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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0105
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Άμφιάραος

101

tenz23 (die aber vielleicht nur ein Symptom eines allgemeineren Problems, des
Alters, darstellt; vgl. zu Nr. 9).24 Der Sprecher von fr. 24 leidet dagegen offen-
bar unter starkem Durchfall,25 der aber auch die Folge einer medizinischen
Behandlung sein könnte,26 was hier vielleicht noch lustiger wäre (vgl. auch
unten zu fr. 24, Interpretation).27 Vielleicht hatte das Problem des alten Mannes
aber auch noch andere, für uns nicht mehr erkennbare Aspekte (vgl. zu Nr. 7).
7. Dem Besuch im Amphiareion gingen vielleicht, ähnlich wie bei Ar.
Vesp. 115-24 dem des Philokleon im Asklepieion, weitere erfolglose Hei-
lungsversuche voraus.28 Zu einem Bericht darüber könnte fr. 19 πρώτον γάρ
έπί Θήραν τον ανδρ’ έξήγαγον gehören (ist diese Annahme richtig, dann ist
das eigentliche Problem vielleicht nicht medizinischer Natur, sondern liegt -
ähnlich wie in den Wespen - eher im Charakter des alten Mannes); allerdings
könnte sich das Fragment vielleicht auch auf die Zeit nach der (vielleicht
zu neuen Problemen führenden, vgl. Nr. 11) Heilung beziehen oder Teil ei-
ner innerhalb des Stücks nur referierten Anekdote sein (vgl. unten zu fr. 19,
Interpretation).
8. Direkt auf den Besuch des Heiligtums beziehen lässt sich besonders
fr. 21, das aus einem Bericht über die Inkubation stammen könnte (vgl. auch
die Erwähnung der Schlangen in fr. 28). Auch die Erwähnung des reinen
Wassers (fr. 34 ακραιφνές ύδωρ) und eines Türrings oder -klopfers (fr. 40
ρόπτρον) könnte sich auf das Amphiareion beziehen, fr. 20 und 27 könnten aus
einer Szene stammen, in der der alte Mann nach seiner Ankunft im Heiligtum
befragt wird. Und das in fr. 17 genannte Huhn ist vielleicht als Opfertier
vorgesehen (vgl. jeweils den Kommentar zu den einzelnen Fragmenten).

23 Vgl. Ogden 2013, 356 mit Anm. 39, Beta 2009, 219 Anm. 189, Beta 2014, 217 mit
Anm. 65. Zu dem Motiv vgl. in der späteren Komödie Eubulos’ Astytoi und Xenarch.
fr. 1 (und vgl. auch Ar. Vesp. 1343).
24 Vgl. Bothe 1844b, 14. Dagegen vermuten z.B. Kaibel 1895b, 979,55-56 und Schmid
1946, 195 direkt die Verjüngung als Ziel des Besuchs im Amphiareion (vgl. auch
Mastromarco 1994a, 66 und Pellegrino 2015, 47, die vorsichtiger von einer Heilung
von den Übeln des Alters sprechen).
25 Vgl. Bothe 1844b, 14 und Gil 1989, 53 (der aus der Erwähnung der vielleicht als
stopfendes Heilmittel verabreichten φακή in fr. 23 und aus fr. 24 erschließt, dass
der Alte unter Durchfall leidet, und auch fr. 29 in denselben Kontext stellt).
26 So Kaibel ap. Kassel/Austin, PCGIII.2 (1984) 45 ad fr. 24. Die Frage, ob der Durchfall
in fr. 24 der Grund für den Besuch des Orakels oder die Folge einer Behandlung
ist, stellt auch Carriere 2000, 203.
27 In diesem Fall könnte umgekehrt auch gerade Verstopfung eines der zu heilenden
Probleme des alten Mannes sein.
28 Vgl. Bergk ap. Meineke II.2 (1840) 954.
 
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