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Bagordo, Andreas; Aristophanes; Verlag Antike [Mitarb.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,10): Aristophanes fr. 675-820: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53732#0270
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266

Aristophanes

gegenüber der ersten Edition des Zonaras-Lexikons (Tittmann 1808) durch den
Zonarascodex Paris. 2669 (in An. Par. IV p. 114,12 Cramer) implementierten
Text war zunächst nur καί Ευριπίδης „έπροξένει" καί Αριστοφάνης zu lesen,
so daß sich - in einer unüblichen Formulierung - beide Autoren die Form
έπροξένει zu teilen schienen (so noch in Kock I 574 [fr. 775 K.] mit έπροξένει
als Aristophanes-Fragment und dem Kommentar: „videntur hac forma usi esse
ut πρόξενος ήν discernerent a προύξένει (praebebat)“; vgl. auch Lautensach
1899, 145-6: „Während προύξένησαν bei S. Oed. R. 1483 ,sie bewirkten' zu
übersetzen ist, scheint das bei Cramer, An. Par. IV 114, 12 aus Euripides und
Aristophanes (fr. 775) ausserhalb des Verses citierte έπροξένει die Bedeutung
von πρόξενος ήν gehabt zu haben“); die bis dahin fehlende Form έπροτίμων,
wofür Aristophanes an und für sich zitiert worden war, wies erst der codex
Cahirensis 217 (später codex Alexandrinus 360) wieder auf. Die daraus von R.
Reitzenstein vorgenommenen Exzerpte wurden erstmals in Alpers 1970,144-5
in Zusammenhang mit Aristophanes gebracht und generierten auf diese Weise
die Wiedererlangung der ursprünglichen Form des Fragments bzw. ein weiteres
(έπροτίμων statt έπροξένει).
Die Quelle dieses Materials liegt im attizistischen Lexikon des Oros (Or. fr.
A 6a Alp., mit Alpers 1981, z.St.): eröffnet wird die gesamte Diskussion durch
die anhand von Komiker- und Platonstellen empfohlene, d. h. - im Vergleich
zu ήνοιγε u.ä. - gut attische Form άνέωγε u.ä.; die Schlußfolgerung lautet, daß
die Attischsprechenden nicht in sämtlichen zusammengesetzten Verben die
Präpositionen bewahren, sondern in diesem Punkt insofern eine sprachliche
Inkonsequenz an den Tag legen, als sie in vielen Formen das Präverb redup-
lizieren bzw. mit Augment versehen (ού μην έν άπασί γε τοϊς συνθέτοις τάς
προθέσεις οί Αττικοί φυλάττουσι, άλλά είσιν ανώμαλοι καί έν τούτω. έπεί
ούν πολλών άναδιπλοΰσι τάς προθέσεις), etwa in δεδιακόνηκα (Dem. 51,7),
δεδιήτημαι (Thuc. VII 77,2) oder έδιακόνεις (Nicostr. fr. 34,2), κατηγγύησεν
([Dem.] 59,40) und in den im Fragment für Euripides und Aristophanes zitierten
Formen sowie für ein Herodot zugeschriebenes έσυνείθικας (vgl. Alpers 1981,
z. St.: „ubi non exstat, an nomen poetae comici vel tragici latet?“); abgeschlossen
wird die Diskussion von Or. fr. A 6a Alp. durch das Fazit der Grammatiker: „die
Präpositionen werden nicht redupliziert“ (αί προθέσεις ούκ άναδιπλοϋνται).
Interpretation Imperfektform (ebenso gut 1. Pers. Sg. wie 3. Pers. PI.) des
Verbs προτιμάν ,etwas vor etwas anderem ehren, bevorzugen' (vgl. Olson 2002,
zu Ar. Ach. 27 ειρήνη δ’ όπως έσται προτιμώσ’ ούδέν); zu diesen Formen vgl.
Kühner-Blass 1.2 32-3. 35-6. Wenn sich das euripideische Beispiel έπροξένει
als augmentierte Form der Ableitung eines bereits zusammengesetzten Worts
erklären lassen sollte (πρόξενος; zu diesen Verben vgl. hier oben, zu fr. 815),
stellte der Fall des aristophanischen έπροτίμων eher eine Ausnahme dar.
 
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