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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0380
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Aristophanes

376
Sud. ß 11 Βαβυλωνία κάμινος καί Βαβυλώνιοι παϊδες (Fritzsche 1830,18;68
zu Βαβυλώνιοι παϊδες vgl. Welsh 1983, 142).
Außerdem wurden (abgesehen von Ar. Ach. 4-8 = test. *viii, 377-82 =
test, ix, 502-8 = test. *x, 628-64 = test, xi) auch für einige Stellen aus späteren
Komödien des Aristophanes Bezüge auf die Babylönioi vermutet, so für Ar. Eq.
253-4 (Rostagni 1925, 492-3; vgl. oben S. 367) und 314-5 (Raubitschek 1941,
358. 361; contra: Brockmann 2003, 138-41).
Datierung Die Babylönioi wurden an den Dionysien 426 v. Chr. aufgeführt,
wie aus einer größeren Zahl übereinstimmender Zeugnisse hervorgeht: test,
ii bezeugt eine Aufführung unter dem Archontat des Eukles (427/6 v. Chr.),
test, iii und iv identifizieren übereinstimmend die von Aristophanes in den
Acharnern genannte „letztjährige Komödie“ (Ar. Ach. 378 διά την πέρυσι
κωμωδίαν) mit den Babylönioi, und test, iv spricht ausdrücklich von einer
Aufführung des Stücks an den Dionysien,69 und damit zu der Zeit, zu der die
Verbündeten ihre Abgaben in Athen abliefern und sich Fremde in der Stadt
befinden; das wird bestätigt durch Ar. Ach. 502-8, wo der an dieser Stelle für
Aristophanes selbst sprechende Dikaiopolis betont, dass ihm Kleon dieses Mal
(zu verstehen ist: anders als im Fall der Babylönioi) nicht den Vorwurf machen
könne, dass er in Anwesenheit von Fremden schlecht über Athen spreche, da
die Athener im Fall der an den Lenäen aufgeführten Acharner unter sich seien.
Wie alle Komödien vor den Rittern (vgl. Ar. Eq. 512-46) und mehrere späte-
re Stücke führte Aristophanes die Babylönioi nicht selbst auf, sondern überließ
die Regie einem Didaskalos, in diesem Fall Kallistratos (test, ii).70
Nach der (allerdings nicht ganz sicheren) communis opinio errang Aristo-
phanes mit dem Stück den ersten Platz. Diese Annahme beruht hauptsächlich
auf der Dionysiensiegerliste (IG II2 2325,58 = IRDF 2325C,24 Api[), aus der sich
mit großer Wahrscheinlichkeit erschließen lässt, dass Aristophanes seinen
ersten Sieg spätestens 425 v. Chr. errang (also, da seine erste Aufführung, die
der Daitales, in das Jahr 427 v. Chr. fällt, wahrscheinlich 426 oder 425 v. Chr.).
Die alternative Ergänzung zu Αριστομένης hätte zur Folge, dass Aristophanes
entweder bis etwa 400 v. Chr. überhaupt keinen Dionysiensieg errang oder
die Siege, bei denen er nicht selbst Regie führte, in den Siegerlisten seinen

68 Vgl. auch Rostagni 1925, 478 mit Anm. 1.
69 Gegen die Zweifel von Gilula 1989, 336 an dieser Information des Scholions vgl.
Millis/Olson 2012, 157 Anm. 17.
70 Zu den beiden Didaskaloi des Aristophanes, Philonides und Kallistratos, vgl. oben
S. 106 Anm. 37, zu der Aufführung der Babylönioi durch Kallistratos unten zu Ar.
Baß. test, ii, und zu der Forschungsdiskussion über die Rolle von Dichter und
διδάσκαλος bei dieser Zusammenarbeit Brockmann 2003, 202-77.
 
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