Frankfurt
men, hie und | B4v | allenthalben wider alle Mord
und Tücke deß leydigen Satans und alles seines an-
befohlen [vgl. Lk 22,38; Röm 13,4], führen und gebrau-
chen zu Schutz der Frommen, aller guten Policey und
Friedens und zu Straffe der Bösen, Damit wir ferner un-
ter ihrem Schutz und Schirm ein stilles und gerühliches
Leben führen in aller Gottseligkeit und Erbarkeit [vgl.
1Tim 2,2; 1Thess 4,11], Insonderheit, dieweil jetzt der
grausame Erbfeindt Christliches Bluts und Nahmens,
der Türcke, mit seiner schrecklichen Macht unnd Ge-
walt sich widerumb erzeiget, welche Zornrute sampt an-
dern Straffen wir mit unsern ubergrossen und mannig-
faltigen Sünden wol verdienet haben, so bitten wir de-
mütiglich, O Herre Gott, Sihe nit an unsere Sünde und
Verdienst, Sondern deine grundlose Barmhertzigkeit [Ps
25,7] unnd laß deinen H. Weinberg von diesem wilden
Thier nit so gar zertretten unnd verwüstet werden [vgl.
Hhld 2,15]. Denn es wütet und tobet der Türcke wider
uns nit umb unser Sünde willen, Sonder daß wir an dich,
den Vatter, sampt deinem lieben Sohn Jesu Christo und
dem heyligen Geist glauben und dein Wort und Namen
bekennen.
So wache nun auff, lieber Vatter, unnd rette deine Ehr
unnd Namen, welchen der verfluchte Mahomet wie denn
auch der Bapst sampt seinem Hauffen schänden unnd
lästern, und gib unserer hohen Obrigkeit unnd dero
Kriegßvolck, welches wider den Erbfeind zu Felde ligt,
Muht unnd Hertz, Sig und Uberwindung, damit sie zu
Schützung deß Vatterlands und Rettung vieler bedran-
geten Mitchristen alles wol außrichten unnd wir für sol-
che unnd alle andere Gutthaten dich ewiglich rühmen
und Preysen mögen.
Wir bitten auch, O trewer Gott, für die Haußhaltung
und umb das liebe tägliche Brot, wöllest ja ferrner unser
lieber Haußvatter seyn und bleiben, die Früchte deß
Lands segnen, mit fruchtbarem Wetter begnaden unnd
uns behüten für thewerer Zeit und bösem Gewitter, für
Krieg unnd Blutvergiessen, für Pestilentz und bösen
Seuchen und allem dem, was uns an einem Gottseligen
Leben mag schädlich und hinderlich seyn.
Hoc omittatur, si nulla schedula adsit: Letzlich seufftzen
wir zu dir für alle krancke, betrübte, bekümmerte, ange-
fochtene und verfolgete Hertzen (insonderheit für die, so
jetzt unser Fürbitt begehrt haben), Tröste sie, O barm-
hertziger Vatter, und wende ihre Noht, Bekümmernuß
und Schmertzen nach deinem vätterlichen Willen und
Wolgefallen und zu ihrer selbst Heil unnd Seligkeit. In
summa, hilff uns allen zur wahren Buß und Besserung
unsers Lebens durch Jesum Christum, deinen lieben
Sohn, unsern Herren und Heyland, Amen.
Vater unser, etc. [Mt 6,9-13]
Eine kürtzere Form:
Herre Gott, himmlischer Vatter, der du einen thewren
Eyd geschworen, du wöllest nit den Todt des Sünders,
Sondern vielmehr, daß er sich bekehre unnd lebe [Ez
33,11], wir erkennen und bekennen demütiglich, daß wir
mit unsern mannigfaltigen und ubergrossen Sünden
nicht allein andere Straffen, Sondern auch die grausame
hangs, wider alle falsche Lehr, Rotten, Secten und
Kätzereyen, Item wider alle Tyrannen und Verfolger
Zornrute deiner Göttlichen Majestat, deß Türcken Ty-
ranney unnd Eynfall, wol verdienet haben. Wir bitten
dich aber, o Herre Gott, du wollest nicht mit uns han-
deln nach unsern Sünden noch vergelten nach unserer
Missethat, Sondern in deinem Zorn auch an deine Barm-
hertzigkeit gedencken [Ps 25,6] umb deines heyligen Na-
mens willen unnd ja nit zugeben, daß dieser grewliche
Tyrann und Bluthund ferrner eynreisse oder gantz unnd
gar deine Christenheit uberweltige und unterdrucke,
Dann er wütet und tobet wider uns, nicht umb unser
Sünde willen, sondern daß wir an dich, den Vatter,
sampt deinem lieben Sohn Jesu Christo und den H. Geist
glauben und dein Wort und Namen bekennen. So wache
nu auff, lieber Vatter, und rette deine Ehre unnd Na-
men, welchen dieser grausame Erbfeind wie dann auch
der Bapst mit seinem Hauffen schänden und lästeren.
Stärcke und erhalte dein Reich, das sie in uns zerstören
unnd verfolgen, Und gib Keyserlicher Majestat und de-
ren Kriegsvolck, welches jetzt wider den Türcken zu Fel-
de ligt, Muht und Hertz, Sig unnd Uberwindung, daß sie
zu Beschützung deß Vatterlandts unnd Rettung vieler
bedrangeten Mittchristen etwas fruchtbarlichs außrich-
ten.
Wöllest auch uns allen zur wahren Buß und Besserung
unsers Lebens unnd zur Abwendung vorstehender Straf-
fen deine Barmhertzigkeit unnd H. Geist miltiglich ver-
leyen durch Jesum Christum, unsern Heylandt, Amen.
Auff die Sontage nach der Predig und Absolution folget,
was sonderlich von namhafften Christlichen Sachen zu-
verkündigen, Als Wann von Obrigkeit wegen etwas in
Schrifften oder mündtlich der Gemeinde fürzuhalten
Oder, so die gewönliche bestimpte Feyertag zuverkün-
digen. Wo aber dergleichen nichts fürhanden, so werden
so bald auff die Absolution die newen Eheleute in fol-
gender Forma auffgebotten oder außgeruffen:
Es haben sich begeben in Stand der heyligen Ehe mit
Namen N. N.
Legantur ex scripto et post lectionem singulorum dica-
tur: So nun jemand Hindernuß wüste, daß diese Perso-
nen nit köndten ordentlicher Weise in Stand der heyligen
Ehe zusammen kommen, der wöll es bey Zeiten melden
oder hernach still schweigen. Der Herr gebe ihnen seinen
Segen, zeitlich und ewiglich, Amen.
Was anlangt das gemeine Anliegen der gantzen Christen-
heit, wirt jetzt bey der Außspendung deß H. Abendtmals
dafür gebeten, dabey E. L. verharren und das Gebet
helffen mitthun wölle in diesen betrübten und gefährli-
chen Zeiten.
Insonderheit last euch auch in euwerm Gebet befohlen
seyn: hic legantur schedule aegrotantium et claudatur ad
eum fere modum.
Der Allmächtig, ewige Gott wölle dieser Krancken Per-
sonen und aller, die das Creutz tragen, Not unnd Anlie-
gen nach seinem gnädigen Willen richten und wenden.
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men, hie und | B4v | allenthalben wider alle Mord
und Tücke deß leydigen Satans und alles seines an-
befohlen [vgl. Lk 22,38; Röm 13,4], führen und gebrau-
chen zu Schutz der Frommen, aller guten Policey und
Friedens und zu Straffe der Bösen, Damit wir ferner un-
ter ihrem Schutz und Schirm ein stilles und gerühliches
Leben führen in aller Gottseligkeit und Erbarkeit [vgl.
1Tim 2,2; 1Thess 4,11], Insonderheit, dieweil jetzt der
grausame Erbfeindt Christliches Bluts und Nahmens,
der Türcke, mit seiner schrecklichen Macht unnd Ge-
walt sich widerumb erzeiget, welche Zornrute sampt an-
dern Straffen wir mit unsern ubergrossen und mannig-
faltigen Sünden wol verdienet haben, so bitten wir de-
mütiglich, O Herre Gott, Sihe nit an unsere Sünde und
Verdienst, Sondern deine grundlose Barmhertzigkeit [Ps
25,7] unnd laß deinen H. Weinberg von diesem wilden
Thier nit so gar zertretten unnd verwüstet werden [vgl.
Hhld 2,15]. Denn es wütet und tobet der Türcke wider
uns nit umb unser Sünde willen, Sonder daß wir an dich,
den Vatter, sampt deinem lieben Sohn Jesu Christo und
dem heyligen Geist glauben und dein Wort und Namen
bekennen.
So wache nun auff, lieber Vatter, unnd rette deine Ehr
unnd Namen, welchen der verfluchte Mahomet wie denn
auch der Bapst sampt seinem Hauffen schänden unnd
lästern, und gib unserer hohen Obrigkeit unnd dero
Kriegßvolck, welches wider den Erbfeind zu Felde ligt,
Muht unnd Hertz, Sig und Uberwindung, damit sie zu
Schützung deß Vatterlands und Rettung vieler bedran-
geten Mitchristen alles wol außrichten unnd wir für sol-
che unnd alle andere Gutthaten dich ewiglich rühmen
und Preysen mögen.
Wir bitten auch, O trewer Gott, für die Haußhaltung
und umb das liebe tägliche Brot, wöllest ja ferrner unser
lieber Haußvatter seyn und bleiben, die Früchte deß
Lands segnen, mit fruchtbarem Wetter begnaden unnd
uns behüten für thewerer Zeit und bösem Gewitter, für
Krieg unnd Blutvergiessen, für Pestilentz und bösen
Seuchen und allem dem, was uns an einem Gottseligen
Leben mag schädlich und hinderlich seyn.
Hoc omittatur, si nulla schedula adsit: Letzlich seufftzen
wir zu dir für alle krancke, betrübte, bekümmerte, ange-
fochtene und verfolgete Hertzen (insonderheit für die, so
jetzt unser Fürbitt begehrt haben), Tröste sie, O barm-
hertziger Vatter, und wende ihre Noht, Bekümmernuß
und Schmertzen nach deinem vätterlichen Willen und
Wolgefallen und zu ihrer selbst Heil unnd Seligkeit. In
summa, hilff uns allen zur wahren Buß und Besserung
unsers Lebens durch Jesum Christum, deinen lieben
Sohn, unsern Herren und Heyland, Amen.
Vater unser, etc. [Mt 6,9-13]
Eine kürtzere Form:
Herre Gott, himmlischer Vatter, der du einen thewren
Eyd geschworen, du wöllest nit den Todt des Sünders,
Sondern vielmehr, daß er sich bekehre unnd lebe [Ez
33,11], wir erkennen und bekennen demütiglich, daß wir
mit unsern mannigfaltigen und ubergrossen Sünden
nicht allein andere Straffen, Sondern auch die grausame
hangs, wider alle falsche Lehr, Rotten, Secten und
Kätzereyen, Item wider alle Tyrannen und Verfolger
Zornrute deiner Göttlichen Majestat, deß Türcken Ty-
ranney unnd Eynfall, wol verdienet haben. Wir bitten
dich aber, o Herre Gott, du wollest nicht mit uns han-
deln nach unsern Sünden noch vergelten nach unserer
Missethat, Sondern in deinem Zorn auch an deine Barm-
hertzigkeit gedencken [Ps 25,6] umb deines heyligen Na-
mens willen unnd ja nit zugeben, daß dieser grewliche
Tyrann und Bluthund ferrner eynreisse oder gantz unnd
gar deine Christenheit uberweltige und unterdrucke,
Dann er wütet und tobet wider uns, nicht umb unser
Sünde willen, sondern daß wir an dich, den Vatter,
sampt deinem lieben Sohn Jesu Christo und den H. Geist
glauben und dein Wort und Namen bekennen. So wache
nu auff, lieber Vatter, und rette deine Ehre unnd Na-
men, welchen dieser grausame Erbfeind wie dann auch
der Bapst mit seinem Hauffen schänden und lästeren.
Stärcke und erhalte dein Reich, das sie in uns zerstören
unnd verfolgen, Und gib Keyserlicher Majestat und de-
ren Kriegsvolck, welches jetzt wider den Türcken zu Fel-
de ligt, Muht und Hertz, Sig unnd Uberwindung, daß sie
zu Beschützung deß Vatterlandts unnd Rettung vieler
bedrangeten Mittchristen etwas fruchtbarlichs außrich-
ten.
Wöllest auch uns allen zur wahren Buß und Besserung
unsers Lebens unnd zur Abwendung vorstehender Straf-
fen deine Barmhertzigkeit unnd H. Geist miltiglich ver-
leyen durch Jesum Christum, unsern Heylandt, Amen.
Auff die Sontage nach der Predig und Absolution folget,
was sonderlich von namhafften Christlichen Sachen zu-
verkündigen, Als Wann von Obrigkeit wegen etwas in
Schrifften oder mündtlich der Gemeinde fürzuhalten
Oder, so die gewönliche bestimpte Feyertag zuverkün-
digen. Wo aber dergleichen nichts fürhanden, so werden
so bald auff die Absolution die newen Eheleute in fol-
gender Forma auffgebotten oder außgeruffen:
Es haben sich begeben in Stand der heyligen Ehe mit
Namen N. N.
Legantur ex scripto et post lectionem singulorum dica-
tur: So nun jemand Hindernuß wüste, daß diese Perso-
nen nit köndten ordentlicher Weise in Stand der heyligen
Ehe zusammen kommen, der wöll es bey Zeiten melden
oder hernach still schweigen. Der Herr gebe ihnen seinen
Segen, zeitlich und ewiglich, Amen.
Was anlangt das gemeine Anliegen der gantzen Christen-
heit, wirt jetzt bey der Außspendung deß H. Abendtmals
dafür gebeten, dabey E. L. verharren und das Gebet
helffen mitthun wölle in diesen betrübten und gefährli-
chen Zeiten.
Insonderheit last euch auch in euwerm Gebet befohlen
seyn: hic legantur schedule aegrotantium et claudatur ad
eum fere modum.
Der Allmächtig, ewige Gott wölle dieser Krancken Per-
sonen und aller, die das Creutz tragen, Not unnd Anlie-
gen nach seinem gnädigen Willen richten und wenden.
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