10. Agende 1553
Oder also:
Liebe freund in Christo. Nun vermane ich euch
als die gemeine Christliche Kirch, ir wöllet euch die-
se Kindlin in ewer gebet lassen befohlen sein, auff
das, wie sie durch die Tauffe Christo, dem Herren,
sampt seiner Heiligen gemeine jetzt eingeleibt seind
worden, also auch fortfaren im selbigen bekanten
glauben und in rechten früchten der buß biß an ir
ende. Und diev Gevattern vermane ich auch in | 20 |
krafft der Christlichen lieb dessen, so sie jetzundt an
der Kinder statt bey der Tauffe gethan haben, wenn
sie irer Eltern durch den Todt oder andern unfal be-
raubt würden, ehe denn sie zum rechten brauch irer
vernunfft kemen, das ir sie fleissig und trewlich un-
terrichten und leren wöllet die Zehen gebot Got-
tes19, auff das sie den willen Gottes und ire sünde
lernen dardurch erkennen und den Christlichen
Glauben, durch welchen wir gnad, vergebung der
sünden und den Heiligen Geist empfangen, Auch
das Vatter unser20, damit sie Gott anrüffen und umb
hülffe bitten können, dem Satan widerstandt zu-
thun und Christlich zu leben, biß Gott an inen er-
füllet, was sie jetzundt hie in der Tauff angefangen
haben, und sie endtlich mögen selig werden durch
Jesum Christum, unsern Herren, Amen. | 21 |
Oder also:
Nach dem diese Kindlin durch die Heilige Tauff
gereiniget und gewaschen seind von iren sünden,
auch dadurch dem Herren Christo und seiner Ge-
meine seind eingeleibet, empfangen haben die ge-
meinschafft des Heiligen Geistes und mit uns stehn
in der hoffnung des ewigen lebens, söllen wir nun
Gott loben und dancken, söllen in auch bitten, das
er sie, wenn sie nun zu irem verstandt kommen, on
v KO 1579/80: euch.
w KO 1564, 1565: durch Jhesum.
x-x KO 1565: Dieweil aber ihr vor dieser gemeyn erscheinet,
euch in den Standt der heiligen Ehe zubegeben unnd da-
rinnen gottseliglich mit einander zuleben, so vermane ich
euch, das ihr.
y KO 1565: Gemein wöllet.
z-z KO 1564, 1565: Dieweil aber [fehlt KO 1565] biß anher
kein hindernuß an disen Personen [KO 1565: Personen
auß Gottes wort] angezeiget ist worden.
unterlaß wölle Tauffen mit dem Heiligen Geist und
wölle sein gnad geben, das sie zu seiner ehr und bes-
serung des nechsten aufferzogen (da sich dann die
Eltern und Gevattern ires Ampts söllen erinnern)
nicht allein mit blossem namen und eusserlichem
schein, sonder in der warheit Kinder Gottes und
rechtschaffene Christen erfunden werden, Das ver-
leihe inen Gott durchw Christum, Amen. | 22 |
Einseg[n]ung der Eheleut
x[Frage:] Ir wölt miteinander im stande der Heiligen
Ehe leben undx sölch ewer fürnemen gegen dieser
Gemeiny bezeugen und bestetigen?
Antwort: Ja.
So nim ich euch, umbstender, alle zu zeugen und
bitt euch, sölches zugedencken, zDarzu, ist jemands
hie, der hinderniß wisste an diesen personen auß
Gottes Wort, der zeige es an.
Dieweil dann nun hie kein hinderniß angezeigt
wirtz, so bestetige Gott, das er an euch gewircket
hat. Unda dieweil irb zur Heiligen Ehe begeret und
sölchs hie offentlich für Gott und der Welt beken-
net, So spreche ich euch Ehelich zusamen im namen
des Vatters und des Sons und des Heiligen Geistes,
Amen.
Was Gott zusamen gefügt hat, | 23 | soll der Mensch
nicht scheiden21. Gedencket, das euch Gott zusamen
gefüget hab in den seligen Ehestand. Darumb habt
einander lieb nach dem gebott des Herren22. Das
verleihe euch Gott durch Christum, Amen.
KO 1579/80: Und dieweil bißhero an euch zu beyden
theilen auß Gottes wort kein hinderniß ist angezeigt
worden.
a KO 1579/80: Darauff.
b KO 1579/80: ir einander.
19 Ex 20,1-17; Dtn 5,6-21.
20 Mt 6,9-13.
21 Mt 19,6; Mk 10,9.
22 Vgl. Mk 12,30-31.
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Oder also:
Liebe freund in Christo. Nun vermane ich euch
als die gemeine Christliche Kirch, ir wöllet euch die-
se Kindlin in ewer gebet lassen befohlen sein, auff
das, wie sie durch die Tauffe Christo, dem Herren,
sampt seiner Heiligen gemeine jetzt eingeleibt seind
worden, also auch fortfaren im selbigen bekanten
glauben und in rechten früchten der buß biß an ir
ende. Und diev Gevattern vermane ich auch in | 20 |
krafft der Christlichen lieb dessen, so sie jetzundt an
der Kinder statt bey der Tauffe gethan haben, wenn
sie irer Eltern durch den Todt oder andern unfal be-
raubt würden, ehe denn sie zum rechten brauch irer
vernunfft kemen, das ir sie fleissig und trewlich un-
terrichten und leren wöllet die Zehen gebot Got-
tes19, auff das sie den willen Gottes und ire sünde
lernen dardurch erkennen und den Christlichen
Glauben, durch welchen wir gnad, vergebung der
sünden und den Heiligen Geist empfangen, Auch
das Vatter unser20, damit sie Gott anrüffen und umb
hülffe bitten können, dem Satan widerstandt zu-
thun und Christlich zu leben, biß Gott an inen er-
füllet, was sie jetzundt hie in der Tauff angefangen
haben, und sie endtlich mögen selig werden durch
Jesum Christum, unsern Herren, Amen. | 21 |
Oder also:
Nach dem diese Kindlin durch die Heilige Tauff
gereiniget und gewaschen seind von iren sünden,
auch dadurch dem Herren Christo und seiner Ge-
meine seind eingeleibet, empfangen haben die ge-
meinschafft des Heiligen Geistes und mit uns stehn
in der hoffnung des ewigen lebens, söllen wir nun
Gott loben und dancken, söllen in auch bitten, das
er sie, wenn sie nun zu irem verstandt kommen, on
v KO 1579/80: euch.
w KO 1564, 1565: durch Jhesum.
x-x KO 1565: Dieweil aber ihr vor dieser gemeyn erscheinet,
euch in den Standt der heiligen Ehe zubegeben unnd da-
rinnen gottseliglich mit einander zuleben, so vermane ich
euch, das ihr.
y KO 1565: Gemein wöllet.
z-z KO 1564, 1565: Dieweil aber [fehlt KO 1565] biß anher
kein hindernuß an disen Personen [KO 1565: Personen
auß Gottes wort] angezeiget ist worden.
unterlaß wölle Tauffen mit dem Heiligen Geist und
wölle sein gnad geben, das sie zu seiner ehr und bes-
serung des nechsten aufferzogen (da sich dann die
Eltern und Gevattern ires Ampts söllen erinnern)
nicht allein mit blossem namen und eusserlichem
schein, sonder in der warheit Kinder Gottes und
rechtschaffene Christen erfunden werden, Das ver-
leihe inen Gott durchw Christum, Amen. | 22 |
Einseg[n]ung der Eheleut
x[Frage:] Ir wölt miteinander im stande der Heiligen
Ehe leben undx sölch ewer fürnemen gegen dieser
Gemeiny bezeugen und bestetigen?
Antwort: Ja.
So nim ich euch, umbstender, alle zu zeugen und
bitt euch, sölches zugedencken, zDarzu, ist jemands
hie, der hinderniß wisste an diesen personen auß
Gottes Wort, der zeige es an.
Dieweil dann nun hie kein hinderniß angezeigt
wirtz, so bestetige Gott, das er an euch gewircket
hat. Unda dieweil irb zur Heiligen Ehe begeret und
sölchs hie offentlich für Gott und der Welt beken-
net, So spreche ich euch Ehelich zusamen im namen
des Vatters und des Sons und des Heiligen Geistes,
Amen.
Was Gott zusamen gefügt hat, | 23 | soll der Mensch
nicht scheiden21. Gedencket, das euch Gott zusamen
gefüget hab in den seligen Ehestand. Darumb habt
einander lieb nach dem gebott des Herren22. Das
verleihe euch Gott durch Christum, Amen.
KO 1579/80: Und dieweil bißhero an euch zu beyden
theilen auß Gottes wort kein hinderniß ist angezeigt
worden.
a KO 1579/80: Darauff.
b KO 1579/80: ir einander.
19 Ex 20,1-17; Dtn 5,6-21.
20 Mt 6,9-13.
21 Mt 19,6; Mk 10,9.
22 Vgl. Mk 12,30-31.
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