Incertarum fabularum fragmenta (fr. 689)
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πολλά λιπαροΰσι κολακεύοντες sowie Plut. Max. cum princ. 776b άκοϋσαι
λιπαρής).
Interpretation Es wird ein kolax imaginiert, der ständig an dem Umschmei-
chelten hängt und ihm, um dessen Leben zu erleichtern, einen der praktischen
Dienste erweist (die Flocken bzw. Fusseln vom Mantel ablesen), die für diese
im athenischen Alltag durchaus präsente Figur charakteristisch sind (zum
kolax vgl. Napolitano 2012; zur Diskussion über das Begriffspaar κόλαξ /
παράσιτος, d. h. ob und inwieweit sie voneinander zu differenzieren seien,
vgl. Pernerstorfer 2009, 151-66; vgl. auch Tsitsiridis 2013, 242); eine Vielfalt
intimer Dienste, welche kolakes am Demos leisten, findet sich in Ar. Equ.
869-911 (eine Interpretation in Scholtz 2004), wo die Absicht Paphlagons, dem
Demos die grauen Haare auszureißen (εγώ δε τάς πολιάς γέ σούκλέγων νέον
ποιήσω, 908), mit dem Fragment vergleichbar ist.
Das beste Pendant zu der hier beschriebenen Tätigkeit des kolax (zu den
verschiedenen praktischen Diensten desselben vgl. Ribbeck 1883, 56-8; vgl.
auch 97) bietet allerdings Thphr. Char. 2,3 (άπό του ίματίου άφελεΐν κροκύδα,
και εάν τι προς τό τρίχωμα τής κεφαλής ύπό πνεύματος προσενεχθή άχυρον
καρφολογήσαι, και έπιγελάσας δέ είπεΐν· ,,όράς; δτι δυοϊν σοι ήμερων ούκ
έντετύχηκα πολιών έσχηκας τον πώγωνα μεστόν, καίπερ ε’ί τις και άλλος
εχων προς τα ετη μέλαιναν τήν τρίχα“, mit Diggle 2004, ζ. St., der u. a. auf
Plut. Süll. 35,7 κροκύδα τού ίματίου σπάσασα - von einem Bewunderer ge-
sagt - hinweist).
ε’ί τις <σε> κολακεύει Zum Verb κολακεύειν vgl. Orth 2013, zu Amips.
fr. *9 [Konnos] (ούτος μέντοι πεινών ούτως ούπώποτ’ έτλη κολακεΰσαι).
παρών Der kolaxhängt ständig an dem Umschmeichelten (vgl. Anaxandr.
fr. 35,7 [Odysseus] όπισθεν άκολουθεϊ κόλαξ τω); gegen den Eingriff von
Diggle 2004 zu Thphr. Char. 2,2 (άμα πορευομένω είπεΐν ,,‘to a person walking
with him’, not άμα πορευόμενον (AB) or -ος (Darvaris) ‘as he walks’“) vgl.
Stein 2010, 206, der zu Recht für πορευόμενον plädiert („Der Eingriff ist pro-
blematisch, weil dadurch der Umschmeichelte zum Begleiter wird, während
es ein typisches Kennzeichen des κόλαξ ist, sich an ihn zu hängen“).
τάς κροκύδας άφαιρών Zur sprichwörtlichen Natur des Ausdrucks
άφαιρεΐν κροκύδας vgl. hier oben, Zitatkontext; zu den κροκύδες vgl. hier
oben, zu fr. 676.
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πολλά λιπαροΰσι κολακεύοντες sowie Plut. Max. cum princ. 776b άκοϋσαι
λιπαρής).
Interpretation Es wird ein kolax imaginiert, der ständig an dem Umschmei-
chelten hängt und ihm, um dessen Leben zu erleichtern, einen der praktischen
Dienste erweist (die Flocken bzw. Fusseln vom Mantel ablesen), die für diese
im athenischen Alltag durchaus präsente Figur charakteristisch sind (zum
kolax vgl. Napolitano 2012; zur Diskussion über das Begriffspaar κόλαξ /
παράσιτος, d. h. ob und inwieweit sie voneinander zu differenzieren seien,
vgl. Pernerstorfer 2009, 151-66; vgl. auch Tsitsiridis 2013, 242); eine Vielfalt
intimer Dienste, welche kolakes am Demos leisten, findet sich in Ar. Equ.
869-911 (eine Interpretation in Scholtz 2004), wo die Absicht Paphlagons, dem
Demos die grauen Haare auszureißen (εγώ δε τάς πολιάς γέ σούκλέγων νέον
ποιήσω, 908), mit dem Fragment vergleichbar ist.
Das beste Pendant zu der hier beschriebenen Tätigkeit des kolax (zu den
verschiedenen praktischen Diensten desselben vgl. Ribbeck 1883, 56-8; vgl.
auch 97) bietet allerdings Thphr. Char. 2,3 (άπό του ίματίου άφελεΐν κροκύδα,
και εάν τι προς τό τρίχωμα τής κεφαλής ύπό πνεύματος προσενεχθή άχυρον
καρφολογήσαι, και έπιγελάσας δέ είπεΐν· ,,όράς; δτι δυοϊν σοι ήμερων ούκ
έντετύχηκα πολιών έσχηκας τον πώγωνα μεστόν, καίπερ ε’ί τις και άλλος
εχων προς τα ετη μέλαιναν τήν τρίχα“, mit Diggle 2004, ζ. St., der u. a. auf
Plut. Süll. 35,7 κροκύδα τού ίματίου σπάσασα - von einem Bewunderer ge-
sagt - hinweist).
ε’ί τις <σε> κολακεύει Zum Verb κολακεύειν vgl. Orth 2013, zu Amips.
fr. *9 [Konnos] (ούτος μέντοι πεινών ούτως ούπώποτ’ έτλη κολακεΰσαι).
παρών Der kolaxhängt ständig an dem Umschmeichelten (vgl. Anaxandr.
fr. 35,7 [Odysseus] όπισθεν άκολουθεϊ κόλαξ τω); gegen den Eingriff von
Diggle 2004 zu Thphr. Char. 2,2 (άμα πορευομένω είπεΐν ,,‘to a person walking
with him’, not άμα πορευόμενον (AB) or -ος (Darvaris) ‘as he walks’“) vgl.
Stein 2010, 206, der zu Recht für πορευόμενον plädiert („Der Eingriff ist pro-
blematisch, weil dadurch der Umschmeichelte zum Begleiter wird, während
es ein typisches Kennzeichen des κόλαξ ist, sich an ihn zu hängen“).
τάς κροκύδας άφαιρών Zur sprichwörtlichen Natur des Ausdrucks
άφαιρεΐν κροκύδας vgl. hier oben, Zitatkontext; zu den κροκύδες vgl. hier
oben, zu fr. 676.