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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Mitarb.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0072
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68

Aristophanes

καί σκέψαι μ’ οτω / μάλιστ’ έοικα την βάδισιν των πλουσίων) bzw. eine
Stellung beim Stehen (Ran. 538-9a λαβόνθ’ εν / σχήμα [auf einem Schiff]) oder
schließlich eine Bewegung (Eccl. 482 μή πού τις έκ τοϋπισθεν ών τό σχήμα
καταφυλάξη); zur Bedeutung Tanzfigur vgl. hier oben, zu fr. 696.
Zur restituierten Form οϋνεκα (vgl. hier oben, Textgestalt) vgl. die ausführ-
liche Diskussion in Wackernagel 1887, 591-612 [Kl. Sehr. 1 109-30] insbes. 120
[602]; vgl. auch Willi 2003, 234: „By far the most common Aristophanic form
of the preposition [d. h. ένεκα] is οϋνεκα, which originated as a sandhi variant
when cases like δήμου (ε)νεκα or δημουνεκα were reanalysed as δήμου οϋνεκα.
Unlike ενεκα, οϋνεκα is in fact regularly used as a postposition“).
2 κηλωνείου Die att. Form κηλώνειον steht für den Brunnenschwengel
des Ziehbrunnens (vgl. Hsch. κ 1510 κηλώνια· άντλητήρια ξύλινα; κ 1511
κηλώνειον· ξύλον, έν ώ ελκεται τό ϋδωρ; es entspricht dem mesopotamischen
und altägyptischen Schaduf < arab. sädüfi mit Habermann 2000, 149: „Unter
Schaduf versteht man ein durch Menschen in Bewegung gesetztes Schöpfgerät,
wobei an einem (z.B. zwischen zwei Pfeilern) fixierten Hebe-/Schwingbalken
an der einen Seite an einem Stab (oder Seil) ein Behältnis zum Wasserschöpfen
(«Zieheimer») und an der anderen ein Gegengewicht als Manövrierhilfe an-
gebracht ist“); das Wort stammt von κηλών, das primär für Zuchthengst steht
(z.B. Cratin. fr. 359,1), übertragen aber dasselbe wie κηλώνειον heißt (nur epi-
graphisch bezeugt; vgl. Hilditch 2015, 113, mit Verweis auf IG I3 422 col. 2,190,
aus dem J. 414 v. Chr., mit Pritchett 1961, 27, IG IP 1632,200, aus dem späten
4. Jh. v. Chr., aus Attika; IG XI2 154,8, aus dem J. 296 v. Chr., aus Delos); in den
einzigen Belegen vor Aristophanes (in der ion. Form κηλωνήϊον) ist das Wort
für ein grundsätzlich identisches Bewässerungssystem der Babylonier disku-
tiert (Hdt. I 193,1 ού κατά περ έν Αίγύπτω αύτοΰ τοϋ ποταμού άναβαίνοντος
ές τάς άρούρας, άλλα χερσί τε καί κηλωνηίοισι άρδόμενος; vgl. Oleson 1984,
60 und pace Asheri 1988, z. St.: „deve trattarsi di grandi ruote o di cerchioni
a palette con serbatoi, ehe si riempiono nel fiume e si versano nei canali per
l’irrigazione dei campi“) bzw. VI 119,3 (άντλέεται μέν κηλωνηίω); die att. Form
ist nach Aristophanes erst wieder in Aristot. Meeh. 857a 34 (διά τί επί τοϊς
φρέασι τα κηλώνεια ποιοΰσι τούτον τον τρόπον; προστιθέασι γάρ βάρος έν
τώ ξύλω τον μόλιβδον, όντος βάρους του κάδου αύτοΰ, καί κενού καί πλή-
ρους δντος) zu finden - mit der genauesten Beschreibung der Verwendung
des Geräts bei Brunnen (sonst in der poliorketischen Lit.: Aen. Tact. 39,7, als
κηλώνιον Apollod. Poliorc. p. 162,8. 13. 15 Wescher).
τοϊς κηπουροΐς Es handelt sich um den offenbar frühesten lit. Beleg für
κηπουρός (< κήπος ,Garten“ + ούρος Wächter“). Die Gärtner (auch κηπεΐς)
gehörten i.d.R. der Unterschicht an und waren oft Metöken (Hilditch 2015,113.
158. 238); in Archipp. fr. 46 (σκαφεϋσι κηπωροϊσι τοϊς τ’ όνηλάταις, / καί ταϊς
 
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