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Bagordo, Andreas
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,1): Alkimenes - Kantharos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47735#0044
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Ήρωες (fr. 1)

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non habet [...] scribendum est ατενές“, mit Verweis auf Ar. Vesp. 730 μηδ’
ατενής άγαν άτεράμων τ’ άνήρ, Diph. fr. *61,4 [Parasitos] ατενές δέ τηρώ τού
μαγείρου τον καπνόν und Plat. Rep. 547e άτε ούκέτι κεκτημένην απλούς τε καί
ατενείς τούς τοιούτους); speziell Diphilos’ Stelle spricht für diese Alternative
zu άτεχνώς (mit dem Verb τηρεΐν ,beobachten, bewachen“; die Wespen-Stelie
ist hingegen nicht von Belang: hier heißt ατενής ,stur, beharrlich“); hinzuzufü-
gen sind Mach. fr. 11,127 Gow (δεδορκώς ατενές είς τήν γήν κάτω, mit Gow
1965, z.St.: „looking down intently at the ground. The whole phrase is perhaps
borrowed from Tragedy“) und Polyb. XVIII 53,9 (άλλα καί βλέπων είς τον
Πτολεμαίον ατενές); vgl. auch das abgeleitete Verb άτενίζειν ,starren, mit
unverwandtem Blick hinsehen“. Ein Adv. ατενές, oder das paläographisch bes-
sere ατενώς (seit Plutarch; in der Form άτενέως gehört das Adv. bereits zur
ionischen medizinischen Prosa - Hipp. Prorrh. 1124 -, die häufigste Form ist,
seit Pind. P. 2,77, das nt. ατενές: vgl. auch Epich. fr. 122,1 [Seirenes], Ps.-Epich.
fr. 278,4; vielleicht auch Epich. fr. 113,187 [Pyrrha kai Promatheus]) ist vom
Sinn her dem von den Editoren (darunter Kassel-Austin) gedruckten άτεχνώς
entschieden vorzuziehen, άτενώς paßt erheblich besser zu einem Verb wie
φρουρεΐν als das farblose άτεχνώς, das in der attischen Konversation kaum
mehr als ,einfach“ bedeutet; gegenüber den nicht allzu häufigen Adverbien
άτενώς oder άτενές stellt άτεχνώς eine Banalisierung durch den Abschreiber
dar (zum auf die Alte Komödie und Platon beschränkten Gebrauch von
άτεχνώς vgl. Dover 1970,19 [= 1987, 322-3]: 16-mal bei Aristophanes, etwa Ar.
Ach. 37, mit Olson 2002, z.St. ,,‘simply put’ [...] presumably colloquial“, Pher. fr.
107 [Leroi] Eup. fr. 304 [Chrysoun genos] άτεχνώς μέν ούν τό λεγόμενον σκύτη
βλέπει - hier ist σκύτη βλέπει eine von der Syntax, also auch von άτεχνώς
abgelöste Redensart; nicht in Mese und Nea, mit der Ausnahme von Philem.
fr. 147,2; nicht bei Rednern und Historikern). Hinzu kommt, daß άτεχνώς in
allen Komödien-Belegen vor (nicht nach) dem jeweiligen Verb steht.
κάν σάμακι κοιμωμένους Das Ruhen auf einer Binsenmatte deutet auf
die harte Schlichtheit des militärischen Lebens. Das von Meineke II. 1 5-6 an-
geführte Phryn. Praep. soph. p. 121,15 (φορμοκοιτεϊν τό έπί φορμοΰ καθεύδειν
[...] τάττεται έπί λυπρώς καί κακώς κοιμωμένων, ούκ έχόντων κνάφαλλον)
bezieht sich hingegen auf einen Armutszustand allgemein, wie in Kassel-
Austin z. St. berichtigt wird („sed potius ad pauperum quam ad militum mise-
riam spectat“), mit Verweis auf Ar. Plut. 540-3, wo ärmliche Verhältnisse nur
eine verwanzte στιβάς ,Schilfmatte“ und einen fauligen φορμός als Alternative
zu Kline und Teppich bieten.
κάν σάμακι Das Wort σάμαξ ,Binsenmatte“ (LSJ s.v. „rush-mat, used
as a bed in war“; Etymologie unklar: vgl. Frisk GEW, s.v.) erscheint in der
Komödie sonst nur in Lysipp. fr. 10 (σάμακα, zitiert in Phot, σ 54 σάμακα·
 
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