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Aristophanes; Verlag Antike [Hrsg.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,9): Aristophanes fr. 590-674: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.53731#0169
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Incertarum fabularum fragmenta (fr. 635)

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ist ebenfalls denkbar (vgl. hier unten; der Anagnorismos ist sonst etwa für
Aristophanes’ Kökalos annehmbar; vgl. Wehrli 1936, 17 und Zimmermann
2011, 781). Das hier geschilderte Tongefäß gehört nämlich zur Kategorie der
sog. grammatika ekpömata, die in Athen. XI 466d-467c (vgl. auch 489e) unter
Verweis auf folgende Zitate ausführlich diskutiert wird: in Alex. fr. 272 läßt
sich auf einer kleinen, runden Schale aus Metall die Inschrift ΔΙΟΣ ΣΩΤΗΡΟΣ
in goldenen Buchstaben lesen, die wohl zu einer Wiedererkennung verhilft
(vgl. Arnott 1996, z. St., mit weiterer Lit. zu solchen Objekten); in Achae. TrGF
20 F 33 nennen die Satyrn die Buchstaben auf einem Trinkgefäß, aus denen
sich der Name Dionysos (im Gen.) ergibt; in Eub. fr. 69 [Neottis] deutet das
grammatikon ekpöma wohl wiederum auf eine Wiedererkennung hin (vgl.
Wilkins 2000, 232-3; vgl. auch die Venus-Inschrift in Plaut. Rud. 478, mit
Marx 1928, z. St.).
Das etymologisch ungeklärte Wort αλεισον/-ος (vielleicht aus dem vor-
griech. Substrat; zur antiken Etymologie und der Genusfrage vgl. hier oben,
Zitatkontext) ist bereits homerisch (vgl. ArchHom III [1988] Q 42 und LfgrE
s.v.; vgl. auch Rengakos 1992, 29 und LVG I [1992] s.v.) und bezeichnet ein
wertvolles Trinkgefäß mit zwei Henkeln, das speziell zur Libation eingesetzt
wurde und mit dem depas oder dem kypellon vergleichbar ist (vgl. Hom. γ
41-53. δ 590-2. θ 430-2, mit ThesCRA V [2005] 193; vgl. auch Athen. XI 783a).

fr. 635 K.-A. (624 K.)
όρώ γάρ ώς ομφακα διασαυλούμενον
όμφακα codd., Bergk: στόμφακα Gaisford (vid. Kock, Kassel-Austin)
ich sehe ihn gerade wie eine unreife Weintraube herumschlenkern
Et. gen. AB (Et. magn. p. 270,44. 42)
διασαυλούμενος- άβρυνόμενος καί διαθρυπτόμενος (hucusque = Phot, δ 435). Αριστο-
φάνης- -. παρά τον σαΰλον, τον τρυφερόν καί γαϋρον (brevius Et. Sym. V ap.
Gaisford col. 779 A, unde Zonar, p. 539 = An. Par. IV p. 198,26)
diasauloumenos (,herumtänzelnd“ [?], Mask. Sg.): verweichlicht und affektiert. Aristo-
phanes: -. Nach dem Adj. saulos, d.h. schwelgerisch und ausgelassen
Hsch. δ 1309
διασαυλούμενον- διακινούμενον, καί έναβρυνόμενον, ή διασειόμενον
diasauloumenos (Akk. Mask. Sg.): wer sich (unkoordiniert / schlacksig) bewegt, auch
verweichlicht, oder schlendernd
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