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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Contr.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0034
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Aristophanes

Aufsperren der Türen. Aristophanes:-. Anazygosai (,die Riegel einer Tür zurück-
schieben'): das Aufsperren der Türen. Aristophanes:-

Metrum lambische Trimeter (unvollständig) (—^— / —) oder tro-
chäischer Tetrameter (unvollständig) (z.B.: — —).
Zitatkontext Das Lemma der Etymologika, die das Fragment enthält (vgl.
Manfredini 1983, 453), überschneidet sich z.T mit einer wohl auf Diogenian
zurückgehenden Glosse in Phot, α 1469 (ohne Autorangabe und Zitat); hierzu
gehört vermutlich auch Poll. X 26 (παρά δέ τοΐς κωμωδοΐς [ν.1. κωμικοΐς]
και τό άναζυγώσαι ταύτόν τω άνοΐξαι σημαίνει, ώσπερ τω κλεΐσαι τό
έπιζυγώσαι); ähnliches Material findet sich in schol. Ar. Nub. 745a (τό γάρ
άναζυγοϋν έστι τό έξωθεν άνοίγειν την θύραν), 745d (ζύγωθρον καλείται ό
κόραξ, και έπιζυγώσαι τό κλεΐσαι, και άναζυγώσαι τό άνοΐξαι); vgl. auch
Hsch. α 4294 (άναζυγοϋν· τό άνοίγειν κιβωτόν ρ ή ζύγαστρον [...] άναζυ-
γοϋντες· άνοίγοντες), Sud. ζ 192 (τό γάρ άναζυγοϋν έστι τό έξωθεν άνοίγειν
την θύραν); ein anderer Sinn liegt in Poll. IV 114 (άναζυγώσαι δέ τό φθέγμα
έλεγον, καί καταπεπνΐχθαι τό φθέγμα) vor.
Interpretation Eine männliche Figur hat eben die Riegel der Tür zurück-
geschoben und sie somit aufgesperrt; es handelt sich dem Anschein nach
um ein Privathaus: θύρα ist generell, und in der Komödie stets, die Haustür;
wohingegen πύλαι die Tore etwa einer Stadtmauer sind, die selbstredend
gleichfalls verriegelt werden können, wie etwa in Ar. Av. 1158-9 (vgl. hier
unten); das Subj. dürfte sich selbst innerhalb des Hauses befinden, auch wenn
sich spekulativ komische Situationen wie in Vesp. 154-5 (και τής κατάκλειδος
έπιμελοΰ καί τού μοχλού, / φύλαττέ θ’ όπως μη την βάλανον έκτρώξεται)
ergeben können, in denen die Tür von außen geschlossen wird.
Das Verb άναζυγοϋν ist ein nach άνοιγνύναι gebildetes literarisches Hapax,
näherhin denominal von ζυγόν (Joch'), das allerdings nie für Riegel steht:
gemeint ist also ζύγωθρον, das wiederum nur lexikographisch bezeugt ist
(neben den Erklärungen der Zitatträger vgl. Sud. ζ 193 ζύγωθρον· ό συνεχών
τάς δύο θύρας μοχλός) und dessen morphologisch konformes denominales
Verb ζυγωθρίζειν lautet (nur in Ar. Nub. 744-5 κάτα τή γνώμη πάλιν / κίνησον
αύθις αύτό καί ζυγώθρισον, mit Dover 1968, z. St.: ,,ζυγώθρισον must be a
cognate of ζυγόν in the sense of ‘beam on a balance’, and mean ‘weigh up’“;
vgl. schol. z. St. und Poll. X 26 καί τό ζυγώθρισον δέ έπί τού κλεΐσον είώθασι
τάττειν); von den geläufigen Synonymen für Riegel bzw. Hebel, Stange o.ä.,
die zum Verriegeln der Türen benutzt werden (dem μοχλός oder der βάλανος
,Pflock'), stammen die auch in der Komödie vertretenen jeweiligen Verben für
Zusperren μοχλοϋν (vgl. Ar. fr. 369 [Lemniai] μόχλωσον την θύραν; vgl. auch
 
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