Incertarum fabularum fragmenta (fr. 683)
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(κεναγγία· ού γάρ διά τό άγγος άγγεος τήν ει δίφθογγον έξει· λέγεται δε
κεναγγώ κεναγγία) belegt ist. Hinter dem für Xenophon angeführten βούλιμον
dürfte sich das inXen. Anab. IV 5,7. 8. 9 dreimal vorkommende Verb βουλιμίαν
verbergen (vgl. Bothe 1844, 182).
Textgestalt Es wurde verschiedentlich versucht, einen in der überlieferten
Form unskandierbaren 3ia wiederherzustellen (vgl. hier oben, Metrum): so
etwa durch die eine Penthemimeres ergebende Einfügung von δε (Meineke II.2
667) bzw. μεν vor μή (Bothe 1844, 182, der alternativ μή μοι vorschlägt:-
— <—; wegen der Mittelzäsur eher unwahrscheinlich) oder durch
μη/κέτι) (-auch hier Mittelzäsur) von Kaibel (in
Kassel-Austin z.St., die auch eine Skansion als 4trA durch eine Verstrennung
Πειραιά / μή bei unverändertem Text für möglich halten).
Interpretation Hinter dem idiomatisch klingenden Ausdruck (an ein Sprich-
wort zur Üppigkeit denkt Strömberg 1954, 27), wonach sich der Piräus nicht
(mehr) in einem Engpaß befinde, ist eine historische Anspielung zu vermuten:
z. B. auf die Befreiung des Hafens Athens von Lysanders Seeblockade - nach
der Niederlage bei Aigospotamoi im J. 405 v. Chr. -, infolge deren die Athener
ohne Lebensmittel geblieben waren (Xen. Hell. II 2,9. 10; so Kaibel in Kassel-
Austin z.St., die ihrerseits einen Zusammenhang mit Aristot. Ath. pol. 51,1.
3 bevorzugten, d. h. mit der unter strenger Aufsicht geregelten Versorgung
der Märkte in Athen und dem Piräus; zu den damit verbundenen Ämtern -
etwa der agoranomoi und sitophylakes - und deren Kontrollfunktionen vgl.
Pellegrino 2015, z.St., mit weiterer Lit.).
Das Bild, welches Kaibels Interpretation zugrundeliegt, dürfte - wenn
auch etwas forciert, da die Athener konkret unter dem Hunger zu leiden
hatten und die Fastenmetapher hier auf den Piräus bezogen ist, der aufgrund
der Blockade keine Lieferungen von Nahrungsmitteln erhielt -, im richtigen
Kontext durchaus verständlich gewesen sein.
Πειροαά Die ursprüngliche Skansion des Wortes (—; so auch in Ar.
Pac. 145 Πειραιεΐ, mit Olson 2002, z.St.; dasselbe Πειραιεΐ ist allerdings in v.
165 als-skandiert). Der Piräus (Πειραιεύς; vgl. von Eickstedt 2000), ein
großer att. Demos der Phyle Hippothontis, wurde, seit Themistokles im J.
493/2 v. Chr. den Hafen vom Phaleron in den Piräus verlegte, zum Haupthafen
Athens (Thuc. I 93; Philoch. FGrHist 328 F 40); dessen strategisch günstige
Lage führte nach den Perserkriegen zu seiner Befestigung (Thuc. II 13,7) sowie
nach 460 v. Chr. zur Verbindung durch die ,Langen Mauern“ mit Athen (1107,1.
108,3. II 13,6).
μή κεναγγίαν άγειν Das Subst. κεναγγία (von κενός ,leer“ und άγγος
,Gefäß“; wörtl. Leere der Gefäße) ist in dieser Form einzig hier belegt (sonst
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(κεναγγία· ού γάρ διά τό άγγος άγγεος τήν ει δίφθογγον έξει· λέγεται δε
κεναγγώ κεναγγία) belegt ist. Hinter dem für Xenophon angeführten βούλιμον
dürfte sich das inXen. Anab. IV 5,7. 8. 9 dreimal vorkommende Verb βουλιμίαν
verbergen (vgl. Bothe 1844, 182).
Textgestalt Es wurde verschiedentlich versucht, einen in der überlieferten
Form unskandierbaren 3ia wiederherzustellen (vgl. hier oben, Metrum): so
etwa durch die eine Penthemimeres ergebende Einfügung von δε (Meineke II.2
667) bzw. μεν vor μή (Bothe 1844, 182, der alternativ μή μοι vorschlägt:-
— <—; wegen der Mittelzäsur eher unwahrscheinlich) oder durch
μη/κέτι) (-auch hier Mittelzäsur) von Kaibel (in
Kassel-Austin z.St., die auch eine Skansion als 4trA durch eine Verstrennung
Πειραιά / μή bei unverändertem Text für möglich halten).
Interpretation Hinter dem idiomatisch klingenden Ausdruck (an ein Sprich-
wort zur Üppigkeit denkt Strömberg 1954, 27), wonach sich der Piräus nicht
(mehr) in einem Engpaß befinde, ist eine historische Anspielung zu vermuten:
z. B. auf die Befreiung des Hafens Athens von Lysanders Seeblockade - nach
der Niederlage bei Aigospotamoi im J. 405 v. Chr. -, infolge deren die Athener
ohne Lebensmittel geblieben waren (Xen. Hell. II 2,9. 10; so Kaibel in Kassel-
Austin z.St., die ihrerseits einen Zusammenhang mit Aristot. Ath. pol. 51,1.
3 bevorzugten, d. h. mit der unter strenger Aufsicht geregelten Versorgung
der Märkte in Athen und dem Piräus; zu den damit verbundenen Ämtern -
etwa der agoranomoi und sitophylakes - und deren Kontrollfunktionen vgl.
Pellegrino 2015, z.St., mit weiterer Lit.).
Das Bild, welches Kaibels Interpretation zugrundeliegt, dürfte - wenn
auch etwas forciert, da die Athener konkret unter dem Hunger zu leiden
hatten und die Fastenmetapher hier auf den Piräus bezogen ist, der aufgrund
der Blockade keine Lieferungen von Nahrungsmitteln erhielt -, im richtigen
Kontext durchaus verständlich gewesen sein.
Πειροαά Die ursprüngliche Skansion des Wortes (—; so auch in Ar.
Pac. 145 Πειραιεΐ, mit Olson 2002, z.St.; dasselbe Πειραιεΐ ist allerdings in v.
165 als-skandiert). Der Piräus (Πειραιεύς; vgl. von Eickstedt 2000), ein
großer att. Demos der Phyle Hippothontis, wurde, seit Themistokles im J.
493/2 v. Chr. den Hafen vom Phaleron in den Piräus verlegte, zum Haupthafen
Athens (Thuc. I 93; Philoch. FGrHist 328 F 40); dessen strategisch günstige
Lage führte nach den Perserkriegen zu seiner Befestigung (Thuc. II 13,7) sowie
nach 460 v. Chr. zur Verbindung durch die ,Langen Mauern“ mit Athen (1107,1.
108,3. II 13,6).
μή κεναγγίαν άγειν Das Subst. κεναγγία (von κενός ,leer“ und άγγος
,Gefäß“; wörtl. Leere der Gefäße) ist in dieser Form einzig hier belegt (sonst