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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0258
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254

Aristophanes

όψάριον in der Bedeutung „Fisch“97 (Plat. com. fr. 102, Pherecr. fr. 32, Philem.
fr. 32, Men. Καρχηδόνιος fr. 1,2 Sandb., Men. fr. 151, Anaxil. fr. 28). Schließlich
bemerkt er, dass όψάριον dagegen in Aristophanes’ Anagyros (jedenfalls nach
seiner Interpretation, vgl. άκούομεν, und dazu Orth 2014 (FrC 9.2) 354) in einer
anderen Bedeutung verwendet wird (= „kleine Beilagen“), und belegt das mit
einem längeren Zitat aus Alexis’ Pannychis (fr. 177).98 Die Diskussion von
όψάριον wird abgerundet durch einen erneuten Bezug auf „die Lebenden“
(ταύτά σοι παρ’ ήμών των ζώντων ... άπεμνημόνευσα). Myrtilos’ Diskussion
(vgl. auch Sud. o 1070 όψάριον· τό ίχθύδιον) beruht hier wohl auf einer Quelle,
die eine deutlich andere Position zur Verwendung von όψάριον vertrat als
Phryn. Praep. soph. p. 91,13-14 όψάριον· τό δψον, ούχι τούς ιχθύς, οΐ δε νΰν
τούς ιχθύς λέγουσιν.
προσόψημα (zuerst Diod. 2,59,5) ist hier gleichbedeutend mit όψον in der
klassischen Bedeutung von „Beilage, die zum Brot oder zur maza gegessen
wird“, vgl. die Worte des Myrtilos bei Athen. 7,276e εικότως ... πάντων των
προσοψημάτων οψων καλούμενων έξενίκησεν ό ιχθύς ... μόνος ούτως καλεΐ-
σθαι διά τούς έπιμανώς έσχηκότας προς ταύτην την έδωδήν (vgl. auch Phot,
ο 767 = Sud. ο 1087 = Synag. ο 313).
In der Epitome ist die Diskussion stark verkürzt, die Zitate sind ausge-
lassen: είπόντος, φησίν, Ούλπιανού τό όψάριον παρ’ ούδεν'ι των ζώντων
λέγεσθαι, παρέφερέ τις πολλάς χρήσεις δι’ ών έδείκνυτο έπι ιχθύος την
λέξιν κεϊσθαι. λέγεται δε και έπι τού προσοψήματος (auf Athenaios [d. h. die
Epitome] geht zurück Eust. in II. 867,54-55 vol. III p. 269,23-24 van der Valk,
vgl. van der Valk 1979, 269 ad L).
Textgestalt παραμυθή μ' (so Hs. B nach Peppink 1936, 57, und vor Blaydes
schon Schweighaeuser und Bothe) ist die einfachste Korrektur des in A über-
lieferten παραμύθημ’ (der Fehler wäre allein durch falsche Worttrennung und
Akzentuierung entstanden). Kocks παραμυθούμ’ („nam haud scio an loquatur
mulier quam difficilis sit maritus et morosus conquerens“; prob. Blaydes 1896,
55) bleibt eine interessante Alternative und würde die Suche nach einer plau-
siblen Gesprächssituation für den Vers erleichtern, entfernt sich aber weiter

97 Vielleicht ist es gerade die Verwendung des Worts in dieser (in ngr. ψάρι nachwir-
kenden) Bedeutung, die Ulpians vehemente Kritik hervorruft. Vgl. Phryn. Praep.
soph. p. 91,13-14 (s.u.).
98 Arnott 1996, 518 gibt όψαρίοις in Vers 2 des Fragments des Alexis mit „fish“ wieder,
doch gibt es dort keine Anhaltspunkte für eine solche spezifische Bedeutung (vgl.
die Übersetzungen von Sanchis Llopis / Montanes Gomez / Perez Asensio 2007,181
[„golosinillas“] und Olson 2008, 289 [„opsaria“]).
 
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