iren pfrunden in ex[emplo] der kayserli-
chen declaration des Regenspurgischen Ab-
schids19, so vil an ainem erbarn rat sei, trewlich
schutzen und handhaben. Doch daneben fur gut an-
gesehen, D. Jheronymusen20 zeschreiben, sich zu-
erkundigen, was und wie weit man die gaistlichen in
ex[emplo] solcher declaration wol vertrosten möge.
|118v|
Und dieweil der artikel daruf gestellt, als solten
under den personen des rats sein, die solcher massen
ergerlich haußhalten, sollte durch den alten burger-
maister in sitzendem rat ain gemaine erinnerung
und warnung beschehen, welcher des rats sich des
schuldig wisse, das der solich ergernuß auß dem weg
thete, damit ain e. rat nit gedrungen wurde, gepur-
lich einsehen zuthun.
θUnd ist sonst in gemain bedacht, das die freund,
uf den Römer verordnet, vleissig sitzen, die uber-
trettenden, es seien gaistlichen oder weltlichen,
mehrers oder minders stands, disen unnd anderer
artikel halben unnderschidlich beschicken und von
ainem jeden nach gestalt seiner ubertrettung die ge-
purlich puß nemen und hierin gleichhait halten und
niemands verschonen sollen.
[9.] ιAuf den neundten artikel, das ehconsistorium
belangend, bedacht, den predicanten | 119r | zubevel-
hen, ain ordnung zubegreiffen, was man sich in eh-
sachen vermog der hailigen schrifft halten soll und
möge, so welle ain e. rat volgends durch die advo-
caten, sovil auß den kay. rechten von noten, auch
stellen lassen.
kirche, wo er bis 1545 blieb. Anschließend war er bis
1547 Pfarrer in Zwingenberg, anschließend Pfarrer in
Bergen bei Frankfurt, Telschow/Reiter, Pfarrer,
S. 399; Haas, Reformation, S. 135 Anm. 93 und S. 236
Anm. 8.
17 Trommeln.
18 Gemeint ist: die Bilderfrage weiterhin liberal zu behan-
deln, da sonst ein neues landgeschray sich erheben würde.
19 Deklaration auf dem Regensburger Reichstag von 1541.
20 Dr. Hieronymus zum Lamb (1507-1559) war Frankfur-
ter Syndikus und Gesandter der Stadt auf den Reichs-
tagen 1541, 1542, 1544 und 1545, Haas, Reformation,
S. 20 Anm. 62, S. 239.
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pfleger undersagen sollen, sich des papistischen ge-
sengs zuenthalten, und nachdem sy in kain predig
komen, soll zu inen steen, entweder herauß in die
predigen zugeen oder ain erbar rat werde inen alle
wochen auf ainen glegen tag und stund in irer kir-
chen predigen lassenγ.
Und ist im selben fall inen zupredigen furge-
schlagen herr Andres16.
[5.] δAuf den funfften artikel, der censur und kirchen
straff halben, bedacht, die predicanten zuberichten,
was bedenken ain erbar rat darinn hab.
εDer begrebnuß halben underschid furzenemen
und ir maynung weiter daruf zuvernemen.
[6.] Des gleichen ist auch auf den sechsten artikel,
belangend das jung volk under den predigen von
den plätzen und in die predigen zetretten und under
den predigen trummen17 und pfeiffen zuunderlassen,
bedacht, davon mit den | 118r | predicanten zereden
und von inen zuvernemen, wie dem allen zuthun sei.
[7.] ζAuf den sibendten artikel, von abthuung der
bilder und altarien, ist bedacht, noch lenger beruhen
zelassen, deshalben ain new landgeschray zemachen.
Es sollen aber sy, die predicanten, das volk nicht
destominder vleissig underweisen, wes von den bil-
dern und andern dergleichen zuhalten sei18.
[8.] ηAuf den achten artikel, der pfaffen beischlaffe-
rin und andere belangend, so in der unehe sitzen und
ärgerlich haußhalten sollen, beratschlagt, den pfaf-
fen zusagen, ire concubinen von inen zuthun oder zu
ehlichen bei ains erbarn rats straff, mit vertröstung,
γ Diß ist in rat außenlassen.
δ Kirchen buß.
ε Begräbnuß.
ζ Abschaffung der bilder und altar.
η Pfaffen concubinen.
θ Sendgericht.
ι Consistorium.
1548 die Klostergebäude und das -vermögen, die letzte
Schwester starb 1588, Heitzenröder, Reichsstädte,
S. 226.
16 Andreas Zöpfel kam 1540 nach Frankfurt, predigte erst-
mals am 9. April 1542 an der Frankfurter Weißfrauen-
wo sy sich in den ehstand begeben, welle ain erbar
rat sy bei iren pfrunden in ex[emplo] der kayserli-
chen declaration des Regenspurgischen Ab-
schids19, so vil an ainem erbarn rat sei, trewlich
schutzen und handhaben. Doch daneben fur gut an-
gesehen, D. Jheronymusen20 zeschreiben, sich zu-
erkundigen, was und wie weit man die gaistlichen in
ex[emplo] solcher declaration wol vertrosten möge.
|118v|
Und dieweil der artikel daruf gestellt, als solten
under den personen des rats sein, die solcher massen
ergerlich haußhalten, sollte durch den alten burger-
maister in sitzendem rat ain gemaine erinnerung
und warnung beschehen, welcher des rats sich des
schuldig wisse, das der solich ergernuß auß dem weg
thete, damit ain e. rat nit gedrungen wurde, gepur-
lich einsehen zuthun.
θUnd ist sonst in gemain bedacht, das die freund,
uf den Römer verordnet, vleissig sitzen, die uber-
trettenden, es seien gaistlichen oder weltlichen,
mehrers oder minders stands, disen unnd anderer
artikel halben unnderschidlich beschicken und von
ainem jeden nach gestalt seiner ubertrettung die ge-
purlich puß nemen und hierin gleichhait halten und
niemands verschonen sollen.
[9.] ιAuf den neundten artikel, das ehconsistorium
belangend, bedacht, den predicanten | 119r | zubevel-
hen, ain ordnung zubegreiffen, was man sich in eh-
sachen vermog der hailigen schrifft halten soll und
möge, so welle ain e. rat volgends durch die advo-
caten, sovil auß den kay. rechten von noten, auch
stellen lassen.
kirche, wo er bis 1545 blieb. Anschließend war er bis
1547 Pfarrer in Zwingenberg, anschließend Pfarrer in
Bergen bei Frankfurt, Telschow/Reiter, Pfarrer,
S. 399; Haas, Reformation, S. 135 Anm. 93 und S. 236
Anm. 8.
17 Trommeln.
18 Gemeint ist: die Bilderfrage weiterhin liberal zu behan-
deln, da sonst ein neues landgeschray sich erheben würde.
19 Deklaration auf dem Regensburger Reichstag von 1541.
20 Dr. Hieronymus zum Lamb (1507-1559) war Frankfur-
ter Syndikus und Gesandter der Stadt auf den Reichs-
tagen 1541, 1542, 1544 und 1545, Haas, Reformation,
S. 20 Anm. 62, S. 239.
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