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Aristophanes; Verlag Antike [Hrsg.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,9): Aristophanes fr. 590-674: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.53731#0248
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244

Aristophanes

fr. 670 K.-A. (676 K.)
μά τούς πρόσωθεν
bei denen, die von fern her sind
schol. (M) Eur. Hipp. 102 (II p. 19,6 Sehw.)
οϋτως Αριστοφάνης--
So Aristophanes:-
Metrum Jambisch (?) (<>—^).
Zitatkontext Das Fragment wird als einziges Beispiel für das Adv. πρόσωθεν
im Scholion zu Eur. Hipp. 102 (πρόσωθεν αύτήν άγνός ών άσπάζομαι) heran-
gezogen, wobei sich das Zitat durch das eher gehobene Stilniveau dieser Form
rechtfertigt, deren Präsenz im Attischen der Komödie eine Anomalie darstellt
(vgl. hier unten, Interpretation).
Interpretation Es handelt sich um eine wohl ad hoc kreierte Schwurformel
(zu weiteren ungewöhnlichen Schwurformeln in der Komödie vgl. Bagordo
2013, zu Telecl. fr. 29 [Prytaneis] ναι μά τάς κράμβας).
μά τούς πρόσωθεν Zu den Möglichkeiten der von μά eingeleiteten
Beteuerungsformeln als Replik vgl. Arnott 1996, zu Alex. fr. 233,1-2 [Tokistes]
(μά τον Δία / τον Όλύμπιον καί την Αθηνάν). Schwurformeln mit μά, wenn
nicht mit νή oder ναί verbunden, bekräftigen ausschließlich verneinte Sätze.
πρόσω(θεν) ist die ionische (und poetische) Form (vgl. auch das tragisch-
lyrische πόρσω), die u. a. in der Tragödie gängig ist (Aesch. Ag. 947. 952,
Cho. 694, Eum. 297. 397, Soph. Ai. 723, Eur. Hipp. 831, Ion. 586) und dem
att. πόρρω(θεν) entspricht. Da sich im Attischen der Komödie sonst nur
πόρρω(θεν) findet, ist die Annahme einer tragischen Färbung in diesem Aus-
druck durchaus berechtigt (vgl. Kock I 558: „in parodia igitur id dixerat. nam
comici πόρρωθεν“).
fr. 671 K.-A. (656 K.)
ποϊ κήχος; :: εύθύ Σικελίας

εύθύς codd.: corr. Valckenaer
[A.] wohin des Weges? [B.] geradewegs nach Sizilien
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