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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Mitarb.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0026
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Aristophanes

(„der Kontroversen [d.h. des Euripides]“) Er (d.h. Aristophanes) beschreibt das sapron
(,Faule“, bzw. strabon ,Schielende“ bzw. sathron ,Unsolide“) in dessen Reden (d.h. des
Euripides). Auch an anderen Stellen:-
Suet. Π. βλασφ. 151 p. 57 Taill.
στρεψίμαλ<(λ}ος· ό περιλαλών καί κακοσχόλως φράζων
strepsimallos (,mit verdrehter Wollflocke“): wer viel herumplappert und sich frivol
aus drückt
Eust. in Od. p. 1638,17
στρεψιμάλλους έκάλουν οί παλαιοί τούς περιλαλοΰντας καί κακοσχόλως φράζο-
ντας, λαβόντες τό σκώμμα άπό ερίων συνεστραμμένους μαλλούς έχόντων καί οϋτω
δυσλύτων (όντων add. Kaibel)
strepsimalloi (,mit verdrehter Wollflocke“, Akk. PI.) nannten die Alten diejenigen, die
viel herumplappern und sich frivol ausdrücken, als leiteten sie das Schimpfwort aus
der Wolle her, die verdickte und somit nicht lösbare Wollflocken hat
Metrum lambischer Trimeter (unvollständig):
oder:
-— / ~—
Zitatkontext Das Fragment wird in einem Scholion zitiert, das insbes. auf den
Begriff στροφή in Ar. Ran. 775 (vgl. hier unten, Interpretation) Bezug nimmt;
es ist nicht klar, wie das Scholion Aristophanes’ Kritik am euripideischen
Sprachstil charakterisiert: schwerlich allerdings als etwas Faules (das tradierte
σαπρόν, aufgenommen in Dindorf 1822, 364 und Kassel-Austin z. St.), ganz
unwahrscheinlich als etwas Schielendes (nach dem bizarren Vorschlag von
Chantry 1999, z.St.), am besten vielleicht als etwas Unsolides bzw. Unstetiges
(in diese Richtung scheint das σαθρόν von Dobree 1820 zu gehen); das
Kompositum στρεψίμαλλος wird in Eust. in Od. p. 1561,36 ausführlich erklärt,
jedoch ohne Aristophanes-Zitat; auf eine attizistische Quelle (Paus. att. σ 24
Erbse) sind Phot, σ 622 = Sud. σ 1198 (στρεψίμαλλος άνθρωπος· ό μή απλούς,
άπό των ερίων των συνεστραμμένους τούς μαλλούς έχόντων) und Hsch. σ
1997 (στρε-ψίμαλ(λ)ος· μεταφορικώς λέγουσιν άπό τών έρίων. στρεψίμαλ(λ)α
γάρ λέγονται τά συνεστραμμένους έχοντα τούς μαλλούς) zurückzuführen.
Textgestalt Der iambische Trimeter ließe sich am einfachsten durch ein
Elementum am Anfang ergänzen, etwa das και von Dobree 1833, 257 oder das
ό von Bothe 1828, 88 - „sed potest etiam τέχνην / Εύρ.“, Kassel-Austin z.St.);
eine Banalisierung stellt Musurus’ στρεψίμελος (,wer die Tonarten umändert“)
dar.
 
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