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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Contr.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0032
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Aristophanes

Textgestalt Um die überlieferte unmetrische Sequenz in einen 3ia zu fügen,
wurden folgende Vorschläge gemacht: λαλίστερόν σ’ εύρηκα (=
so in Kock I 556; bereits in Dindorf 18695, IV 232, mit ηϋρ-: „nam sic haud dubie
corrigendum“); λαλίστερόν δ’ εϋρηκά σ’ (<>—Kock I 556: „fortasse“);
λαλίστερόν / ηΰρηκά σε (<>—; Kaibel in Kassel-Austin ζ. St.).
Interpretation Ein unidentifizierbarer Sprecher wendet sich an eine Figur
(männlich; theoretisch aber auch weiblich), um ihm bzw. ihr - vielleicht nur
im gutmütigen Tonfall - eine Geschwätzigkeit vorzuwerfen, die ausgeprägter
ist als etwas anderes, wobei der terminus comparationis (im Gen.), falls (wie
wahrscheinlich) ein solcher vorhanden war, nicht überliefert ist (zu diesen
Komparativformen vgl. Peppier 1918, 183, Leumann 1945, 10-4 und Willi
2003, 243, der darin einen verstärkt intensifizierenden Charakter einer bereits
an sich expressiven Kategorie erkennt, welcher speziell auf ein kolloquiales
Register schließen läßt); es besteht zudem die Möglichkeit, daß λαλίστερόν
zur Rubrik der nzmz's-Komparative gehört, deren absoluter Gebrauch einen
Nebensinn von ,zu sehr’ impliziert (vgl. Ihesleff 1954,125 mit A. 1, der diesen
in der Komödie sonst nirgends sicher belegten Usus für das hier vorliegende
kontextlose Fragment sowie für Eup. fr. 42,2 [Astrateutoi] και μή τι μεϊζον
πράττουσα τυγχάνει offenläßt; hierfür plädiert entschiedener Lopez Eire 1991,
13).
Das Adj./Subst. λάλος wird bei Aristophanes stets in einem schmähen-
den Kontext verwendet (Ar. Ach. 705 τώ λάλω ξυνηγόρω, 716 τοϊς νέοισι δ’
εύρύπρωκτος καί λάλος χώ Κλεινίου, 932-5 έπεί / τοι καί ψοφεΐ λάλον τι καί /
πυρορραγές κάλλως θεοΐσιν εχθρόν, Pac. 653-4 καί λάλος καί συκοφάντης /
καί κύκηθρον καί τάρακτρον; zum Gebrauch von λαλεΐν und λαλιά vgl. Dover
1993, 22: „λαλεΐν and λαλιά are more like what we mean by pronouncing the
word ‘talk’ in a contemptuous or impatient way: talking too much, or talking
when action would be more appropriate (e. g. Nu. 505), or talking out of turn
when prompt and silent compliance is needed“; vgl. auch Willi 2003, 169: „In
Aristophanes, λαλεΐν (and λαλιά, λάλος) frequently denotes women’s speech
and conversation. Most of the time it has unmistakably negative connotations.
In view of the association of women with (over-)refined discourse [...], it is
significant that the only other social group to whom λαλεΐν constantly refers
in comedy is the club of sophistically trained fops ά la Euripides“).
Zwar ist λαλιά in der aristophanischen Verspottung oft ein eindeutiges
Kennzeichen für die euripideische Tragödie (vgl. etwa Ar. Ran. 916-7 εγώ δ’
έχαιρον τη σιωπή, καί με τοΰτ’ ετερπεν / ούχ ήττον ή νϋν οί λαλοΰντες, 954
έπειτα τουτουσί λαλεΐν έδίδαξα, fr. 392 [Nephelai I] Εύριπίδη δ’ ό τάς τραγω-
δίας ποιων / τάς περιλαλούσας ούτός έστι, τάς σοφάς oder fr. *595,3-5 ολον /
Εύριπίδην, προς τοΐσι δ’ έμβαλεΐν άλας, / μεμνη|μένος δ’ όπως άλας καί μή
 
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