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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Mitarb.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0214
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210

Aristophanes

Metrum Ungewiß (άπαλοσώματος = Ende eines jambischen
Trimeters?; άπαλύνειν = —).
Zitatkontext Es handelt sich im Grunde genommen um zwei getrennte
Glossen, die der Schreiber von cod. b mit einiger Willkür miteinander ver-
band, indem er vor άπαλύνειν (das er in παλύνειν verwandelte; vgl. hier
unten) ό αύτός (d. h. derselbe = Aristophanes) hinzufügte; ebenso unberech-
tigt ist die Präsentation beider Glossen als Phryn. Praep. soph. fr. *231 Borr.
(ψάπαλοσώματος· Αριστοφάνης, ό αύτός άπαλύνειν άντι τού διαχεΐν την
■ψυχήν και θηλύνειν), selbst wenn eine attizistische Herkunft a priori nicht
auszuschließen ist.
Textgestalt Bei παλύνειν ,Mehl streuen' bzw. ,mit Mehl (oder Staub/Schnee)
bestreuen' von cod. b (für die Glosse άπαλύνειν) handelt es sich wohl um eine
autoschediastische Initiative des Schreibers, der überdies beide Glossen mit-
einander verschmolz (vgl. hier oben, Zitatkontext): obschon das Verb auch in
einer Komödie als gehobenes Wort an sich vorstellbar wäre (vgl. z. B. Hom. Σ
560 λεύκ’ άλφιτα πολλά πάλυνον, Soph. Ant. 246-7 κάπί χρωτί διψίαν / κόνιν
παλύνας), setzte dies gleichwohl voraus, daß bereits die Quelle des Photios
korrupt ist, da das Interpretamentum sowie die alphabetische Reihenfolge
lediglich zu άπαλύνειν paßte.
Interpretation Das Kompositum άπαλοσώματος ist ein Hapax und vielleicht
eine Neuschöpfung des Aristophanes (zu weiteren Komposita auf -σώματος,
die den Eindruck erwecken, ad hoc erfundene komische Lexeis zu sein, vgl.
hier unten; zu sechssilbigen Wörtern am Ende eines jambischen Trimeters
vgl. Orth 2015b, 113): da απαλός zumeist, auch in der Komödie - wenn es
nicht auf delikate Speisen bezogen wird (zu diesem Gebrauch vgl. Bagordo
2013, zu Telecl. fr. 1,10 [Amphiktyones] ώστ’ άφθονία την ένθεσιν ήν άρδονθ’
απαλήν καταπίνειν) -, zu den weiblichen körperlichen Merkmalen zählt, liegt
es nahe, daß άπαλοσώματος als Attribut auf jemanden angewandt wurde,
der einen weiblich weichen oder vielmehr effeminiert verweichlichten Körper
hatte; letzteres ist insofern wahrscheinlicher, als die Selbstverständlichkeit
der Zartheit in Bezug auf einen Frauenkörper das Epitheton recht unpointiert
erscheinen ließe (vgl. Ar. Av. 668 ώς δ’ άπαλόν, ώς δέ λευκόν, mit Dunbar
1995, ζ. St.; speziell von weiblichen Körperteilen wie Händen, Fingern, Füßen
oder Oberschenkeln: Lys. 416-8 τής μου γυναικός τοϋ ποδός / τό δακτυλίδιον
πιέζει τό ζυγόν, / άθ’ άπαλόν ον, Eccl. 901-2 τό τρυφερόν γάρ έμπέφυκε /
τοΐς άπαλοϊσι μηροΐς, Alex. fr. 115,10-1 [Krateia e Pharmakopöles] ότι δει
γυναικός έπιφερούσης δακτύλους / άπαλούς ύπ’ άκάνθης μηδέ εν τούτων
παθεΐν, Timocl. fr. 24,6 [Marathönioi] πληγάς λαβεΐν άπαλαΐσι χερσίν); in Ar.
Thesm. 191-2 (σύ δ’ εύπρόσωπος λευκός έξυρημένος / γυναικόφωνος άπαλός
 
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