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Bagordo, Andreas
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 1,1): Alkimenes - Kantharos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

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https://doi.org/10.11588/diglit.47735#0215
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214

Kailias

Phot, σ 679 = Et. gen. AB (Et. magn. p. 733,29) = Sud. σ 1318 (συηνία καί ύηνία·
άμαθία, σκαιότης. παρά Φερεκράτει [Pher. fr. 271]) zeigen würde.
Interpretation Formal gehört ύηνός zu Adj. wie σκαληνός ,schroff, rauh‘
oder γαληνός ,still, ruhig“. Das Hausschwein (vgl. dazu Keller 1909, 388-
405, Orth 1921a und Ehrenberg 19512, 77 A. 3) verkörpert für die Griechen
Naivität, Ignoranz und schlechte Erziehung (vgl. Taillardat 1965 , 254 und
Corbel-Morana 2012,104 mit A. 96; so auch in Sprichwörtern; vgl. Orth 1921a,
815,10-49: ή ύς τήν Αθήναν [Plut. Dem. 11]; ούκ άν πάσαύς γνοίη [Plat. Lach.
196d]; zu den Boiotern als einem saudummen Volk - sprichwörtlich ist die
Βοιωτία ύς - vgl. Göbel 1931, 59-60).
In der Komödie wird eine Verbindung zwischen Schwein und άμαθία sonst
in Cratin. fr. 345 (λόγος τις ύπήλθ’ ήμάς άμαθής συοβαύβαλος) explizit her-
gestellt. Das beim Zitatträger ebenfalls erwähnte Abstraktum ύηνία hat ein
Pendant in der Form συηνία bzw. ύηνία selbst in Pher. fr. 271 (vgl. hier oben,
Zitatkontext) sowie in Epich. fr. 146,3-4 (έκ δε πόσιος κώμος, έκ κώμου 6’
έγένεθ’ ύανία, / έκ 6’ ύανίας δίκα < [Lücke ca. 20 Buchstaben] καταδίκα, wo
in einer Art Genealogie die hyania, hier wohl,Derbheit, Unanständigkeit“, als
Produkt des auf das Symposion folgenden Komos angesehen wird, welches
wiederum zum Gerichtsverfahren und Schuldspruch führt; derselbe Sinn wohl
auch in fr. 113,202 [Pyrrha kai Promatheus] ].pov λίαν ύα[νία) und in Ar. Pac.
928, wo die ύηνία dem Politiker Theogenes zugesprochen wird (vgl. Olson
1998, z.St.: „boorishness“); für ihre ύηνία wurden laut schol. Ar. Nub. 1001
auch die Kinder des Strategen Hippokrates verspottet (mit van Leeuwen 1898,
zu Ar. Nub. 1001; vgl. auch fr. 116 [Geörgoi], fr. 568 [Triphaies] und Eup. fr. 112
[Demoi]). Die ύομουσία ist die Kultur einer Sau, die der Chor in Ar. Equ. 985-7
für Kleon prägt (vgl. auch den Vorwurf gegen den Demagogen Eukrates von
Melite in fr. 149 [Geras]).

fr. 39 K.-A. (32 K.)
Hsch. σ 840
σκανάς εντα· έπίχαλκ .(σκανάς ίέντα· έπίχαλκα Musurus) παρά σώφρονίω (Σώφρονι·
επί Heinsius, εις Olivieri: -νι· ώς Schow: -νι· ώ Hansen) σκανάς πορεύση έν τη άσπίδι.
Καλλίας δέ σκεύος
skanas [hi]enta: epichalk[ (,m it Erz überzogen“) bei Sophron [?] (Sophr. fr. 137)
skanas poreuse in/auf dem Schild. Und Kailias [meint damit] ein Gerät

Metrum Ungewiß (iambisch?) (σκανάς ίέντα = I I kl a; έπίχαλκα = Γ I U).
 
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