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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0299
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Άνάγυρος (fr. 54)

295

Zitatkontext Ein nur bei Photios überlieferter Eintrag unbekannter Herkunft.
Im Zavordensis sind Komödientitel und Wortlaut des Aristophanes zunächst
ausgelassen und dann am Rand nachgetragen worden (vgl. dazu Theodoridis
1982, Ixi). In PCG und in Theodoridis’ Edition sind die Zahlwörter ausgeschrie-
ben (τρίτηv, τετάρτην), aber die von Theodoridis 1982, 444 nachgetragene
Kollation des Berolinensis zeigt, dass nicht nur im Zavordensis, sondern auch
im Berolinensis die abgekürzte Form verwendet wurde (γ, δ), die entsprechend
auch hier in den Text gesetzt wurde.
Zu dem Demotikon vgl. auch Steph. Byz. a 300,3-5 (wo die Frage aufge-
worfen wird, warum es Άναγυράσιος und nicht Άναγυρούσιος lautet, und
zum Vergleich auf Φλιάσιος von Φλιοϋς hingewiesen wird).
Es gibt bei Photios einige weitere Einträge, die sich ausschließlich mit
prosodischen Fragen beschäftigen und zumindest teilweise auf eine gemein-
same Quelle (vielleicht Ailios Dionysios, vgl. a 1487) zurückgehen könnten
(Phot, a 520. 1487. 2586. 3358, λ 496, v 66, o 88. 704, π 809). In einigen davon
werden mehrere ähnliche Wörter nebeneinander behandelt (α 520 [= Sud. αι
27] Αίγέα καίΈρεχθέα καί πάντων των τοιούτων έκτείνουσι τό τελευταΐον α,
1487 [= Ael. Dion, α 21] αναίδεια καί άγνοια καί πάντα τά τοιαΰτα έκτείνο-
ντες προφέρονται την τελευταίαν οί παλαιοί Αττικοί καίΤωνες [...], 2586 [=
Sud. α 3545], 3358 [= Synag. Β α 2546], λ 496, ο 88, π 809), in anderen nur ein
Wort (v 66, o 704). In (neben dem Zitaktontext des Fragments) zwei weiteren
Einträgen werden Belege aus Aristophanes zitiert (α 520 [Ar. fr. 211], v 66 [Ar.
fr. 378, und daneben Men. fr. 559]).
Textgestalt Der Wortlaut weist (abgesehen von zwei unverzichtbaren Kor-
rekturen Reitzensteins) keine Probleme auf.
Interpretation Das Fragment erlaubt (je nach der genauen inhaltlichen
Nuance von χαίρειν) unterschiedliche Interpretationen. Es könnte sich z. B.
um eine Begrüßung handeln (vgl. Aesch. Ag. 508 νυν χαϊρε μεν χθών, χαΐρε δ’
ήλιου φάος), etwa wenn hier eine Person spricht, die (wie dann die gemeinsa-
me Nennung zweier weiter voneinander entfernter Orte suggerieren könnte)
aus dem Exil zurückkehrt.
Vielleicht noch wahrscheinlicher ist eine Deutung als Abschiedsgruß (vgl.
die Übersetzungen von Edmonds I (1957) 587 und Henderson 2007, 137), vgl.
besonders Eur. Hipp. 1094-7, wo sich der aus dem Herrschaftsbereich des
Theseus verbannte Hippolytos gleichzeitig von Athen und Troizen (wo er
sich in diesem Moment befindet) verabschiedet: άλλά χαιρετώ πόλις / καί
γαΐ’ Έρεχθέως- ώ πέδον Τροζήνιον, / ώς έγκαθηβάν πόλλ’ έχεις εύδαίμονα, /
χαϊρ’· ύστατον γάρ σ’ είσοράν προφθέγγομαι. Angesichts des Bezugs auf
eine Stelle des Hippolytos in fr. 53 und der Ähnlichkeit des Hippolytosmythos
 
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