Αίολοσίκων (fr. 10)
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Frauen die Rede ist, die aus der geöffneten Tür hervorschauen, um einen
Liebhaber zu finden.
Das Metrum spricht (ebenso wie die Aufzählung verschiedener Stellen
des Hauses) eher dafür, dass hier ganz allgemein typische Verhaltensweisen
einer Gruppe (z. B. von ehebrecherischen Frauen) in einem Lied (vielleicht
des Chors, s.o.) beschrieben werden, und gegen eine zu enge Verbindung
mit der Komödienhandlung (wie sie z. B. Grauert 1828, 501-2 annimmt, der
einen Bezug auf Makareus vermutet, der in das Schlafzimmer der Schwester
ein dringt).156
δι’ οπής Was für eine Öffnung hier gemeint ist, bleibt unklar. Jedenfalls
kann aus der Formulierung καί δι’ οπής κάπί τέγους nicht automatisch er-
schlossen werden, dass es sich um ein Loch am Dach handelt.157 Der Zitat-
kontext bei Pollux legt einen Bezug auf eine Tür nahe, während Hesych. o
990 όπή mit θυρίς („Fenster“) glossiert. Wahrscheinlicher handelt es sich aber
einfach um irgendein (unbeabsichtigtes) Loch in der Wand (vgl. Ar. Vesp. 127
mit Biles/Olson 2015, 127).
κάπί τέγους Zu τέγος („Dach“, zuerst Hom. Od. 1,333, etc.) vgl. in der
Komödie Pherecr. fr. 137,7, Ar. Ach. 262, Nub. 1126. 1488. 1502, Vesp. 68, Lys.
389. 395, Men. Sam. 45. 591. 593 (und in übertragener Bedeutung [„Haus“,
„Gebäude“] Plat. com. fr. 144). Das Dach eines griechischen Hauses konnte
über den Innenhof relativ leicht bestiegen werden, und mehrfach ist in der
Komödie von Personen die Rede, die sich auf dem (offenbar nicht zu steilen)
Dach befinden: Bei Ar. Ach. 262 (άπό τού τέγους) fordert Dikaiopolis seine
Frau auf, die Prozession vom Dach aus zu verfolgen, bei Ar. Nub. 1502 steht
Strepsiades, bei Ar. Vesp. 68 (ούπί τού τέγους) liegt Bdelykleon auf dem Dach,
und bei Ar. Lys. 389 (ούπί των τέγων). 395-6 (395 ’πί τού τέγους) und Men.
Sam. 45 (έπί] τό τέγος „auf das Dach hinauf“) ist von den von Frauen auf dem
Dach eines Hauses gefeierten Adonia die Rede. Vgl. mit weiteren Belegen und
Literatur Olson 2002, 147 ad Ar. Ach. 262.
156 Vgl. auch Mastronarde 1990, 289, der das Fragment in einer Diskussion der Ver-
wendung des Bühnendachs nennt, aber bemerkt; „possibly a general description
rather than reference to staging“.
157 Ein solches vermute ich für Sannyr. fr. 8,1 (Orth 2015a (FrC 9.3), 403); allerdings
spricht die vom Sprecher in Betracht gezogene Verwandlung in ein Wiesel viel-
leicht eher für ein tiefer liegendes Loch in der Hauswand (vgl. Biles/Olson 2015,
127 ad Ar. Vesp. 126-8).
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Frauen die Rede ist, die aus der geöffneten Tür hervorschauen, um einen
Liebhaber zu finden.
Das Metrum spricht (ebenso wie die Aufzählung verschiedener Stellen
des Hauses) eher dafür, dass hier ganz allgemein typische Verhaltensweisen
einer Gruppe (z. B. von ehebrecherischen Frauen) in einem Lied (vielleicht
des Chors, s.o.) beschrieben werden, und gegen eine zu enge Verbindung
mit der Komödienhandlung (wie sie z. B. Grauert 1828, 501-2 annimmt, der
einen Bezug auf Makareus vermutet, der in das Schlafzimmer der Schwester
ein dringt).156
δι’ οπής Was für eine Öffnung hier gemeint ist, bleibt unklar. Jedenfalls
kann aus der Formulierung καί δι’ οπής κάπί τέγους nicht automatisch er-
schlossen werden, dass es sich um ein Loch am Dach handelt.157 Der Zitat-
kontext bei Pollux legt einen Bezug auf eine Tür nahe, während Hesych. o
990 όπή mit θυρίς („Fenster“) glossiert. Wahrscheinlicher handelt es sich aber
einfach um irgendein (unbeabsichtigtes) Loch in der Wand (vgl. Ar. Vesp. 127
mit Biles/Olson 2015, 127).
κάπί τέγους Zu τέγος („Dach“, zuerst Hom. Od. 1,333, etc.) vgl. in der
Komödie Pherecr. fr. 137,7, Ar. Ach. 262, Nub. 1126. 1488. 1502, Vesp. 68, Lys.
389. 395, Men. Sam. 45. 591. 593 (und in übertragener Bedeutung [„Haus“,
„Gebäude“] Plat. com. fr. 144). Das Dach eines griechischen Hauses konnte
über den Innenhof relativ leicht bestiegen werden, und mehrfach ist in der
Komödie von Personen die Rede, die sich auf dem (offenbar nicht zu steilen)
Dach befinden: Bei Ar. Ach. 262 (άπό τού τέγους) fordert Dikaiopolis seine
Frau auf, die Prozession vom Dach aus zu verfolgen, bei Ar. Nub. 1502 steht
Strepsiades, bei Ar. Vesp. 68 (ούπί τού τέγους) liegt Bdelykleon auf dem Dach,
und bei Ar. Lys. 389 (ούπί των τέγων). 395-6 (395 ’πί τού τέγους) und Men.
Sam. 45 (έπί] τό τέγος „auf das Dach hinauf“) ist von den von Frauen auf dem
Dach eines Hauses gefeierten Adonia die Rede. Vgl. mit weiteren Belegen und
Literatur Olson 2002, 147 ad Ar. Ach. 262.
156 Vgl. auch Mastronarde 1990, 289, der das Fragment in einer Diskussion der Ver-
wendung des Bühnendachs nennt, aber bemerkt; „possibly a general description
rather than reference to staging“.
157 Ein solches vermute ich für Sannyr. fr. 8,1 (Orth 2015a (FrC 9.3), 403); allerdings
spricht die vom Sprecher in Betracht gezogene Verwandlung in ein Wiesel viel-
leicht eher für ein tiefer liegendes Loch in der Hauswand (vgl. Biles/Olson 2015,
127 ad Ar. Vesp. 126-8).