Incertarum fabularum fragmenta (fr. 689)
39
Pramnios heilende Wirkungen, insbes. für den weiblichen Intimbereich (vgl.
Hipp. De mul. aff. I 90; vgl. auch Π 192). In der Komödie kommt er mehrmals
vor: in Ar. Equ. 107 (έλχ’, έλκε την τοΰ δαίμονας του Πραμνίου) dient er
einem pointierten Zutrinken; in fr. 334 [ThesmophoriazousaiU] (οίνον δέ πίνειν
οΰκ έάσω Πράμνιον, / ού Χίον, οΰχ'ι Θάσιον, ού Πεπαρήθιον, / ούδ’ άλλον
οστις έπεγερεϊ τον έμβολον) wird der Pramnier unter renommierten Weinen
erwähnt, welche der Sprecher zu trinken verbietet, da sie alle einen - hier mit
einem obszönen double entendre formulierten - aphrodisischen Effekt hätten;
in Ephipp. fr. 28 (φιλώ γε πράμνιον οίνον Λέσβιον + πολλή δέ Λεσβία σταγών
έκπίνεται / άγαν) ist nicht klar, ob die pramnische Rebsorte auch auf Lesbos
angebaut wurde, ob die Insel als Herkunftsort für den Pramnier angegeben,
oder gar pramnios als Epitheton für den lesbischen Wein verwendet wird
(vielleicht im Sinne von herb, trocken).
συνάγουσι τάς όφρΰς τε καί τήν κοιλίαν Das Zusammenziehen der
Augenbrauen manifestiert in Ar. Nub. 582-3 (τάς όφρΰς ξυνήγομεν / κάπο-
οΰμεν δεινά) die empörte Reaktion der Wolken auf die Wahl des Paphlagon/
Kleon zum Strategen, in Plut. 756 (όφρΰς ξυνήγον έσκυθρώπαζόν θ’ άμα)
beschreibt es das Benehmen unrechtmäßig reich Gewordener Plutos gegen-
über; das Gegenteil, d. h. ein enstpanntes, sorgloses Antlitz, z. B. in Eur. Cycl.
167 (άπαξ μεθυσθε'ις καταβαλών τε τάς όφρΰς).
<άνθ>οσμία Vgl. Ar. fr. 351 [Thesmophoriazousai II] (οίνος άνθοσμίας),
mit Pellegrino 2015, z. St.
πεπόνι νεκταροσταγεί In der Komödie zumeist von diversen Früchten
gesagt (speziell von σίκυα, einer Melonensorte; vgl. ngr. πεπόνι,Honigmelone“),
steht πέπων ausschließlich hier in klass. Zeit für einen Wein; das Epitheton
νεκταροσταγής ist sonst nur in Eub. fr. 121 (Θάσιον ή Χίον λαβών / ή Λέσβιον
γέροντα νεκταροσταγή) belegt, bezogen auf einen reifen lesbischen Wein und
möglicherweise stilistisch besonders markiert (vgl. Hunter 1983, z. St.: „is sui-
tably ‘dithyrambic’ for the Dionysiac subject of wine“; ein ähnlich gebildetes
Epitheton in Archestr. fr. 59,17 O.-S. βοτρυοσταγή έρνη).
fr. 689 K.-A. (657. 714 K.)
εί τις (σε) κολακεύει παρών καί τάς κροκύδας άφαιρών
κολακεύει παρών codd.: σε κολ. παρών Porson, Wilamowitz: κολ. περιιών Bergk: κολ.
λιπαρών Kaibel
wenn <dir> jemand schmeichelt, indem er dabei steht und die Flocken
abliest
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Pramnios heilende Wirkungen, insbes. für den weiblichen Intimbereich (vgl.
Hipp. De mul. aff. I 90; vgl. auch Π 192). In der Komödie kommt er mehrmals
vor: in Ar. Equ. 107 (έλχ’, έλκε την τοΰ δαίμονας του Πραμνίου) dient er
einem pointierten Zutrinken; in fr. 334 [ThesmophoriazousaiU] (οίνον δέ πίνειν
οΰκ έάσω Πράμνιον, / ού Χίον, οΰχ'ι Θάσιον, ού Πεπαρήθιον, / ούδ’ άλλον
οστις έπεγερεϊ τον έμβολον) wird der Pramnier unter renommierten Weinen
erwähnt, welche der Sprecher zu trinken verbietet, da sie alle einen - hier mit
einem obszönen double entendre formulierten - aphrodisischen Effekt hätten;
in Ephipp. fr. 28 (φιλώ γε πράμνιον οίνον Λέσβιον + πολλή δέ Λεσβία σταγών
έκπίνεται / άγαν) ist nicht klar, ob die pramnische Rebsorte auch auf Lesbos
angebaut wurde, ob die Insel als Herkunftsort für den Pramnier angegeben,
oder gar pramnios als Epitheton für den lesbischen Wein verwendet wird
(vielleicht im Sinne von herb, trocken).
συνάγουσι τάς όφρΰς τε καί τήν κοιλίαν Das Zusammenziehen der
Augenbrauen manifestiert in Ar. Nub. 582-3 (τάς όφρΰς ξυνήγομεν / κάπο-
οΰμεν δεινά) die empörte Reaktion der Wolken auf die Wahl des Paphlagon/
Kleon zum Strategen, in Plut. 756 (όφρΰς ξυνήγον έσκυθρώπαζόν θ’ άμα)
beschreibt es das Benehmen unrechtmäßig reich Gewordener Plutos gegen-
über; das Gegenteil, d. h. ein enstpanntes, sorgloses Antlitz, z. B. in Eur. Cycl.
167 (άπαξ μεθυσθε'ις καταβαλών τε τάς όφρΰς).
<άνθ>οσμία Vgl. Ar. fr. 351 [Thesmophoriazousai II] (οίνος άνθοσμίας),
mit Pellegrino 2015, z. St.
πεπόνι νεκταροσταγεί In der Komödie zumeist von diversen Früchten
gesagt (speziell von σίκυα, einer Melonensorte; vgl. ngr. πεπόνι,Honigmelone“),
steht πέπων ausschließlich hier in klass. Zeit für einen Wein; das Epitheton
νεκταροσταγής ist sonst nur in Eub. fr. 121 (Θάσιον ή Χίον λαβών / ή Λέσβιον
γέροντα νεκταροσταγή) belegt, bezogen auf einen reifen lesbischen Wein und
möglicherweise stilistisch besonders markiert (vgl. Hunter 1983, z. St.: „is sui-
tably ‘dithyrambic’ for the Dionysiac subject of wine“; ein ähnlich gebildetes
Epitheton in Archestr. fr. 59,17 O.-S. βοτρυοσταγή έρνη).
fr. 689 K.-A. (657. 714 K.)
εί τις (σε) κολακεύει παρών καί τάς κροκύδας άφαιρών
κολακεύει παρών codd.: σε κολ. παρών Porson, Wilamowitz: κολ. περιιών Bergk: κολ.
λιπαρών Kaibel
wenn <dir> jemand schmeichelt, indem er dabei steht und die Flocken
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