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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Mitarb.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0258
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254

Aristophanes

Metrum Ungewiß (——).
Zitatkontext Das im Zavordensis überlieferte ένλιγαίνειν· τύπτειν ή παριέ-
ναι όξέως wird von Theodoridis 1998 mit guten Gründen beibehalten, der
auf Phot, λ 296 (λιγαίνειν· τό τύπτειν· ώσπερ λέγειν είώθαμεν τό ξαίνειν)
und λ 297 (λιγαίνειν· όξέως όρμον) verweist, die beide einen attizistischen
Hintergrund verraten (jeweils Ael. D. λ 14 Erbse - vgl. Eust. in II. p. 860,46
und schol. Ar. Equ. 369a, woher Sud. ξ 15 — und Diogenian, welcher auch
Hsch. λ 955 λιγαίνει· μέλπει, άιδει. |μαστιγεΐ. κηρύττει, κλαίει, ή όξέως έφορ-
μα zugrundeliegt; vgl. Tsantsanoglou 1984, 100). Hier wird die Schreibweise
έλλιγαίνειν vorgezogen. Die Emendation von Kassel (in Kassel-Austin) in
έλλιπαίνειν· τύπτειν f ή παριέναι f όξέως (so auch in Henderson 2007, z. St.:
„“anoint”: flog or ? sharply“) beruht hingegen auf Hsch. ε 2895 (ένελίπανεν·
έπλησεν έπληξεν; Latte 1966, z.St. hatte έπληξεν gestrichen, bei Kassel-Austin
hinwieder muß έπλησεν zu Opfer fallen, um diese Glosse für έλλιπαίνειν
brauchbar zu machen). Gegen παίειν von Arnott 1988 sucht Theodoridis 1998
παριέναι anhand von Phot, λ 297 (λιγαίνειν· όξέως όρμάν) zu verteidigen,
doch könnte das Verb korrupt sein.
Interpretation Für die Beibehaltung des tradierten ένλιγαίνειν bzw. έλλιγαί-
νειν und gegen Kassels Emendation έλλιπαίνειν bietet das lexikographische
Material zu λιγαίνειν (v.a. die beiden Photios-Lemmata - das eine mit τύπτειν,
das andere mit όξέως όρμάν; vgl. hier oben, Zitatkontext) schwer widerlegbare
Argumente. Dem Kompositum mit έν- liegt allerdings nicht das bereits hom.
λιγαίνειν ,hell schreien, tönen“ zugrunde (Hom. Λ 685; vgl. auch Ar. Ach. 968
ήν δ’ άπολιγαίνη, τούς άγορανόμους καλώ), sondern ein anderes, gleich-
lautendes Verb mit der Grundbedeutung ,losstürmen“ (vgl. Pokorny IEW,
s.v. leig-, loig- ,hüpfen, beben“: hierzu gehören έλελίζειν, έλέλιξα ,erzittern
machen, schwingen“, έλελί[*γ]-χθων ,Erderschütterer“ und desgleichen wohl
auch λιγαίνειν ,worauf losstürmen“, mit λίγα = ταχέως). Dagegen erscheint
das einzige Argument für Kassels έλλιπαίνειν - die Überschneidung von nicht
einmal gesichertem πλήσσειν der Hesych-Glosse mit τύπτειν (vgl. hier oben,
Zitatkontext) - als nahezu gegenstandslos.

fr. 813 K.-A. (772 K.)
Hsch. ε 2426
έμπεδορκεϊν (έμποδ- cod., corr. Musurus)· εύορκεϊν. παίζει δε Αριστοφάνης
παρά τάς πέδας
empedorkein (.standfest schwöre n‘): richtig schwören. Aber Aristophanes
macht ein Wortspiel mit den pedai (,Fußfesseln‘)
 
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