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Ar chippos
Zu ähnlichen Diskussionen bei den lexikographischen Quellen (z. B. Poll.
6,79; Sud. ε 2750 (in Bezug auf die Herodotstelle)) s. Orth 2015a, 225 (adPhilyll.
fr. 18).
Textgestalt Das Fragment ist syntaktisch unvollständig wegen des fehlenden
Hauptverbs und des ebenfalls fehlenden Substantivs, auf das sich das Partizip
γέμουσα bezieht (vgl. infra zum Lemma). Zudem ist die metrische Struktur
fraglich, s. PCG II, 542, wo Archippos’ Stelle fortlaufend gedruckt wird, und
Olson Athen. VII, 244 mit dem fortlaufenden Text zwischen cruces.
Vom Text werden rekonstruiert:
(a) eine lyrische Sequenz (1 Cret., 2 Pherecr., 3 ^-^), für die sich keine Parallele
finden lässt: ίτρίοις / έπιφορήμασί τ’ άλλοις / γέμουσα (Wilamowitz ap.
PCG II, 542);
(b) unvollständige iambische Trimeter:
- <“) ίτρίοις άλλοισί τ’ έπιφορήμασί / γέμουσα (Dobree 1833, 348);
- <(——ίτρίοισι κάπιφορήμασιν / άλλοις γέμουσα (Meineke FCG II.2,
717; so auch Bothe 1855, 270);
- «(τράπεζα Ö’> ίτρίοισιν έπιφορήμασίν τ’ / άλλοις γέμουσα (Kock CAFI,
680 und ΙΠ, 729);
(c) trochäische Tetrameter: ~ ίτρίοις / έπιφορήμασίν
τε <τοΐς> άλλοις γέμουσα (Bergk 1838, 377).
In einem der zwei metrisch skandierbaren komischen Belege von ’ίτρια (beide
in iambischen Trimetern) ist das erste i lang (Ar. Ach. 1092), beim zweiten
Beleg (Ephipp. fr. 8,3) lässt sich seine Quantität nicht bestimmen.
Interpretation Der ursprüngliche Kontext des Fragments lässt sich nicht mit
Sicherheit rekonstruieren. Es könnte z.B. ein Symposion thematisieren, das
sich an das vermutlich in frr. 10 (s. supra zur Interpretation) und 12 erwähnte
Hochzeitsmahl des Herakles anschließt (vgl. auch fr. 9). Suggeriert wird dies
durch die Erwähnung von ’ίτρια und έπιφορήματα („Nachspeisen“),107 die
man normalerweise beim Symposion nach dem eigentlichen Mahl verzehr-
te, vgl. Ar. Pac. 1195-6 (ein Symposion anlässlich eines Hochzeitbanketts,
in dem „Nachspeisen“ serviert werden) und s. infra zu den Lemmata. Die
’ίτρια und έπιφορήματα befinden sich im Fragment auf einem unbestimm-
ten Gegenstand, vermutlich auf einem Tisch (vgl. infra zu γέμουσα), der mit
10' Im Kommentar wird der Ausdruck,Nachspeisen“ nicht im gängigen Sinne, sondern
in Bezug auf die in den griechischen Texten als έπιφορήματα, έπιδορπίσματα,
μεταδόρπια, τραγήματα, έπιτραπεζώματα und τρωγάλια bezeichneten Speisen
verwendet, vgl. infra zu έπιφορήμασί.
Ar chippos
Zu ähnlichen Diskussionen bei den lexikographischen Quellen (z. B. Poll.
6,79; Sud. ε 2750 (in Bezug auf die Herodotstelle)) s. Orth 2015a, 225 (adPhilyll.
fr. 18).
Textgestalt Das Fragment ist syntaktisch unvollständig wegen des fehlenden
Hauptverbs und des ebenfalls fehlenden Substantivs, auf das sich das Partizip
γέμουσα bezieht (vgl. infra zum Lemma). Zudem ist die metrische Struktur
fraglich, s. PCG II, 542, wo Archippos’ Stelle fortlaufend gedruckt wird, und
Olson Athen. VII, 244 mit dem fortlaufenden Text zwischen cruces.
Vom Text werden rekonstruiert:
(a) eine lyrische Sequenz (1 Cret., 2 Pherecr., 3 ^-^), für die sich keine Parallele
finden lässt: ίτρίοις / έπιφορήμασί τ’ άλλοις / γέμουσα (Wilamowitz ap.
PCG II, 542);
(b) unvollständige iambische Trimeter:
- <“) ίτρίοις άλλοισί τ’ έπιφορήμασί / γέμουσα (Dobree 1833, 348);
- <(——ίτρίοισι κάπιφορήμασιν / άλλοις γέμουσα (Meineke FCG II.2,
717; so auch Bothe 1855, 270);
- «(τράπεζα Ö’> ίτρίοισιν έπιφορήμασίν τ’ / άλλοις γέμουσα (Kock CAFI,
680 und ΙΠ, 729);
(c) trochäische Tetrameter: ~ ίτρίοις / έπιφορήμασίν
τε <τοΐς> άλλοις γέμουσα (Bergk 1838, 377).
In einem der zwei metrisch skandierbaren komischen Belege von ’ίτρια (beide
in iambischen Trimetern) ist das erste i lang (Ar. Ach. 1092), beim zweiten
Beleg (Ephipp. fr. 8,3) lässt sich seine Quantität nicht bestimmen.
Interpretation Der ursprüngliche Kontext des Fragments lässt sich nicht mit
Sicherheit rekonstruieren. Es könnte z.B. ein Symposion thematisieren, das
sich an das vermutlich in frr. 10 (s. supra zur Interpretation) und 12 erwähnte
Hochzeitsmahl des Herakles anschließt (vgl. auch fr. 9). Suggeriert wird dies
durch die Erwähnung von ’ίτρια und έπιφορήματα („Nachspeisen“),107 die
man normalerweise beim Symposion nach dem eigentlichen Mahl verzehr-
te, vgl. Ar. Pac. 1195-6 (ein Symposion anlässlich eines Hochzeitbanketts,
in dem „Nachspeisen“ serviert werden) und s. infra zu den Lemmata. Die
’ίτρια und έπιφορήματα befinden sich im Fragment auf einem unbestimm-
ten Gegenstand, vermutlich auf einem Tisch (vgl. infra zu γέμουσα), der mit
10' Im Kommentar wird der Ausdruck,Nachspeisen“ nicht im gängigen Sinne, sondern
in Bezug auf die in den griechischen Texten als έπιφορήματα, έπιδορπίσματα,
μεταδόρπια, τραγήματα, έπιτραπεζώματα und τρωγάλια bezeichneten Speisen
verwendet, vgl. infra zu έπιφορήμασί.