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Orth, Christian; Alcaeus; Amipsias; Apollophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,1): Alkaios - Apollophanes: [Alkaios, Ameipsias, Apollophanes]; Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.47765#0153
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152

Alkaios

Sud. p 92 ρέθος· πρόσωπον, ερύθημα, μέλος, σπλάγχνον.... καί ρεθομαλίδας
οί τρυφεροί τήν σάρκα, λέγεται γάρ καί ολον τό σώμα ρέθος). Dass ρέθος im
Äolischen gebräuchlich war, zeigt Sappho fr. 22,3 L.-P. und V. ]v ρέθος δοκιμ[.
(2) Auch είδος ist in der äolischen Dichtung gut bezeugt, vgl. Sapph. fr.
34 L.-P. und V. άστερες μέν άμφί κάλαν σελάνναν / άψ άποκρύπτοισι φάεν-
νον είδος / δπποτα πλήθοισα μάλιστα λάμπη / γάν, fr. 112,3-4 L.-P. und V.
σοί χάριεν μέν είδος, όππατα <δ’ ....> / μέλλιχ’, έρος δ’ έπ’ ίμέρτω κέχυται
προσώπω.
(3) μάλον ist die normale äolische Form für das attische μήλον „Apfel“ (vgl.
γλυκύμαλον und μαλοδροπήες bei Sappho fr. 105a, 1-2 L.-P., V.).
(4) Für den Lyriker Alkaios ist eine größere Zahl von Spottnamen bezeugt,
die sich auf Pittakos beziehen (fr. 429 L.-P. und V.). Einer davon, ζοφοδορπίδας,
hat auffällige Ähnlichkeit mit είδομαλίδης (bzw. είδομαλίδας, wie man bei
einer Zuweisung an den Lyriker schreiben müsste); vgl. Bergk 1845, 15 Anm.
und Taillardat 1967, 128. Nichts spricht gegen die Annahme, dass er auch
andere Personen mit ähnlichen Spottnamen (oder auch ähnlich zusammen-
gesetzten positiven Attributen) versehen hat.
(5) Die Annahme, dass zumindest ρεθομαλίδας auf einen äolischen Dichter
zurückgeht, erscheint plausibel. Das Wort passt (genau wie das metrisch
äquivalente ζοφοδορπίδας) an verschiedenen Positionen im Vers gut in die
äolischen Lyrik, vgl. z.B. Ale. fr. 362,2 L.-P. ύπαθύμιδάς τις (Ende eines Elf-
silblers), fr. 347(a),l περιτέλλεται (Ende eines Asclepiadeus maior), fr. 348,1
τον κακοπατρίδαν (über Pittakos; Ende eines Asclepiadeus maior), fr. 352
περιτέλλεται (Ende eines Asclepiadeus minor). Schwieriger ist είδομαλίδας
unterzubringen, das aber z.B. am Versanfang eines sapphischen Elfsilblers
gestanden haben könnte (vgl. όμμεμείχμενον an dieser Stelle bei Sapph. fr.
2,15 L.-P.).
(6) Dass die in der Bedeutung so eng verwandten Ausdrücke ρεθομαλίδας
und είδομαλίδης (oder είδομαλίδας, wie man bei einer Zuweisung an den
Lyriker schreiben müsste) völlig unabhängig voneinander entstanden sind,
erscheint ausgeschlossen.
Der einzige inhaltliche Grund, der für eine Beibehaltung von Eustathios’
Zuweisung des Ausdrucks an den Komödiendichter spricht, ist die Tatsache,
dass sich Spott gegen Kinäden und effeminierte Männer in der Komödie be-
sonders häufig findet (allerdings gibt es keinen Grund, ein solches Motiv für
den Lyriker Alkaios auszuschließen). Taillardat 1967, 128 stützt die von ihm
vertretene Zuweisung zum Komödiendichter mit der Deutung von -μαλ- als
„weiß“ (dazu s.u.) und weist auf die Bezeichnung des effeminierten und als
passiver Homosexueller verspotteten Agathon als λευκός bei Ar. Thesm. 191.
Allerdings gibt es keinen sicheren Hinweis dafür, dass ein Adjektiv μαλός
 
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