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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Contr.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0245
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Incertarum fabularum fragmenta (fr. 803)

241

fr. 803 K.-A. (763 K.)
schol. Luc. Anach. 32 p. 170,22 Rabe
γ έ p p o v *] τετράγωνον σ[κέ]πασμα έκ στερεάς [βύρ]σης, ώ άντί άσπί[δος] έχρώ-
ντο Σκύθαι [έν] τοΐς πολέμοις σκ[επό]μενοι. φέρεται δε και (επί) άλλων σημαινο-
μένων [παρά] τοΐς παλαιοΐς· [παρ”Ε]πιχάρμω μεν γάρ [,γέρρα Νά] ξια'ε’ίρηται επί
[των αιδοίων, Αλκμάν [δέ έ]πί των όϊστών τέ[θεικε] την λέξιν, Δημοσθέ[νης] δέ
έπΐ τών σκην [ωμάτων] και των περιφραγμάτων [οίον] „καί τά γέρρα ένεπίμπρασαν“.
[...]. καί Αριστοφάνης ώς έπΐ φυλακής τίνος καί μοχ[λοϋ] τροπικώς παρέλαβε τήν
λέξιν. ~ EC[V]cpUQ. Addit Ε: τοιοΰτόν έστι και τό έν τοΐς Άγρίοις Φερεκράτους „f
γέρροις άποσταυροΰνται f“
gerron (,F 1 e c h t w e r k‘): eine viereckige Bedeckung aus hartem Leder, wovon die
Skythen als Schild Gebrauch machten, indem sie sich in den Kriegen (so) schützten.
Aber es wird bei den alten Autoren auch für andere Bedeutungen überliefert: bei
Epicharm (Epich. fr. 226) nämlich wurde „(die) gerra von Naxos“ für die Genitalien
gesagt, während Alkman (Alcm. PMGF 131) das Wort für die Pfeile benutzt hat, und
Demosthenes (Dem. 18,169) für die Zeltlager und die Umzäunungen wie etwa „auch die
Flechtwerke wurden in Brand gesetzt“. [...]. Und Aristophanes verwendete das Wort
im übertragenen Sinn von einem Wachtposten und Querbalken (zum Verriegeln). ~
eine solche Bedeutung gilt auch für die Stelle in den Agrioi des Pherekrates (Pher. fr.
18 [Agrioi]) „f sie werden abgegrenzt mit Flechtwerk f“
Metrum Ungewiß (—C7).
Zitatkontext Im Scholion zu Luc. Anach. 32 (και γέρρον έν τη αριστερά) wird
das Lemma gerron viel detaillierter und mit mehr Zitaten (neben Aristophanes
auch Epich. fr. 226, Alcm. PMGF 131 [188 Cal.], Dem. 18,169, Pher. fr. 18
[Agrioi]) erklärt als in den weiteren lexikographischen Behandlungen des
Wortes (Phot, γ 92 = Sud. γ 205 = Et. gen. AB [Et. magn. p. 228,52-4] ,,γέρροιν
άποσταυρού“ φησιν Εύπολις [Eup. fr. 440; Olson 2014, z. St. liest άποσταυροΰ
für das tradierte από σταυρού und gibt das Fr. folgendermaßen wieder: „Fence
it off with two pieces of wicker!“]. και Δημοσθένης [Dem. 18,169]· ,,τά γέρρα
ένεπίμπρασαν“. καί οί τόποι οί περιπεφραγμένοι άποσταυρού), so daß eine
gemeinsame Quelle anzunehmen ist (Σ"), die einen unidentifizierbaren atti-
zistischen Autor widerspiegeln dürfte (so Olson 2014, 208, der die Möglichkeit
erwägt, daß Phot. = Suda = Et. gen. eine Kurzfassung des Lukian-Scholions
darstellen).
Interpretation γέρρον ist allgemein ein aus Flechtwerk hergestelltes Objekt
(vgl. Amyx 1958, 265), z. B. ein geflochtener Schild (u. a. Hdt. VII 61,1, Xen.
Cyrop. VII 1,33) oder ein Wagenkorb (u. a. Dem. 18,169), kann indes ebenso
wohl für ,Penis‘ (oder besser ,Olisbos‘; vgl. LSJ s.v.) stehen, wie in Epich. fr.
 
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