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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Mitarb.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0069
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Incertarum fabularum fragmenta (fr. 697)

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Poll. VII 143 (codd. FS, A, C)
των δέ τοϊς κηπουροϊς ύπηρετούντων έστί και τό κηλώνειον. ού μόνον γάρ'Ηρόδοτος
μνημονεύει, άλλα και Αριστοφάνης--
Und unter den Utensilien der Gärtner ist auch das kelöneion (,Brunnenschwengel‘):
nicht nur Herodot nämlich erwähnt es (Hdt. I 193,1. VI 119,3), sondern auch Aristo-
phanes:-

Metrum Anapästische Tetrameter (katalektisch):


Zitatkontext Das Fragment wird in einer Sektion über Bauern (Poll. VII
140-52: gleich zu Beginn werden Gärtner - κηπουροί κηπεϊς - unter den
vielen Berufsgruppen, die im weitesten Sinne mit Land- und Gartenbau zu
tun haben), näherhin als Bezeugung für die Bewässerung von Gärten ange-
führt; vgl. auch, spezifischer unter den bei phreata (,Brunnen') und lakkoi
(,Zisternen') eingesetzten Wasserschöpfgeräten, X 31 (εί δέ καί έκ φρεάτων ή
λάκκων τό ύδωρ άπαντλεΐς, δέοιτ’ άν σκευών άντλητήρος, αντλίας, ίμονιάς,
ίμάντος, κάλου, σχοινιού, κάδου, τροχαλίας, τάχα δέ καί κηλωνείου), wobei
die einschränkende Bemerkung (,[beim Schöpfen bedarf es] vielleicht auch
des kelöneion) in gewissem Widerspruch steht zu dessen nicht restriktiv for-
mulierter Anführung in der vorigen Stelle.
Die Glosse in Λέξ. ρητ. p. 287,6 Bk. (όχετοκράνια- τά κηλώνεια; vgl. auch
Et. magn. p. 644,49) ist leicht verwirrend: ein Grund für ein mögliches Miß-
verständnis mag vielleicht in Poll. X 31 (zitiert hier oben) zu suchen sein, wo
unmittelbar vor den verschiedenen σκεύη άντλητήρος (darunter κηλώνειον)
das Wort im korrekten Sinne von Mündung einer Wasserleitung vorkommt
(όχετόκρανα δ’ άν εϊποις τάς τών οχετών άρχάς, ώς 'Υπερείδης έν τώ
Περί οχετού [Hyper. fr. 132 Blass]); όχετόκρανον bzw. όχετοκράνιον hätte
demzufolge mit dem κηλώνειον nichts zu tun.
Textgestalt Die ion.-epische Form ε'ίνεκα der Hss. wurde von Dindorf 1835,
682 in ούνεκα emendiert (vgl. hier unten, zum Wort). Es gibt keine zwingenden
Gründe, τοΐς κηπουροϊς als interpolierte Glosse zu betrachten (so hingegen
Kaibel in Kassel-Austin z.St.).
Interpretation Der Chor kommentiert die Bewegungen einer männlichen
Figur (oder Sache?), welche mit den Auf- und Abwärtsschwüngen eines von
Gärtnern zum Schöpfen des Wassers eingesetzten Brunnenschwengels ver-
glichen werden. Zwar paßte der Begriff Schema gut zu einer Tanzbewegung
(vgl. hier oben, zu fr. 696), hier aber scheint ein anderes Bild im Mittelpunkt
zu stehen: eher als von einer erreichten Position ist offenbar von einer Form
 
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