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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Mitarb.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0236
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232

Aristophanes

λέγεσθαι, έν f| τοΐς θύουσι προτιθέασι τούς βήρηκας), mit weiteren Details
zur Form und der anderwärts unbezeugten Information, es habe ein bei den
Spartanern gefeiertes Fest (in der zu erwartenden dor. Form Βαρακία bzw.
Βαράκια) seinen Namen von den berekes (dor. barakes), die den Opfernden
dargereicht wurden (vgl. Ziehen 1929, 1509,18-32).
Interpretation Es handelt sich um die ausschließlich hier bezeugte att. Form
von βάρακες, das literarisch sonst nur in Epil. fr. 4,3 [Köraliskos] (βάρακες
πολλοί κάρτοι ,sind viele barakes und Brote') erscheint (vgl. Orth 2014, z. St.,
der u. a. aufgrund der dialektalen Formen - einschließlich des dor. βάρα-
κες - an einen Spartaner als Sprecher denkt); in der Form πάραξ und im
Kontext eines Opferritus, ist es zusammen mit anderen Backwerken in IG
XII.3 330,190-1 (έκ τού ίερείου νομιζόμενα ιερά κ[α]ί έλλύ-|ταν καί άρτον καί
πάρακα καί όψάρια τ[ρί]α; als Testament der Epikteta aus Thera, datierbar
in die J. 210-195 v. Chr.) aufgeführt; lexikographisch bezeugt ist auch βήραξ
(Hsch. ß 570). Die verschiedenen Varianten legen eine nicht-griech. Herkunft
nahe (vgl. Frisk GEW, s.v.); auch das Genus ist kontrovers (αί βάρακες in
Athen. IV 140a - Zitatträger vom Epilykos-Fragment, wo es jedoch βάρακες
πολλοί heißt -, τούς βήρηκας aber in Λέξ. ρητ. p. 226,4 Bk.).
Die genannten, durchaus spärlichen Belege sowie die lexikographische
Diskussion (vgl. hier oben, Zitatkontext) lassen es zwar offen, ob es sich bei
den berekes um nicht genauer zu bestimmende Teigmischungen (wie u. a. der
Zitatträger mit φυράματα zu suggerieren scheint), um eine Art mazai (d. h. un-
gebackene Gerstenkuchen), oder eine Variante rund-/kugelförmiger Kuchen
handelt; doch ist, im Grunde genommen, die Idee einer Teigmischung nicht
weit entfernt von der (ungebackenen) maza: beide sind keine eigentlichen
Backwerke. In jedem Fall wären sowohl ein Opferritus (wie in der zitier-
ten IG XII.3 330,191) als auch ein Gastmahl (selbst in der Form des in Epil.
fr. 4 [Köraliskos] angedeuteten Mahles im Rahmen eines Festes - dort der
Hyakinthia oder vielleicht Barakia) als Anlaß zu Zubereitung bzw. Verzehr
der berekes vorstellbar.

fr. 795 K.-A. (756 K.)
Poll. Vn 210 (codd. FS, A, BC)
εϊποις αν βίβλοι, βιβλίον· παρά δέ Αριστοφάνει καί βιβλιδάριον (βιβλάριον Α,
βυβλιδάριον Kock)
du würdest bibloi (,Bücher'), biblion (.Buch') sagen: und bei Aristophanes auch bibli-
darion (.Büchlein')
 
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