Incertarum fabularum fragmenta (fr. 704)
81
Metrum Ionische Dimeter (z.B.: [^^—-I -—) oder
Anapäste (z.B.: ... ^—]— -/
Zitatkontext Die Glosse, in der es auf die dialektale Zugehörigkeit von
Formen auf -σμός (attisch) bzw. -θμός (ionisch) ankommt, hat einen attizisti-
schen Ursprung (Philem. att. p. 355 Cohn = Ihorn. Mag. Ecl. p. 8,4 άναβασμός·
ούκ αναβαθμός; vgl. auch Hsch. α 4191 άναβασμοί· αναβαθμοί); für den
dialektalen Unterschied zwischen βασμός und βαθμός vgl. Phryn. Ecl. 295
(vgl. auch Praep. soph. fr. *176 Borr., das allerdings auf einer unsicheren
Zuschreibung von Reitzenstein 1907, 106 beruht).
Eine Diskussion von Bezeichnungen für Leiter und Stufen, mit Komiker-
belegen, findet sich in Poll. X 171 (καί οί άναβασμοί τής κλίμακος κλιμα-
κτήρες, ώς έν Άριστοφάνους Δράμασιν ή Κενταύρω [Ar. fr. 288 [Dramata e
Kentauros]]· εν δε τοις Δημιοπράτοις κλιμάκιον δέ Άμειψίου Κόννω κλιμακίδα
[Amips. fr. 11 [Konnos]], wo für die Stufen einer Leiter (klimax) auch die
Begriffe klimakter, klimakion bzw. klimakis genannt werden; vgl. auch Poll.
IV 121 τούς δ’ άναβασμούς καί βάθρα καί έδρας καί εδώλια, καί έδωλιάζειν
τό συγκαθίζειν und VII112 βάθρα, κλίμακες, καί οί άναβασμοί των κλιμάκων
κλιμακτήρες).
Textgestalt Das tradierte und noch in Reitzenstein 1907, 106 gedruckte ion.
άπίασιν (3. Pers. PI. Präs, von άφίημι,wegschicken1; als lonismus nur in Luc.
De dea Syr. 58. 60 bezeugt) wurde aus dialektalen und semantischen Gründen
von Demiahczuk 1912, 24 mit Recht in att. άπίασιν emendiert (3. Pers. PI. Präs,
von άπειμι,Weggehen').
Interpretation Der Sprechende konstatiert, daß sich eine Gruppe unidenti-
fizierbarer Personen (mindestens drei wegen der Pluralform) von den Stufen
einer Leiter, worauf sie vermutlich saßen, gerade entfernt (zu den att. Formen
άπίασιν und άναβασμός vgl. hier oben, Zitatkontext; άναβασμός ist sonst
nur bei Aristeides, Cassius Dio und Pausanias bezeugt; das ion. άναβαθμός
ist bereits herodoteisch, aber in vorbyz. Literatur anderwärts kaum bezeugt).
Da in der klass. Antike Leiter und Treppen vorwiegend in öffentlichen
Gebäuden vorhanden waren, liegt es nahe, daß es sich im Fragment um ein
solches handelte (zu Leitern im klass. Athen vgl. Orth 2013, zu Amips. fr. 11
[Konnos], mit weiterer Lit.).
Wenn das Fragment als loniker skandiert wird (so Reitzenstein 1907, ΧΧΠ),
würde es zu einer lyrischen Partie gehören (zu den lonikern bei Aristophanes
vgl. Zimmermann 1987).
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Metrum Ionische Dimeter (z.B.: [^^—-I -—) oder
Anapäste (z.B.: ... ^—]— -/
Zitatkontext Die Glosse, in der es auf die dialektale Zugehörigkeit von
Formen auf -σμός (attisch) bzw. -θμός (ionisch) ankommt, hat einen attizisti-
schen Ursprung (Philem. att. p. 355 Cohn = Ihorn. Mag. Ecl. p. 8,4 άναβασμός·
ούκ αναβαθμός; vgl. auch Hsch. α 4191 άναβασμοί· αναβαθμοί); für den
dialektalen Unterschied zwischen βασμός und βαθμός vgl. Phryn. Ecl. 295
(vgl. auch Praep. soph. fr. *176 Borr., das allerdings auf einer unsicheren
Zuschreibung von Reitzenstein 1907, 106 beruht).
Eine Diskussion von Bezeichnungen für Leiter und Stufen, mit Komiker-
belegen, findet sich in Poll. X 171 (καί οί άναβασμοί τής κλίμακος κλιμα-
κτήρες, ώς έν Άριστοφάνους Δράμασιν ή Κενταύρω [Ar. fr. 288 [Dramata e
Kentauros]]· εν δε τοις Δημιοπράτοις κλιμάκιον δέ Άμειψίου Κόννω κλιμακίδα
[Amips. fr. 11 [Konnos]], wo für die Stufen einer Leiter (klimax) auch die
Begriffe klimakter, klimakion bzw. klimakis genannt werden; vgl. auch Poll.
IV 121 τούς δ’ άναβασμούς καί βάθρα καί έδρας καί εδώλια, καί έδωλιάζειν
τό συγκαθίζειν und VII112 βάθρα, κλίμακες, καί οί άναβασμοί των κλιμάκων
κλιμακτήρες).
Textgestalt Das tradierte und noch in Reitzenstein 1907, 106 gedruckte ion.
άπίασιν (3. Pers. PI. Präs, von άφίημι,wegschicken1; als lonismus nur in Luc.
De dea Syr. 58. 60 bezeugt) wurde aus dialektalen und semantischen Gründen
von Demiahczuk 1912, 24 mit Recht in att. άπίασιν emendiert (3. Pers. PI. Präs,
von άπειμι,Weggehen').
Interpretation Der Sprechende konstatiert, daß sich eine Gruppe unidenti-
fizierbarer Personen (mindestens drei wegen der Pluralform) von den Stufen
einer Leiter, worauf sie vermutlich saßen, gerade entfernt (zu den att. Formen
άπίασιν und άναβασμός vgl. hier oben, Zitatkontext; άναβασμός ist sonst
nur bei Aristeides, Cassius Dio und Pausanias bezeugt; das ion. άναβαθμός
ist bereits herodoteisch, aber in vorbyz. Literatur anderwärts kaum bezeugt).
Da in der klass. Antike Leiter und Treppen vorwiegend in öffentlichen
Gebäuden vorhanden waren, liegt es nahe, daß es sich im Fragment um ein
solches handelte (zu Leitern im klass. Athen vgl. Orth 2013, zu Amips. fr. 11
[Konnos], mit weiterer Lit.).
Wenn das Fragment als loniker skandiert wird (so Reitzenstein 1907, ΧΧΠ),
würde es zu einer lyrischen Partie gehören (zu den lonikern bei Aristophanes
vgl. Zimmermann 1987).