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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0335
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Άνάγυρος (fr. 59)

331

selbst kommen: είθ’ άλάβαστος ευθέως ήξει μύρου / αυτόματος ό σπόγγος
τε καί τά σάνδαλια „und dann kommt sofort das Parfümgefäß von selbst
und der Schwamm und die Sandalen“); die Erwähnung von Sandalen zeigt
allerdings, dass auch die Zeit nach dem Bad einbezogen wird, und Galen, in
Hp. Acut. CMG V 9.1 p. 261,12-15 (zu Hp. Acut. 18 vol. II p. 366,7-8 Littre
[über das Bad eines Kranken] καί σπόγγοισι χρέεσθαι αντί στλεγγίδος) legt
nahe, dass es dabei auch um das Trocknen nach dem Bad gehen könnte; vgl.
Gossen/Steier 1921b, 781,52-82,5, die eine solche Verwendung auch für das
Fragment des Aristophanes vermuten.259 Daneben sind aber auch zahlreiche
weitere Verwendungsweisen von Schwämmen bezeugt, z. B. zum Abwischen
von Gesicht, Händen, Hals und Brust nach der Arbeit (Hom. II. 18,414-5, über
Hephaistos), zum Abwischen von Schweiß und Dreck bei einem Fieberkranken
(Pherecr. fr. 58 τον ιδρώτα καί την άρδαν άπ’ έμοϋ σπόγγισον), zum Säubern
nach dem Erbrechen (vgl. Theopomp. com. fr. 41), und wie das heutige
Toilettenpapier (vgl. Ar. Ran. 482-5). Vgl. zur Verwendung von Schwämmen
insgesamt Gossen/Steier 1921b, 780,60-82,60, Ginouves 1962,143 Anm. 5 und
Austin/Olson 2004, 135 ad Ar. Thesm. 247.
έάν Die Formulierung suggeriert, dass hier die Schwämme beiseitegelas-
sen werden sollen, also wohl auf sie ganz verzichtet werden soll, oder auch
nicht mehr an sie gedacht werden soll; vgl. Ar. Vesp. 1439 τάν μαρτυρίαν
ταύταν έάσας mit Biles/Olson 2015, 494, Lys. 592 καί θήμέτερον μέν έάσω, 945
έα αύτ’, Ran. 952 τούτο μέν έασον, ώ τάν, Eccl. 239 τά δ’ άλλ’ έάσω, Amph. fr.
21,2 τά δ’ άλλ’ έά, Antiph. fr. 200,7 έάσας τάλλα (ähnlich auch mit έκποδών
Ar. Ach. 305 τούς μέν Λάκωνας έκποδών έάσατε), und in anderen Gattungen
z.B. Hes. Op. 342 τον φιλέοντ’ έπί δαΐτα καλεϊν, τον δ’ έχθρόν έάσαι, Eur.
Hec. 729 ήμεις μέν ούν ε’ίωμεν ούδ’ έψαύομεν, Heraclid. 707 τά δ’ άμήχαν’
έάν, HF 1129 την θεόν έάσας, Hel. 754 μαντείας δ’ έάν. 1288-9 τον παρόντα
μέν / στέργειν πόσιν χρή, τον δέ μηκέτ’ όντ’ έάν, Isoc. 12,2 πάντας τούτους
έάσας). Das spricht gegen die (im Zitatkontext suggerierte) Annahme, dass
hier zur Mitbenutzung der Schwämme der Reichen aufgefordert wird. Nicht
auszuschließen wäre aber vielleicht, dass hier dazu aufgefordert wird, die
Schwämme zu Hause zu lassen (vgl. zum Zurücklassen einer Sache an einer
Stelle Hom. II. 4,226-231 'ίππους μέν γάρ έασε καί άρματα ποικίλα χαλκώ / ... /
(231) αύτάρ ό πεζός έών ...). Vgl. zu der Bedeutung von έάν auch Carriere 2000,
205: „« laisser » veut-il dire « ne pas emprunter » ou bien « laisser chez soi »?“

25’ Einer der Gründe dafür ist wohl auch, dass bei Eustathios (vgl. oben zum Zitat-
kontext) dafür ersatzweise auch ein „Flechtwerk“ genannt wird.
 
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