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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Mitarb.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0248
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244

Aristophanes

Δήμητρας άποδιδόντες· [δάειρα γάρ φασιν ή του άνδρός αδελφή.] τινές δε
φύλακα Περσεφόνης ύπό Πλούτωνος άποδειχθήναί φασι τήν Δάειραν): hier
finden sich zusätzliche (d. h. im Photios-Eintrag fehlende) Informationen, wie
die ebenfalls von den Historikern Pherekydes und Phanodemos (vgl. hier
unten) vertretene Ansicht, Demeter sei mit Daeira verfeindet gewesen, ihre
Priesterin habe sich ja gar geweigert, an deren Riten teilzunehmen (vgl. Parker
2005, 340).
Mit diesem Initiiertenmilieu harmoniert ebenso die wahrscheinliche Zu-
gehörigkeit von δάειρα ,die wissende oder wunderkräftige‘ (aus *dns~rö-s
,verständig, hochweise‘) zu *dens- ,hohe Geisteskraft, weiser Ratschluß1, verbal
,lehren, lernen“ (vgl. Pokorny IEW, s.v. dens-: dazu gehören im Griech. u. a.
δήνεα ,Ratschläge, Anschläge“, wohl δα'ίφρων ,klugen Sinn habend“, vielleicht
auch die Aor. δέδαε ,lehrte“ und δαήναι, δαήμεναι ,lernen“ sowie die Perf.
δεδαώς ,gelehrt, kundig“ und δεδάασθαι ,ausforschen“, die Adj. αδαής ,un-
kundig“ und δαήμων ,verständig“, wohl auch διδάσκειν ,lehren, unterrichten“,
wovon lat. discere dann abzutrennen wäre).
Auch die Version des Aristophanes erschiene in diesem Zusammenhang,
worin Daeira u. a. mit Unterweltsgottheiten in Verbindung gebracht wird,
als nicht völlig haltlos: Semele starb in der Tat beim Gebären des Dionysos
und dieser soll eine Reise in die Unterwelt - mithin in das Reich auch der
Persephone - unternommen haben, um sie zurück auf den Olymp zu holen
(erstmals bezeugt in loph. TrGF 22 F 3; vgl. Dover 1993, 40 und Edmonds 2004,
123 A. 31).

fr. 805 K.-A. (764 K.)
Hsch. 5 336
δαφνοπώλη v τον Απόλλωνα λέγουσιν, ώς Αριστοφάνης
daphnopölen (,Lorbeerverkäufer“, Akk.) nennen sie Apollon, wie Aristophanes
Metrum Ungewiß (—^—).
Zitatkontext Hiermit hängt wohl nur Phot, δ 74 (δαφνοπώλαι· έν Δελφοϊς.
οί λαμβάνοντες κερμάτιον έδίδοσαν) zusammen, nach welchem diejenigen
daphnopölai zu Delphi, dem Sitz der berühmten Apollon-Orakelstätte, gewe-
sen seien, die Münzen wechselten.
Interpretation Das scherzhafte Epitheton δαφνοπώλης hat Apollon gewiß
aufgrund der Existenz so genannter Münzwechsler in seiner delphischen
Orakelstätte erhalten (vgl. hier oben, Zitatkontext; zu Apollon in der Komödie
 
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