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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Mitarb.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0249
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Incertarum fabularum fragmenta (fr. 806)

245

vgl. hier oben, zu fr. 705). Mit δάφνη ist der dem Apollon und der Artemis
heilige Lorbeer Laurus nobilisL. (aus der Familie der Lauraceae) gemeint (zum
Lorbeer in der Antike vgl. Steier 1927; literarisch erstmals in Hom. 1183 belegt;
zu den verschiedenen Sorten und ihren Charakteristika vgl. Thphr. Hist, plant.
I 5,2. 6,3-4. 8,1. 9,3. 14,4. II 1,3. IV 13,3; vgl. auch Plin. Nah hist. XV 127-30.
XVI 127. 241. XVH 65).
Die spezielle Verbindung zu Apollon wird außer dem Daphne-Mythos
durch zahlreiche Elemente gestützt (vgl. Hünemörder 1999): so hat die ka-
thartische Kraft des Lorbeers ihren Ursprung in dessen Einsatz zur Reinigung
und Entsühnung des Apollon selbst nach der Tötung der Pythonschlange; in
h.Apoll. 396 verkündet Apollon vom Lorbeer her (έκ δάφνης) seine Orakel;
die delphische Apollon-Priesterin Pythia verdankt ihre divinatorische Kraft,
mit der sie die Orakelsprüche des Gottes verkündet, dem Kauen von Lorbeer-
blättern und der Dreifuß, auf welchem sie sitzt, ist mit Lorbeer umkränzt; ein
Lorbeerzweig war der Siegespreis bei den Pythischen Spielen; der Lorbeer
kennzeichnete ferner die unter Apollons Schutz stehenden Sänger und Dichter
(vgl. etwa die Dichterweihe des Hesiod in Hes. Theog. 30-1; vgl. auch Hör.
Carm. III 30,15-6); in Theben wurden die Daphnephoria zu Ehren des Apollon
gefeiert; als Attribut des Apollon ist der Lorbeer oft bildlich dargestellt (u. a.
auch auf Münzen: vgl. die daphnepölai als Münzwechsler); bei den Römern
zeugte die laurus Delphica u. a. für die Beziehung Roms zum delphischen
Apollon-Orakel (auch Plin. Nat. hist. II 146).
Weitere Komposita mit δάφνη ,Lorbeer“ sind δαφνηφάγος (im Sinne
von ,inspiriert“, Lycophr. Alex. 6), δαφνηφόρος (als Titel von Apollon, IG
VII 3407, aus Chaironeia; als Adj. etwa Aesch. Suppl. 706, Eur. Ion. 422; als
Subst.,Lorbeerträger“, IG XXII 1092B,25; als Epitheton des Apollon in Theben,
Paus. IX 10,4 und in Eretria, IG XII(9) 210), δαφνογηθής (von Apollon, Anth.
Pal. IX 525,5 [adesp.]), δαφνόκομος (von Apollons Dreifüßen, IX 505,11) und
δσ.φνόσκιος (von Artemis, Diog. Ath. TrGF 45 F 1,8); für Berufsbezeichnungen
auf-πώλης (eine ausführliche Liste, zu der die δαφνοπώλαι nicht gehören, in
Poll. VII 196-9) vgl. Ruffing 2002 und Drexhage 2002 (jeweils für die epigra-
phische und die literarische Überlieferung).

fr. 806 K.-A. (765 K.)
Poll. Π 200 (codd. FS, A, BC)
και βάσιν δ’ αν ε’ίποις τον πόδα, Πλάτωνος είπόντος „θεού βάσεις ύποτιθέντος πλεί-
ους“· άφ’ ού και τό βάσιμον κα'ι τό άβατον. και βάσις δε παρά τοϊς μουσικοΐς λέγεται
τό τιθέναι τον πόδα έν ρυθμώ. και βατήρ ό ούδός έφ’ ού βαίνομεν, ώς Άμειψίας (Amips.
 
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