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Bagordo, Andreas
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,1): Alkimenes - Kantharos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47735#0046
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Ήρωες (fr. 2)

45

fr. 2 K.-A. (2 K.)
καί μήν μά τον Δί’ ούδέν έτι γέ μοι δοκώ
αγνού διαφέρειν έν χαράδρα πεφυκότος
1 ούθέν codd. γε Porson: τε codd.
und doch beim Zeus! mir scheint, daß ich eben in nichts
vom Keuschbaum mich unterscheide, der beim Sturzbach wächst
Phot, (b, z) a 220 = Sud. α 280 (Ael. D. a 22 Erbse)
αγνόν, ούχί λύγον καλοΰσι. καί άρσενικώς. Χιωνίδης (Χίον- Sud. codd. praeter Α)
Ήρωσι·-
agnos (,Keuschbaum1), nicht lygos (,biegsamer, zum Flechten geeigneter Zweig')
nennen sie ihn, und im Maskulin. Chionides in den Heröes:-
Metrum lambische Trimeter:
I I kl k|l kr kl kl
I I kr I |l r I kl kl
Zitatkontext Die Quelle für Photios (der nach Chionides auch Plat. Phdr.
230b zitiert) und Suda ist vermutlich Ailios Dionysios (Ael. D. α 22 Erbse), von
dem auch Eust. in II. p. 1638,11 abhängt, der jedoch Χιωνίδης - πεφυκότος
wegläßt (vgl. Theodoridis 1982, z.St.). Daß im Interpretamentum präzisiert
werden muß, daß die Form άγνον maskulin sei (also άγνος), spricht wohl für
die Tatsache, daß diese Form nicht mehr so geläufig war (weil sie inzwischen
durch λόγος ersetzt worden war?).
Textgestalt Das ούθέν der Hss. wird zu Recht geändert (die Präsenz dieser
Form in der Komödie ist auf die Nea beschränkt, und generell handelt es sich
um eine späte Entwicklung von ούδέν). γε wurde von Porson 1812, 38 für
das tradierte (und sinnlose) τε konjiziert (zu γε im Zusammenhang mit den
anderen Partikeln im Fragment vgl. hier unten, zu v. 1).
Interpretation Geschildert wird die psychologische Situation einer Figur,
die sich selbst mit einer Pflanze vergleicht. Es geht wohl um jemanden, der
sich von irgendwelchen überraschenden Ereignissen überwältigt sieht (vgl.
Meineke II. 1 6: „Dici haec videntur ab homine contempto et in nullo pretio
habito“). Die Partikel-Kombination legt nahe, daß hier eine weibliche Figur
spricht (vgl. hier unten, zu v. 1). Das Bild der χαράδρα, das zwar ebenfalls
metaphorisch für die laute Eloquenz des Kleon stehen kann (vgl. hier unten, zu
v. 2), scheint hier nur einen (für die Pflanze) prekären bzw. unsicheren Zustand
 
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