Incertarum fabularum fragmenta (fr. 793)
229
Interpretation Das Verb βαρβιτίζενν ,die Barbitos spielen' ist sonst lediglich
zweimal belegt: in Pind. fr. 124d Sn.-Μ. (βαρβι[τί]ξαι θυμόν άμβλύν όντα καί
φωνάν έν ο’ίνω), einem Enkomion, das auf ein sympotisches Milieu hindeu-
tet, was theoretisch für die musikalische Begleitung eines Saiteninstruments
stets geeignet ist; im Nomen agentis βαρβιτιστής, in Magnes’ Komödientitel
Barbitistai: extrahiert wurde die Titelform aus dem Partizip ψάλλων in Ar.
Equ. 522, im Rahmen einer Liste von fünf partizipialen Ausdrücken in vv.
522-3, aus denen das Scholion z. St. ebenso viele Komödientitel des Magnes
restituieren wollte (so wurde ψάλλειν - das Verb erscheint desgleichen in der
Liste des Zitatträgers Pollux; vgl. hier oben, Zitatkontext - als Anspielung
auf die Barbitistai gedeutet, nicht ohne durch das in Sud. μ 20 [= Magn. test.
1] überlieferte Βαρβιτίδας gestützt zu werden; vgl. Bagordo 2014b, 88 und zu
Magn. test. 7 [=Ar. Equ. 518-25]).
Die Barbitos (alternative Form Barbiton) ist ein mit der Lyra vergleichbares
Saiteninstrument (zu ihrer Verwendung im Athen der klass. Zeit vgl. Maas-
Snyder 1989, 113-38) und ist, laut Pind. fr. 125 Sn.-M. (τόν ρα Τέρπανδρός
ποθ’ ό Λέσβιος εύρεν / πρώτος, έν δείπνοισι Λυδών / ψαλμόν άντίφθογγον
ύψηλάς άκούων πηκτίδος), von Terpander erfunden worden.
fr. 793 K.-A. (753 K.)
Poll. IV 64 (codd. FS, A)
Αριστοφάνης δέ μελωδός καί προσωδός εΐρηκε, καί λεπτόφωνος καί βαρύφωνος
Aristophanes hat melödos (,melodisch“) und prosödos (,harmonisch“) gesagt (Ar. fr. 853.
877), und leptophönos (.hochstimmig“) (fr. 844) und baryphönos (,t i e f s t i m m i g“)
Metrum Ungewiß (^—V).
Zitatkontext In einer die Musik betreffenden Sektion von Pollux’ Ono-
mastikon (Poll. IV 57-90) werden in 62-6 die Schlaginstrumente und einige
damit verbundene Begriffe behandelt (in IV 114 wird βαρύφωνος in Bezug
auf Theaterschauspieler; vgl. Bagordo 2014a, zu Call. fr. 37 στρηνόφωνος;
in Poll. II 110-13 werden speziell die Adj. auf-φωνος und Subst. auf-φωνία
versammelt, wozu neben βαρύφωνος auch das entsprechende Abstraktum
βαρυφωνία gehört; vgl. Alex. fr. 312, mit Arnott 1995, z. St.).
Interpretation Das Adj. βαρύφωνος, offenbar auf medizinischem Gebiet ent-
standen (seit Hipp. De aer. 6) und darin stets präsent, bezeichnet eine Person
mit einer tiefen Stimme (das eigentliche Antonym ist οξύφωνος, wie Aristot.
De gen. anim. 786b 7 περί δέ φωνής, ότι τα μεν βαρύφωνα τών ζώων έστί
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Interpretation Das Verb βαρβιτίζενν ,die Barbitos spielen' ist sonst lediglich
zweimal belegt: in Pind. fr. 124d Sn.-Μ. (βαρβι[τί]ξαι θυμόν άμβλύν όντα καί
φωνάν έν ο’ίνω), einem Enkomion, das auf ein sympotisches Milieu hindeu-
tet, was theoretisch für die musikalische Begleitung eines Saiteninstruments
stets geeignet ist; im Nomen agentis βαρβιτιστής, in Magnes’ Komödientitel
Barbitistai: extrahiert wurde die Titelform aus dem Partizip ψάλλων in Ar.
Equ. 522, im Rahmen einer Liste von fünf partizipialen Ausdrücken in vv.
522-3, aus denen das Scholion z. St. ebenso viele Komödientitel des Magnes
restituieren wollte (so wurde ψάλλειν - das Verb erscheint desgleichen in der
Liste des Zitatträgers Pollux; vgl. hier oben, Zitatkontext - als Anspielung
auf die Barbitistai gedeutet, nicht ohne durch das in Sud. μ 20 [= Magn. test.
1] überlieferte Βαρβιτίδας gestützt zu werden; vgl. Bagordo 2014b, 88 und zu
Magn. test. 7 [=Ar. Equ. 518-25]).
Die Barbitos (alternative Form Barbiton) ist ein mit der Lyra vergleichbares
Saiteninstrument (zu ihrer Verwendung im Athen der klass. Zeit vgl. Maas-
Snyder 1989, 113-38) und ist, laut Pind. fr. 125 Sn.-M. (τόν ρα Τέρπανδρός
ποθ’ ό Λέσβιος εύρεν / πρώτος, έν δείπνοισι Λυδών / ψαλμόν άντίφθογγον
ύψηλάς άκούων πηκτίδος), von Terpander erfunden worden.
fr. 793 K.-A. (753 K.)
Poll. IV 64 (codd. FS, A)
Αριστοφάνης δέ μελωδός καί προσωδός εΐρηκε, καί λεπτόφωνος καί βαρύφωνος
Aristophanes hat melödos (,melodisch“) und prosödos (,harmonisch“) gesagt (Ar. fr. 853.
877), und leptophönos (.hochstimmig“) (fr. 844) und baryphönos (,t i e f s t i m m i g“)
Metrum Ungewiß (^—V).
Zitatkontext In einer die Musik betreffenden Sektion von Pollux’ Ono-
mastikon (Poll. IV 57-90) werden in 62-6 die Schlaginstrumente und einige
damit verbundene Begriffe behandelt (in IV 114 wird βαρύφωνος in Bezug
auf Theaterschauspieler; vgl. Bagordo 2014a, zu Call. fr. 37 στρηνόφωνος;
in Poll. II 110-13 werden speziell die Adj. auf-φωνος und Subst. auf-φωνία
versammelt, wozu neben βαρύφωνος auch das entsprechende Abstraktum
βαρυφωνία gehört; vgl. Alex. fr. 312, mit Arnott 1995, z. St.).
Interpretation Das Adj. βαρύφωνος, offenbar auf medizinischem Gebiet ent-
standen (seit Hipp. De aer. 6) und darin stets präsent, bezeichnet eine Person
mit einer tiefen Stimme (das eigentliche Antonym ist οξύφωνος, wie Aristot.
De gen. anim. 786b 7 περί δέ φωνής, ότι τα μεν βαρύφωνα τών ζώων έστί