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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0424
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420

Aristophanes

Pamphilos, Polemon).183 Reste eng verwandten Materials (wohl aus dersel-
ben Quelle) finden sich auch in der folgenden Diskussion zu κοτύλη (vgl.
besonders 478e Διόδωρος δέ τον παρά τισι κότυλον κοτύλην ώνομακέναι τον
ποιητήν·... (Hom. Od. 15,312). δν κύλικα μέν ούκ είναι, ού γάρ έχειν ώτα, πα-
ραπλήσιον δ’ ύπάρχειν λουτηρίω βαθεΐ, ποτηριού δ’ είδος είναι, δύνασθαι δέ
καί τον παρά τοΐς Αίτωλοΐς καί τισι των Ίώνων λεγόμενον κότυλον, δν όμοιον
όντα τω προειρημένω εν ούς έχειν. μνημονεύει δ’ αύτού Κράτης εν Παιδιαϊς
[fr. 29] καί Έρμιππος έν Θεοΐς [fr. 29]). Vgl. auch Poll. 6,96 (τό δέ μόνωτον
κοτυλίσκος ώνομάζετο. καλούνται δέ καί ήδυπότιδες, λαβρώνιοι, δΐνοι, ώδοί,
ρυτά, σκύφοι, κότυλος) und 6,99 (έστι δέ τι καί ό κότυλος Διονυσιακόν έκ-
πωμα, ώσπερ καί ό κοτυλίσκος) sowie Hesych. κ 3818 (κοτυλίσκος· ... τινές
τα μόνωτα ποτήρια).184 Dass die Stelle des Aristophanes (oder zumindest τον
κότυλον τούτον φέρε aus Vers 2) nicht im Wortlaut angeführt wird (oder
das Zitat, wie Olson 2009, 322 Anm. 206 vermutet, in der Textüberlieferung
ausgefallen ist), liegt hier vielleicht an dem ganz ähnlichen vorausgehenden
Plat. com. fr. 48 (τον κότυλον φέρει).185
Interpretation Das Fragment wird meist mit Erpressungen der Demagogen
oder Bestechungsgeldern im Prozess des Dionysos (vgl. fr. 75) in Verbindung
gebracht (so Petit 1630, 17, Bergk ap. Meineke II.2 (1840) 979, Kock I (1880)

183 Zu Diodoros, einem Verfasser von Ίταλικαί γλώσσαι, die Athenaios wohl nur
indirekt über Pamphilos verwendete (vgl. 11,479a), vgl. Cohn 1903 (der die hier
genannte Schrift Προς Λυκόφρονα auf einen Irrtum des Athenaios zurückführt), zu
Pamphilos, einer der wichtigsten Quellen des Athenaios, Wendel 1949 (demzufolge
der ganze Katalog der Trinkgefäße aus Pamphilos stammt [ebd. 339,13-22]) und
(mit weiterer Literatur) Tosi 2000 (DNP Pamphilos [6]), und zu Polemons Schrift
Περί τού Δίου κωδίου Deichgräber 1952, 1316,30-17,25.
184 Schmidt 1862, Ixvi-lxvii erschließt aus der Übereinstimmung mit Hesychios (des-
sen Hauptquelle Diogenians Epitome von Pamphilos’ Lexikon ist) für die ganze
Diskussion des Athenaios über den κότυλος eine Herkunft aus Pamphilos.
185 Kein Grund besteht zu der Annahme von Schweighaeuser, Animadv. VI (1804)
150, dass analog zu Aristophanes auch bei Platon φέρε zu lesen ist (auch wenn
ein solcher Fehler gut denkbar wäre; vgl. die varia lectio φέρει im Fragment des
Aristophanes in den Hss. FS des Pollux). Nicht völlig auszuschließen wäre aber,
dass Plat. com. fr. 48 τον κότυλον φέρει tatsächlich eine verkürzte Variante von
Ar. fr. 68,2 τον κότυλον τούτον φέρε ist, die bei Athenaios das eigentliche Zitat
des Komödiendichters Platon (fr. 46,9 καί τον κότυλον τον σόν) verdrängt hat
(so Fritzsche 1830, 29). Allerdings gibt es keinen zwingenden Grund, hier die
Überlieferung in Frage zu stellen, und nichts spricht dagegen, dass in Platons Zeus
kakoumenos derselbe κότυλος mehrfach erwähnt wurde (vgl. Cobet 1840, 100 und
Gunning 1882, 28).
 
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