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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0207
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Άμφιάραος (fr. 36)

203

eine einfache, „menschliche“ Ausdrucksweise, die Euripides der Kunstsprache
des Aischylos gegenüberstellt).221 Zu Adjektiven auf -ικός bei Aristophanes
vgl. Willi 2003, 139-45.
μύθος Hier vielleicht in der Bedeutung „Erzählung“, möglicherweise
auch mit dem Gedanken, dass es sich um eine fiktive Erzählung handelt (vgl.
LSJ s. v. II). In der Komödie wird das Wort regelmäßig auf erzählte (nicht
notwendig fiktive) Geschichten oder Reden bezogen (Ar. Vesp. 566. 725. 1179,
Pac. 131, Lys. 781. 805, Plut. 177, Com. adesp. fr. 1105,97 [aus einem Stück der
Alten Komödie]); vgl. auch das Sprichwort ό μύθος άπώλετο (Crates com. fr.
25, Cratin. fr. 63). Pherecr. fr. 102 (aus den Krapataloi) τοΐς δέ κριτοΐς / τοΐς
νυν'ι κρίνουσι λέγω, / μή ’πιορκεΐν μηδ’ άδικώς / κρίνειν, ή νή τον φίλιον /
μύθος εις ύμάς έτερον / Φερεκράτης λέξει πολύ τού/του κακηγορίστερον
stammt vielleicht aus einem Lied gegen Ende der Komödie (so Wilamowitz-
Moellendorff 1921, 227 Anm. 1 und 1927, 182 und Geizer 1969, 124 Anm. 5),
und es wäre denkbar, dass sich Vers 6-7 τού/του (seil, τού μύθου) übertragen
auf die ganze Komödie bezieht, die die Zuschauer gesehen haben; besser zu
der Formulierung (vgl. 6 λέξει, 7 κακηγορίστερον) passt aber vielleicht die
Annahme, dass der Chor zu Beginn desselben Lieds das Publikum (oder einzel-
ne Athener) tatsächlich direkt beschimpft hat (vgl. umgekehrt am Anfang eines
ähnlichen Lieds Ar. Lys. 1043-5 ού παρασκευαζόμεσθα / τών πολιτών ούδέν,
ώνδρες, / φλαϋρον είπεϊν ούδέ εν). Auch ein Bezug auf Göttermythen wäre
denkbar (in diesem Fall wäre άνθρωπικός μύθος ein pointiertes Oxymoron).
Erst bei Aristoteles wird das Wort auch auf die Handlung eines Dramas be-
zogen (in Bezug auf die Komödie vgl. Po. 1449b5-6. 1451al3); in der Alten
Komödie wird in dieser Bedeutung dagegen regelmäßig λόγος verwendet (vgl.
Orth 2014 (FrC 9.2) 471-2 adMetag. fr. 15,1).

fr. 36 K.-A. (34 K.)

Poll. (codd. FS CL) 10,92
και σπυρίδα δέ όψωνιοδόκον (όψων α δοκών codd., corr. Kühn) πλεκτήνFSCL ο ψ ω νFS
σ χ ο ΐ ν ο ν (σχοινών FS) έν Άμφιάρεω (άμφιαραίω L, άμφιαράω S) Αριστοφάνης έφη,
έν δέ Άχαρνεϋσι (453-4) σπυρίδιον, δ και πλεκτόν (re vera πλέκος, Ach. 454) ε’ίρηκε
παρατραγωδών.κα·

221 Dover 1993, 1058 vergleicht die an einen in homerischen Glossen sprechenden
Koch gerichtete Bitte, sich einfach auszudrücken, bei Straton fr. 1,46 (άνθρωπίνως
λαλεϊν τι).
 
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