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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0088
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Aristophanes

Einer von den anwesenden Grammatikern aber sagte, mit Blick auf die Vorbereitung
des Gastmahls: Wie werden wir also ein so großes Essen bewältigen? Vielleicht d i a
nyktos („die Nacht hindurch“), wie der anmutige Aristophanes im Aiolosikön gesagt
hat, womit gemeint ist „die ganze Nacht hindurch“; ebenso ist auch das homerische
„er lag in der Höhle ausgestreckt durch die Schafe“ (Od. 9,298), anstelle von „durch alle
Schafe", womit er seine (Polyphems) Größe andeutet.
Diskussionen Casaubon 1600, 298,36-49 (= Casaubon 1621, 474,50-75,11);
Brunck 1783, III 216; Schweighaeuser, Animadv. IV (1803) 12; Grauert 1828,
499; Dindorf 1829, 84 (~ Dindorf 1835, 564, Dindorf 1838a, 464, Dindorf 1869,
IV 193); Dobree 1833, 249; Bergk ap. Meineke II.2 (1840) 943-4; Bothe 1844b,
13; Fritzsche 1845, 150-1 (vgl. Meineke, Ed. min. x); Kock I (1880) 395-6;
Blaydes 1885, 4; Kaibel 1890, vii; Headlam 1899, 5; van Herwerden 1903, 35;
Rogers 1907, xxvi; Giannini 1960, 150 mit Anm. 138; Kassel/Austin, PCG III.2
(1984) 40; Perusino 1987, 62-3; A. Marchiori, in: Ateneo II (2001) 655 Anm. 2;
Zimmermann 2011, 780; Pellegrino 2015, 45.
Zitatkontext Einer der Fälle bei Athenaios, in denen Komödienzitate direkt
in den Handlungsrahmen des Gastmahls der Gelehrten integriert werden (vgl.
z. B. auch den Kontext von Cephisod. fr. 13, Metag. fr. 2. 3. 4. 15. 19). Zugleich
wird dieser Hinweis hier jedoch ausgeweitet zu einer (vielleicht ganz aus einer
Quelle übernommenen) Diskussion über die Verwendung von διά + Genitiv
in Bezug auf die zeitliche oder räumliche Ausdehnung einer Sache. Es folgt
eine Bemerkung des Arztes Daphnos, der behauptet, dass Essen bei Nacht für
den Körper insgesamt besser seien.
Zu der Bezeichnung des Aristophanes als χαρίεις vgl. Athen. l,27d
(epit.) Αντιφάνης ... ό χαρίεις, 2,59f (epit.) Άλεξις ό χαρίεις, 4,158c ό χαρίεις
... Αριστοφάνης έν Γηρυτάδη, 6,269e τά έκ Ταγηνιστών τού χαρίεντος
Άριστοφάνους, 9,372b έν Ώραις ό χαρίεις Αριστοφάνης, 9,398c ό χαρίεις
Αριστοφάνης έν τοΐς Όρνισι, 9,399e-f έχων έχεγγυώτατον μάρτυρα τον
χαρίεντα Αριστοφάνη, 10,421b κατά τον χαριέστατον Ξενοφώντα, 11,463a ό
χαρίεις ... Ανακρέων, 11,504c τον ήδιστον καί χαριέστατον Ξενοφώντα προ
οφθαλμών έχοντες, 13,569f-70a ό χαρίεις Αριστοφάνης, 15,671e παρά τώ
χαρίεντι Ανακρέοντι. Aristophanes wird von Athenaios insgesamt 7mal, und
damit häufiger als jeder andere Dichter, mit diesem Attribut versehen (2mal:
Anakreon, Xenophon; Imal: Antiphanes, Alexis). Zu weiteren mit dem Namen
zitierter Dichter verbundenen lobenden Adjektiven bei Athenaios (z. B. ό ήδύς
und ό καλός) vgl. Arnott 1996, 7.
Textgestalt Wie viel von Athenaios’ Text stammt aus dem Aiolosikön? Sicher
διά νυκτός, das explizit mit diesem Stück in Verbindung gebracht wird. Noch
besser wäre das Zitat in seinem Kontext aber vielleicht motiviert, wenn es
 
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