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Aristophanes
οίνος βαρύνει τε και άλγεΐν την κεφαλήν τίθησι“), wo es recht eigentlich um
eine Art von Kirschbaum (Prunus prostrata) und dessen Früchte geht, werden
nach Aristophanes’ Vers weitere Komikerbelege zu dem mit diesen offenbar
verwechselbaren mimaikylon angeführt (Theop. fr. 68 τρώγουσι μύρτα καί
πέπονα μιμαίκυλα; Cratet. fr. 43 πάνυ γάρ έστιν ώρικά / τά τιτθί’ ώσπερ
μήλα καί μιμαίκυλα; Amph. fr. 38 ό συκάμινος συκάμιν’, όράς, φέρει, / ό
πρίνος άκύλους, ό κόμαρος μιμαίκυλα); beschlossen wird der Abschnitt durch
Theophrasts Meinung zur Eßbarkeit dieser Früchte (Thphr. fr. 413,33 Fortenb.
ή κόμαρος ή τό μιμαίκυλον φέρουσα τό εδώδιμον; vgl. Hist, plant. III 16,4).
Textgestalt Das von Dindorf 1835, 683 eingefügte δ(έ) ist metrisch bedingt; zu
αύτόματ’ αύτοΐς vgl. Meineke 1867, 25: „Emendandum restabat αύτομάτοισιν,
quod ad montes relatum sensu destitutum est. Scripsi igitur αύτόματ’ αύτοΐς,
ut pronomen ad homines referatur, quorum beatam vitam poeta describebat
(unwahrscheinlich ist hingegen das αύτόματ’ οίσίν von Hanow 1830, 143).
Interpretation Der Vers ist Teil einer in der Archaia häufig anzutreffenden
Darstellung einer Landschaft, in der alles spontan - d.h. ohne Landarbeit -
hervorgebracht wird (vgl. Bagordo 2013, zuTelecl. fr. 1,3 [Amphiktyones] άλλ’
αύτόματ’ ήν τά δέοντα; so auch in Cratet. fr. 16 [Theria], Pher. fr. 10 [Agrzoz],
fr. 137 [Perszzz]), was dem Motiv des automatos bios entspricht, das wiederum
durch die Präsenz des Adj. αύτόματος unmittelbar evoziert wird (vgl. auch
Metag. fr. 6,2. 9-10 [Thouriopersai], Ar. Ach. 976, Pher. fr. 113,6-7 [Metalles]
sowie Cratin. fr. 363,1).
αύτόματ(α) Dieses Adj. fungiert hier und in derartigen Fällen als Schlüs-
selbegriff für Darstellungen des automatos bios (vgl. hier oben, Interpretation).
αύτοΐς Dat. commodi; das Pronomen bezieht sich wohl auf die Menschen,
deren glückliches Leben hier beschrieben wird (vgl. hier oben, Textgestalt).
τά μιμαίκυλ(α) Das μιμαίκυλον (auch μεμαίκυλον; Etymologie unbe-
kannt) ist die eßbare Frucht des Comarum palustre (vgl. hier oben, Zitatkontext;
beschrieben in Thphr. Caus. plant. II 8,2 und Hist, plant. ΠΙ 16,4; vgl. auch Poll.
VII 145).
fr. 699 K.-A. (683 K.)
κιρνάντες γάρ τήν πόλιν ήμών κοτυλίζετε τοΐσι πένησιν
κρίναντες γε FS κοτυλίζεται FS τοϊς σιτοπένησιν Α
ihr mischt nämlich unsere Stadt wie Wein durch und verteilt davon
Schälchen an die Armen
Aristophanes
οίνος βαρύνει τε και άλγεΐν την κεφαλήν τίθησι“), wo es recht eigentlich um
eine Art von Kirschbaum (Prunus prostrata) und dessen Früchte geht, werden
nach Aristophanes’ Vers weitere Komikerbelege zu dem mit diesen offenbar
verwechselbaren mimaikylon angeführt (Theop. fr. 68 τρώγουσι μύρτα καί
πέπονα μιμαίκυλα; Cratet. fr. 43 πάνυ γάρ έστιν ώρικά / τά τιτθί’ ώσπερ
μήλα καί μιμαίκυλα; Amph. fr. 38 ό συκάμινος συκάμιν’, όράς, φέρει, / ό
πρίνος άκύλους, ό κόμαρος μιμαίκυλα); beschlossen wird der Abschnitt durch
Theophrasts Meinung zur Eßbarkeit dieser Früchte (Thphr. fr. 413,33 Fortenb.
ή κόμαρος ή τό μιμαίκυλον φέρουσα τό εδώδιμον; vgl. Hist, plant. III 16,4).
Textgestalt Das von Dindorf 1835, 683 eingefügte δ(έ) ist metrisch bedingt; zu
αύτόματ’ αύτοΐς vgl. Meineke 1867, 25: „Emendandum restabat αύτομάτοισιν,
quod ad montes relatum sensu destitutum est. Scripsi igitur αύτόματ’ αύτοΐς,
ut pronomen ad homines referatur, quorum beatam vitam poeta describebat
(unwahrscheinlich ist hingegen das αύτόματ’ οίσίν von Hanow 1830, 143).
Interpretation Der Vers ist Teil einer in der Archaia häufig anzutreffenden
Darstellung einer Landschaft, in der alles spontan - d.h. ohne Landarbeit -
hervorgebracht wird (vgl. Bagordo 2013, zuTelecl. fr. 1,3 [Amphiktyones] άλλ’
αύτόματ’ ήν τά δέοντα; so auch in Cratet. fr. 16 [Theria], Pher. fr. 10 [Agrzoz],
fr. 137 [Perszzz]), was dem Motiv des automatos bios entspricht, das wiederum
durch die Präsenz des Adj. αύτόματος unmittelbar evoziert wird (vgl. auch
Metag. fr. 6,2. 9-10 [Thouriopersai], Ar. Ach. 976, Pher. fr. 113,6-7 [Metalles]
sowie Cratin. fr. 363,1).
αύτόματ(α) Dieses Adj. fungiert hier und in derartigen Fällen als Schlüs-
selbegriff für Darstellungen des automatos bios (vgl. hier oben, Interpretation).
αύτοΐς Dat. commodi; das Pronomen bezieht sich wohl auf die Menschen,
deren glückliches Leben hier beschrieben wird (vgl. hier oben, Textgestalt).
τά μιμαίκυλ(α) Das μιμαίκυλον (auch μεμαίκυλον; Etymologie unbe-
kannt) ist die eßbare Frucht des Comarum palustre (vgl. hier oben, Zitatkontext;
beschrieben in Thphr. Caus. plant. II 8,2 und Hist, plant. ΠΙ 16,4; vgl. auch Poll.
VII 145).
fr. 699 K.-A. (683 K.)
κιρνάντες γάρ τήν πόλιν ήμών κοτυλίζετε τοΐσι πένησιν
κρίναντες γε FS κοτυλίζεται FS τοϊς σιτοπένησιν Α
ihr mischt nämlich unsere Stadt wie Wein durch und verteilt davon
Schälchen an die Armen