Metadaten

Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Mitarb.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0224
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
220

Aristophanes

Metrum Ungewiß (—^^).
Textgestalt Die von Blaydes 1885, 343 suggerierte aspirierte Form (αύόμενος)
entbehrt jeglicher Grundlage (das wohl auch in Ar. Equ. 394 έν ξύλω δήσας
άφαύει κάποδόσθαι βούλεται bezeugte άφαύειν - in Wilson 2007 wird al-
lerdings das άφανεϊ vom Rav. gedruckt, der άφανει hat - ist ein Derivat von
αΰειν, erklärt als ξεραίνειν und hat mit unserem Verb nichts zu tun; vgl. hier
unten, Interpretation).
Zitatkontext Die attizistische Glosse des Phrynichos wurde durch Photios
übernommen, der seinerseits Homer hinzufügt (der Bezug gilt für Hom. ε
490 ϊνα μή ποθεν άλλοθεν αϋοι) und das aristophanische Zitat insofern ver-
einfacht, als er dem Komiker statt dem Partizip eine nicht näher präzisierte
Form von αϋεσθαι zuschreibt. Die übrige lexikographische Tradition geht
- wie Photios - von der Homerstelle aus, wobei dem Verb αΰειν stets die aus
einem Mißverständnis entsprungene ungenaue Bedeutung gegeben wird (vgl.
hier unten, Interpretation), auf die Phrynichos verzichtet, wenngleich aus der
Assoziierung der beiden Einträge αΰεσθαι πΰρ und έναύεσθαι eine implizite
Affinität in der Bedeutung nicht auszuschließen ist; Phrynichos konzentriert
sich auf den attischen Gebrauch des Verbs, wofür der aristophanische Beleg
ausreicht (Cratin. fr. 450 wird hingegen als Garant für έναύεσθαι angeführt).
Interpretation Das bereits homerische αΰειν heißt entgegen der lexikogra-
phischen Vulgata, die es generell als ,Feuer anzünden“ erklärte (so noch in
LSJ s.v), sowohl im Akt. als auch im Med. ,Feuer holen“ (vgl. die ausführliche
Diskussion in Borthwick 1969, der anhand der literarischen Evidenz - auch
bei den Komposita - gegen die Mißdeutungen der lexikographischen Tradition
für letztere Bedeutung plädiert), während die Beziehung zu Feuer erst sekun-
där ist, was u. a. der Verwandtschaft zum lat. haurire (mit sekundärem /z-)
Rechnung trägt (vgl. Frisk GEW, s.v.).

fr. 785 K.-A.
Phot, (z Sz) a 3190
άυπνίαν· Σοφοκλής, άυπνεΐν δέ Αριστοφάνης καί άύπνως Σαννυρίων. καί άυπνεΐ-
σθαι λέγουσιν (καί άύπνως - λέγουσιν Sz tantum)
ahypnia (,Schlaflosigkeit“, Akk.): Sophokles (Soph. fr. 1027a R.), ahypnein (,s c h 1 a f 1 o s
sein“) aber Aristophanes und ahypnös (,schlaflos“, Adv.) Sannyrion (Sannyr. fr. 13).
Sie sagen auch ahypneisthai (.schlaflos sein“)
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften