Metadaten

Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0430
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
426

Aristophanes

Bezug auf Achills Zelt“). Vgl. auch 10,157 σύν δέ τούτοις λεγέσθωσαν δοκοί
δοκίδες, ίκρία, στρωτήρες, καλυμμάτια.
Die Verwendung des Worts στρωτήρες bezeugt für Aristophanes’ Babylö-
nioi auch Harpokration (ausgehend von einem Beleg beim Redner Lykurgos),
mit Hinweis auf Didymos (der somit hinter einem größeren Teil der erhaltenen
Diskussionen des Worts stehen könnte). Auf die Epitome des Harpokration
geht Phot, σ 643 = Sud. σ 1228 zurück. Verwandtes Material von eingenstän-
digem Wert enthält dagegen Lex. Bekk? p. 302,5-9 (ähnlich Phot, σ 646 ~ Et.
gen. AB στρωτήρ, deren Quelle nach Theodoridis 2013, 405 das Lex. Bekk?
ist) στρωτήρ· στρωτήρές είσι τά μικρά δοκίδια, είς όροφάς πεποιημένα. οί
δέ φασι πλέγματά τινα άπό ράβδων είς όρόφωσιν πεποιημένα. οί δέ σανίδας
πάλιν είς οροφήν έπιτηδείους. ή τό πλέγμα τό άπό τών παπύρων είς τάς
σκηνάς καί καλύβας πεποιημένον („ströter. ströteres sind die kleinen Balken,
die für Dächer/Decken bestimmt sind. Nach anderen aber irgendwelche aus
Stöcken gemachte Geflechte zur Überdachung, nach anderen wiederum für
ein Dach/eine Decke geeignete Holzbretter. Oder das für Zelte und Hütten
gefertigte Geflecht aus Papyrus“); zu genaueren Einzelheiten vgl. Theodoridis
2013, 405-6 adPhot. σ 646. Vgl. daneben auch Erot. σ 39 p. 80,10 Nachmanson
στρωτήρα· δοκίδα.
Textgestalt έχεις in Poll. C ist ein einfacher Fehler (beeinflusst durch das σ
am Anfang des folgenden Worts).
Interpretation Das Fragment scheint (vielleicht zusammen mit fr. 70, aber
vgl. dort zur Textgestalt und Interpretation) zu zeigen, dass zur Handlung
der Babylönioi auch ein in einem άνδρών (auf den direkt zeigend mit ούτοσί
gewiesen wird) stattfindendes Gastmahl und/oder Symposion gehörte199 (ob
der Raum zu einem öffentlichen Gebäude, z.B. dem Prytaneion,200 oder einem
Privathaus gehört, bleibt unklar). Allerdings ist auch nicht völlig auszuschlie-
ßen, dass es sich um ein Zitat in oratio recta handelt, und hier jemand über
ein Symposion nur berichtet oder Dinge, die häufiger auf einem Symposion
gesagt werden, thematisiert.

199 Vgl. Gunning 1882, 28, Fois 1998, 115 mit Anm. 14.
200 Vgl. (jeweils zu fr. 69 und 70) Bergk ap. Meineke II.2 980 „Fortasse haec pertinent
ad legatos, quos comiter excipiebant, vid. Acharn. 124 sqq.“, Bothe 1844b, 31 „verba
civis alicujus, ni fallor, andronitidis vel coenaculi in prytaneo amplitudinem et
lacunaria magnifica praedicantis“ und Blaydes 1885, 47 „Verba legati alicujus, ni
fallor, coenaculum in prytaneo admirantis. V. Ach. 123 sq.“. Zu Banketträumen in
öffentlichen Gebäuden vgl. Börker 1983.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften