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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Arend, Sabine [Bearb.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (9. Band = Hessen, 2): Die geteilte Landgrafschaft Hessen 1582-1618 - Grafschaften Waldeck, Solms, Erbach und Stolberg-Königstein - Reichsstädte Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar — Tübingen: Mohr Siebeck, 2011

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https://doi.org/10.11588/diglit.30289#0532
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Frankfurt

6. Ordnung der Gottesdienstverteilunga
[April 1543]

Den Sonntag Morgens umb 7 Uhr predigte zu
St. Bartholomäi in der Pfarr1 Petrus Geltner2.
Zu 6 Uhren zu unserer Frauen3 Melchior Am-
bach4 ,
Zu 6 Uhren zu Sachsenhaussen3 Joh. Lullius6 ,
Zu 6 Uhren Eberhard Haberkorn7 zu St. Peter8 und
darauf zu Bornheim9,
Zu 9 Uhren Andreas Zöphlius10 zu St. Cathari-
nen11,
Simon Kittelius12 Sontag Morgens zu Ober-
rode13.
Sontags Nachmittags zu 1 Uhren hielten den Cate-
chismum und taufften in der Pfarre nach dem Ca-
techismo Petrus Geltner, Ambach, Zöphelius und
Sebastianus Ligarius14, jeglicher einen Monat nach-
einander.

a Textvorlage (Abdruck): Ritter, Denckmahl,
S. 286-287. Weitere Abdrucke: Beck, Rat und Kirche,
S. 528f.; Dienst, Gottesdienst, S. 146.

1 Pfarrkirche St. Bartholomäus.
2 Magister Peter Geltner, geb. in Bamberg, war bis 1536
Pfarrer in Erfurt und anschließend bis zu seinem Tod
1572 Pfarrer in Frankfurt, Telschow/Reiter, Pfar-
rer, S. 113f.; Haas, Reformation, S. 44 Anm. 61.
3 Liebfrauenstift.
4 Magister Melchior Ambach war Pfarrer in Neckarstei-
nach, bevor er 1540 nach Frankfurt kam, wo er bis 1555
Pfarrer war, Telschow/Reiter, Pfarrer, S. 7.
5 Dreikönigskirche in Sachsenhausen.
6 Johannes Lullius war zwischen 1524 und 1532 Vikar an
St. Bartholomäus in Frankfurt. Von 1538 bis 1540 war er
Pfarrer in Bonames, anschließend bis 1546 in Sachsen-
hausen. Seit 1546 war er Pfarrer der Frankfurter Bar-
füßerkirche, wo er jedoch 1555 wegen calvinistischer An-
sichten entlassen wurde, Telschow/Reiter, Pfarrer,
S. 219.
7 Eberhard Haberkorn war zwischen 1542 und 1548 Pfar-
rer in Frankfurt, Telschow/Reiter, Pfarrer, S. 131.
8 St. Peter in der Neustadt.

Den Catechismum zu Sachsenhausen und in der
Neustadt zu St. Peter hielten in ihren Kirchen
Lullius und Haberkorn.
Sontags zu 3 Uhren in der Pfarr ist eine Predigt
Matthiae Limpergio15 zugewiesen gewesen.
Montags frühe predigten in der Pfarre Petrus Gelt-
ner,
Dienstags eben daselbst Matthias Limpergius,
Item Dienstags zun Weißen Frauen16 umb 9 Uhr
Zöphelius,
Mittewochen in der Pfarre M. Ambach.
Donnerstags frühe in der Pfarre Joh. Lullius, und
folgends umb 9 Uhr im Spithal17,
Fretags in der Pfarr Andreas Zöphelius,
Sambstag in der Pfarre Sebastian Ligarius.

9 Das Dorf Bornheim gehörte seit 1475 zu Frankfurt.
Ebenso wie in Oberrad setzte der Rat dort seit der Re-
formation evangelische Geistliche ein, Schulin, Land-
gemeinden, S. 45-52, 290.
10 Zu Andreas Zöpfel siehe oben, S. 510 Anm. 16.
11 Kapelle des Katharinenklosters.
12 Simon Kittel stammte aus Miltenberg. Er war von 1528
bis 1542 Pfarrer in Sachsenhausen, 1546 ist er als Pre-
diger in Bornheim bezeugt, Telschow/Reiter, Pfar-
rer, S. 180f.
13 Das Dorf Oberrad gehörte seit 1425 zu Frankfurt. Seit
der Reformation setzte der Rat dort evangelische Geist-
liche ein, Schulin, Landgemeinden, S. 36-41, 290; vgl.
Telschow/Reiter, Pfarrer, S. XVI; Diehl, Refor-
mationsbuch, S. 429f.; Schäfer, Kirche, S. 88;
Schulin, Landgemeinden, S. 288-297.
14 Sebastian Ligarius stammte aus Mainz. Von 1542 bis zu
seinem Tod 1545 war er als Pfarrer in Frankfurt tätig,
Telschow/Reiter, Pfarrer, S. 213.
15 Matthias Limperger stammte aus Mainz. Er war von
1525 bis zu seinem Tod 1543 Pfarrer in Frankfurt,
Telschow/Reiter, Pfarrer, S. 214.
16 Weißfrauenkloster.
17 Heiliggeistspital.

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