Metadaten

Bagordo, Andreas
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,1): Alkimenes - Kantharos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47735#0056
License: Free access  - all rights reserved
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Πτωχοί (fr. 4)

55

einen Tragiker und einen Kitharoden: „“Wer denn preist (singt) deine Lieder,
o Gnesipp” (Selbstantwort): “Ich auf keinen Fall; denn ich glaube ...”“); in fr.
276 [Hörai] (’ίτω δέ και τραγωδίας / ό Κλεομάχου διδάσκαλος / j" μετά των
t παρατιλτριών / έχων χορόν Λυδιστί τιλ-/λουσών μέλη πονηρά) wird er
schließlich als didaskalos der Tragödie dargestellt, dessen Chor jedoch aus la-
sziven Tänzerinnen besteht (mit dem Wortspiel um μέλη = ,Lieder“ /,Glieder“).
Gnesippos könnte also (wie eine wörtliche Deutung von didaskalos
suggeriert) ein Tragiker gewesen sein (TrGF 27 T 1), wobei er auch für
einen Tragiker und Kitharoden zugleich gehalten wurde; seine tragische
Produktion wurde gelegentlich in Frage gestellt, da sie allein aufgrund von
Cratin. fr. 17 [Boukoloi] angenommen werde; er wurde schließlich auch einer
jüngeren Komiker-Generation als der des Aristophanes zugeordnet; seine
Bezeichnung beim Zitatträger Athenaios als παιγνιαγράφος hat zu weiteren
merkwürdigen Thesen Anlaß gegeben; die volle Bezeichnung bei Athenaios
παιγνιαγράφος τής ιλαράς Μούσης (Athen. XIV 638d) klingt zu unspezifisch,
um ein bestimmtes poetisches Genre evozieren zu können (zur Figur des
Gnesippos, mit weiterer Lit., sowie zur Frage, ob Gnesippos auch hinter dem
kömödoumenos Not/zippos in Telecl. fr. 17 [Hesiodoi] zu erkennen sei, vgl.
Bagordo 2013, z.St.).
Κλεομένης Bei Kleomenes (nicht in RE, PA, PAA) handelt es sich aller
Wahrscheinlichkeit nach um einen Lyriker (vgl. Schmid 1.1 497 A. 10; in 1.2
537 A. 9 wird er wohl aufgrund der Gesellschaft mit dem vermeintlichen
Tragiker Gnesippos bei Chionides irrtümlich als Tragiker betrachtet), der noch
genauer mit dem Dithyrambiker aus Rhegion zu identifizieren sein dürfte
(Cleom. PMG 838 = 21 T 1 Sutton). Kleomenes erscheint in der Komödie
sonst nur in der Mese, in Epicr. fr. 4 [Antilais] (τάρωτίκ’ έκμεμάθηκα ταϋτα
παντελώς / Σαπφοϋς, Μελήτου, Κλεομένους, Λαμυνθίου ,und diese erotischen
Lieder habe ich auswendig gelernt, / der Sappho, des Meletos, des Kleomenes,
des Lamynthios“), und zwar in Begleitung weiterer Lyriker, während er in
schol. Ar. Nub. 333a (κύκλιων τε χορών είς τούς περί Κινησίαν καί Φιλόξενον
καί Κλεομένην) bezüglich der kyklioi choroi mit Kinesias und Philoxenos von
Kythera assoziiert wird, Dichtern des sog. Neuen Dithyrambos (zu diesem vgl.
Zimmermann 1992, 117-26; Wilamowitz 1921, 394-5 hält eine Identifikation
mit dem außer in schol. Ar. Nub. 333a auch in Athen. IX 402a erwähnten
Dithyrambiker Kleomenes aus Rhegion für unsicher aber wahrscheinlich
und weist auf die Wiederherstellung des Namens Kleomenes durch Radtke
1893, 57 in schol. Eur. Andr. 630 - Κλεομένης ό Ρηγΐνος - hin; dagegen heißt
es in der Edition von Schwartz (1891) noch: τά παραπλήσια <τούτοις καί
Ίβυκος ό> Ρηγΐνος έν διθυράμβω φησίν). Eine weitere Identifizierung des
Dithyrambikers mit einem Rhapsoden in Dicaearch. fr. 87 Wehrli (= Athen.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften