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Alkaios
hen als Objekt üblicherweise nicht Nahrungsmittel, sondern Personen oder
Körperteile, die in wörtlicher (vgl. z.B. Ar. Nub. 37. 146, Archipp. fr. 37,1) oder
übertragener Bedeutung (vgl. z.B. Ar. Plut. 822 έδακνε γάρ τά βλέφαρά μου)
von etwas „gebissen“ werden (vgl. mit ausführlichen Belegen LSJ s.v.). Bei
einer Zuweisung an den Komödiendichter könnte also (wenn man ein Subjekt,
von dem vermutlich σικύων abhängt, und ein Objekt ergänzt) davon die Rede
sein, dass der saure Geschmack einer Gurke jemanden „beißt“.
Aus der äolischen Lyrik sind keine sicheren Belege für δάκνω bekannt (vgl.
aber Sappho fr. 58,6 L.-P. und V.).
των σικύων σικυός (wahrscheinlich ein altes Lehnwort, vgl. Chantraine
und Frisk s.v. σικύα) bezeichnet im Griechischen sowohl eine längliche grü-
ne nicht-süße Melonenart (Cucumis melo L. var. chate) als auch die Gurke
(Cucumis sativus), vgl. Dalby 2003, 214-5 und Zohary/Hopf 32000,194-5. Eine
Unterscheidung ist bei den Belegen in der Literatur oft nicht möglich (zu
trennen ist von diesen Typen zudem die süße, runde Melone, die σικυός πέπων
genannt wurde). Da unklar ist, wann die Gurke den Mittelmeerraum erreichte
(vgl. Zohary/Hopf3195; nach Dalby 2003, 215 wahrscheinlich in archaischer
oder frühklassischer Zeit), müsste man, falls um 600 v. Chr. auf Lesbos die
Gurke noch nicht bekannt war, bei einer Zuweisung des Fragments an den
Lyriker Alkaios ggf. an Cucumis melo var. chate denken.
Zur Gurke im klassischen Griechenland und besonders in der Komödie
vgl. Olson/Sens 1999, 147 ad Matr. fr. 4,1, Diggle 2004 ad Thphr. Char. 14,9
und Pellegrino 2000, 179-80.
Die zweisibige Form σίκυς (Gen. σίκυος) ist später auch bei Dsc. Mat. med.
2,135 und Gal. Linguarum seu dictionum exoletarum Hippocratis explicatiovoi.
XIX p. 89,9 Kühn βουβάλιος· σίκυς άγριος bezeugt.
fr. dub. 37 K.-A. (31 K.) = Ale. lyr. fr. 403a V.
Sud. a 1058 = Synag. B a 833
ά λ α ζ ώ ν · ό άλώμενος. οϋτως Αλκαίος. Πλάτων (Phaed. 92d, Lys. 218d) δέ άλαζόσιν
άντί τοΰ ψεύσταις
alazön: der Umherwandernde (alömenos). So Alkaios. Platon (Phaed. 92d, Lys. 218d)
aber alazones in der Bedeutung von „Lügner“.
Diskussionen Matthiae 1827, 66; Meineke I (1839) 246; Kock I (1880) 763;
Bergk 1882,194; Ribbeck 1882, 76; Wilamowitz-Moellendorff 1902,168; Lobei/
Page 1955, 282 (ad fr. 402); PCG II (1991) 15.
Alkaios
hen als Objekt üblicherweise nicht Nahrungsmittel, sondern Personen oder
Körperteile, die in wörtlicher (vgl. z.B. Ar. Nub. 37. 146, Archipp. fr. 37,1) oder
übertragener Bedeutung (vgl. z.B. Ar. Plut. 822 έδακνε γάρ τά βλέφαρά μου)
von etwas „gebissen“ werden (vgl. mit ausführlichen Belegen LSJ s.v.). Bei
einer Zuweisung an den Komödiendichter könnte also (wenn man ein Subjekt,
von dem vermutlich σικύων abhängt, und ein Objekt ergänzt) davon die Rede
sein, dass der saure Geschmack einer Gurke jemanden „beißt“.
Aus der äolischen Lyrik sind keine sicheren Belege für δάκνω bekannt (vgl.
aber Sappho fr. 58,6 L.-P. und V.).
των σικύων σικυός (wahrscheinlich ein altes Lehnwort, vgl. Chantraine
und Frisk s.v. σικύα) bezeichnet im Griechischen sowohl eine längliche grü-
ne nicht-süße Melonenart (Cucumis melo L. var. chate) als auch die Gurke
(Cucumis sativus), vgl. Dalby 2003, 214-5 und Zohary/Hopf 32000,194-5. Eine
Unterscheidung ist bei den Belegen in der Literatur oft nicht möglich (zu
trennen ist von diesen Typen zudem die süße, runde Melone, die σικυός πέπων
genannt wurde). Da unklar ist, wann die Gurke den Mittelmeerraum erreichte
(vgl. Zohary/Hopf3195; nach Dalby 2003, 215 wahrscheinlich in archaischer
oder frühklassischer Zeit), müsste man, falls um 600 v. Chr. auf Lesbos die
Gurke noch nicht bekannt war, bei einer Zuweisung des Fragments an den
Lyriker Alkaios ggf. an Cucumis melo var. chate denken.
Zur Gurke im klassischen Griechenland und besonders in der Komödie
vgl. Olson/Sens 1999, 147 ad Matr. fr. 4,1, Diggle 2004 ad Thphr. Char. 14,9
und Pellegrino 2000, 179-80.
Die zweisibige Form σίκυς (Gen. σίκυος) ist später auch bei Dsc. Mat. med.
2,135 und Gal. Linguarum seu dictionum exoletarum Hippocratis explicatiovoi.
XIX p. 89,9 Kühn βουβάλιος· σίκυς άγριος bezeugt.
fr. dub. 37 K.-A. (31 K.) = Ale. lyr. fr. 403a V.
Sud. a 1058 = Synag. B a 833
ά λ α ζ ώ ν · ό άλώμενος. οϋτως Αλκαίος. Πλάτων (Phaed. 92d, Lys. 218d) δέ άλαζόσιν
άντί τοΰ ψεύσταις
alazön: der Umherwandernde (alömenos). So Alkaios. Platon (Phaed. 92d, Lys. 218d)
aber alazones in der Bedeutung von „Lügner“.
Diskussionen Matthiae 1827, 66; Meineke I (1839) 246; Kock I (1880) 763;
Bergk 1882,194; Ribbeck 1882, 76; Wilamowitz-Moellendorff 1902,168; Lobei/
Page 1955, 282 (ad fr. 402); PCG II (1991) 15.