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Aristophanes
Textgestalt Ein Wort der metrischen Form ~ könnte in einem iam-
bischen Trimeter z. B. direkt vor der Penthemimeres stehen (wie Ar. Ach.
165 καταβαλεΐτε, 169 απαγορεύω, 968 άπολιγαίνη). Aus dem Artikel bei
πηλόν scheint hervorzugehen, dass bei Aristophanes nicht die Verbindung
πηλός άναχύρωτος stand, sondern entweder das Wort άναχύρωτος (oder
άναχύρωτον) anstelle von πηλός oder das Adjektiv άναχύρωτος in Bezug auf
Ton oder Lehm verwendet wurde.
Interpretation πηλός bezeichnet sowohl den im Bauwesen (z. B. als Mörtel
oder zur Herstellung von Ziegeln) verwendeten Lehm als auch den Ton der
Töpfer (vgl. Blümner 1879, 7). Wenn die Einordnung des Worts bei Pollux
richtig ist, dann grenzte Aristophanes durch άναχύρωτος vielleicht den Ton
der Töpfer von dem häufiger mit Stroh versetzten Lehm ab (zu diesem vgl. IG
II2 463,42. 69. 73. 83 [307/6 v. Chr., jeweils πηλω ήχυρωμένω] und Phil. Meeh.
Parasceuastica et poliorcetica p. 86,43-44 Thevenot πηλω διεργασμένω καί
ήχυρωμένω, und vgl. auch Arist. HA 612b22 und Thphr. HP 4,8,8).276 Sinnvoller
erscheint ein solches Adjektiv aber wohl, wenn hier von dem (stabileren) mit
Stroh versetzten Lehm eine andere, nicht mit Stroh versetzte, Art von Lehm
abgegrenzt wird.277
Zu άχυρον („Stroh“) vgl. Chadwick 1996, 56-9.
fr. 64 K.-A. (60 K.)
Poll. (codd. FS ABCL) 10,54
επί δέ τοϊς μονίπποις δέοιτ’ αν τις έχειν σάχην, έποχον, έφιππον, κημούς, φιμούς,
ψάλια, χαλινούς, πνιγέαςΡ5ΑΒα' - καί γάρ τον π ν ι γ έ α επί ίππου (πνιγέα επί ίππου
BCL: πνηγέα καί ίππου F: πνηγέα καί που S)FSBCL Αριστοφάνης έν Άναγύρω (άνάγμω F,
αγήρω S, αργυρω Α, αναργυρω Β) λεγει -, φαλαρα, παρωπια, ανΟηλια.
276 Von einer μάζα ήχυρωμένη (also einer mit Spreu oder Stroh versetzten maza von
schlechter Qualität) ist die Rede bei Polioch. fr. 2 (und vgl. Antiph. fr. 225,1-2); vgl.
Orth 2015a (FrC 9.3), 282.
277 Dagegen deutet Pellegrino 2015, 63-4 πηλόν bei Pollux als „vaso di terracotta“ und
vermutet (unter Hinweis u.a. auf Ar. Ach. 926-7) einen Bezug auf die Verwendung
von Stroh beim Transport von Tongefäßen. Aber πηλός bezeichnet regelmäßig den
Ton als Material, nicht das daraus gefertigte Gefäß, und diese Bedeutung hat πηλός
auch in der in Pollux’ Passage (in der es um die Töpferkunst, nicht die fertigen
Produkte geht) unmittelbar vorausgegehenden Wendung τον πηλόν περιθέντες.
Aristophanes
Textgestalt Ein Wort der metrischen Form ~ könnte in einem iam-
bischen Trimeter z. B. direkt vor der Penthemimeres stehen (wie Ar. Ach.
165 καταβαλεΐτε, 169 απαγορεύω, 968 άπολιγαίνη). Aus dem Artikel bei
πηλόν scheint hervorzugehen, dass bei Aristophanes nicht die Verbindung
πηλός άναχύρωτος stand, sondern entweder das Wort άναχύρωτος (oder
άναχύρωτον) anstelle von πηλός oder das Adjektiv άναχύρωτος in Bezug auf
Ton oder Lehm verwendet wurde.
Interpretation πηλός bezeichnet sowohl den im Bauwesen (z. B. als Mörtel
oder zur Herstellung von Ziegeln) verwendeten Lehm als auch den Ton der
Töpfer (vgl. Blümner 1879, 7). Wenn die Einordnung des Worts bei Pollux
richtig ist, dann grenzte Aristophanes durch άναχύρωτος vielleicht den Ton
der Töpfer von dem häufiger mit Stroh versetzten Lehm ab (zu diesem vgl. IG
II2 463,42. 69. 73. 83 [307/6 v. Chr., jeweils πηλω ήχυρωμένω] und Phil. Meeh.
Parasceuastica et poliorcetica p. 86,43-44 Thevenot πηλω διεργασμένω καί
ήχυρωμένω, und vgl. auch Arist. HA 612b22 und Thphr. HP 4,8,8).276 Sinnvoller
erscheint ein solches Adjektiv aber wohl, wenn hier von dem (stabileren) mit
Stroh versetzten Lehm eine andere, nicht mit Stroh versetzte, Art von Lehm
abgegrenzt wird.277
Zu άχυρον („Stroh“) vgl. Chadwick 1996, 56-9.
fr. 64 K.-A. (60 K.)
Poll. (codd. FS ABCL) 10,54
επί δέ τοϊς μονίπποις δέοιτ’ αν τις έχειν σάχην, έποχον, έφιππον, κημούς, φιμούς,
ψάλια, χαλινούς, πνιγέαςΡ5ΑΒα' - καί γάρ τον π ν ι γ έ α επί ίππου (πνιγέα επί ίππου
BCL: πνηγέα καί ίππου F: πνηγέα καί που S)FSBCL Αριστοφάνης έν Άναγύρω (άνάγμω F,
αγήρω S, αργυρω Α, αναργυρω Β) λεγει -, φαλαρα, παρωπια, ανΟηλια.
276 Von einer μάζα ήχυρωμένη (also einer mit Spreu oder Stroh versetzten maza von
schlechter Qualität) ist die Rede bei Polioch. fr. 2 (und vgl. Antiph. fr. 225,1-2); vgl.
Orth 2015a (FrC 9.3), 282.
277 Dagegen deutet Pellegrino 2015, 63-4 πηλόν bei Pollux als „vaso di terracotta“ und
vermutet (unter Hinweis u.a. auf Ar. Ach. 926-7) einen Bezug auf die Verwendung
von Stroh beim Transport von Tongefäßen. Aber πηλός bezeichnet regelmäßig den
Ton als Material, nicht das daraus gefertigte Gefäß, und diese Bedeutung hat πηλός
auch in der in Pollux’ Passage (in der es um die Töpferkunst, nicht die fertigen
Produkte geht) unmittelbar vorausgegehenden Wendung τον πηλόν περιθέντες.