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Miccolis, Elisabetta R.; Archippus
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 12): Archippos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53728#0270
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266

Ar chippos

(paratragische?) Feierlichkeit verleiht. Eine mögliche Pointe des Fragments
könnte darin bestehen, dass das metaphorische Bild des Meeres durch einen
Satz angedeutet oder durch die Inszenierung auf der Bühne suggeriert wor-
den sein könnte. Ebenfalls könnte sich die Apostrophe an die Mutter z. B.
auf eine auf der Bühne anwesende oder aber auch auf eine nur vorgestellte
Figur beziehen (vgl. Ar. Ach. 245; Men. Dysc. 867 und möglicherweise fr.
835,2 und 12) und/oder die Anrede könnte an eine andere Figur als die echte
Mutter gerichtet sein, vgl. den paratragischen Vers Ar. Vesp. 312 τί με δήτ’,
ώ μελέα μάτερ, έτικτες; (= Eur. fr. 385 Kn.), in dem der Knabe seinem Vater
(dem Chorführer) eine Frage stellt, die in der originalen Euripidesstelle von
den jungen Athenern ausgesprochen wurde, die dem Minotauros zum Fraß
vorgeworfen werden sollen (so Schol. Ar. Vesp. 313(312)). Zur komischen
Apostrophe an die Mutter vgl. außerdem Antiph. fr. 165,2; Alex. fr. 3,1 (= Eur.
Or. 255, s. dazu Arnott 1996, 62-3); Philem. fr. 143,1. Zur Apostrophe an den
Vater vgl. Anaxandr. fr. 54,1 mit K.-A. zur Stelle (PCG II, 270).
1 ώς ήδύ Die Wendung hat einen gnomischen Ton, vgl. die Belege zu
Menanders Sententiae (z. B. 858-9 Pernigotti und s. supra zum Zitatkontext).
In der Tragödie kommt sie in Eur. Tr. 608, frr. 443,2, 529,1, 950,1 Kn. und
Agathon TrGF 39 F 28 vor; in der Komödie findet sie sich z. B. in Ar. Nub. 1399
ώς ήδύ καινοΐς πράγμασιν καί δεξιοις όμιλεΐν, / καί των καθεστώτων νόμων
ύπερφρονεΐν δύνασθαι (Pheidippides freut sich darüber, von Sokrates gelernt
zu haben), Plut. 802 ώς ήδύ πράττειν, ώνδρές, έστ’ εύδαιμόνως (der Chor zu
den Zuschauern); Men. fr. 398 ώς ήδύ τό ζήν, εί μεθ’ ών t κρίνει τις αν f; in
der Prosa ist die Wendung erst in Xen. Cyr. 7,1,10 bezeugt.

fr. 46 K.-A. (44 K.)
σκαφεΰσι κηπουροΐσι τοΐς τ’ όνηλάταις,
καί ταϊς γυναιξί προσέτι ταίς ποαστρίαις
1 om. Β σκαφεΰσι Α: σκαφεύς FS κηπουροΐσι FS: κηπωροΐσι Α τ’
όνηλάταις Α: τε ώνηλάσιν S 2 ποαστρίαις Β: ποατρίαις FS: προαστείας Α
Gräbern, Gärtnern und den Eseltreibern
und obendrein den Jäterinnen
Poll. 7,148 (FS, Α, B)
οϋς δε σκαπτήρας καλεΐ Ξενοφών (?), ούτοί είσιν οί σκαπανείς, σκαφέας δ’ αυτούς
Άρχιππος καλεΐ· σκαφεΰσι-ποαστρίαις.
 
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