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Orth, Christian; Alcaeus; Amipsias; Apollophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,1): Alkaios - Apollophanes: [Alkaios, Ameipsias, Apollophanes]; Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.47765#0156
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Dubia (fr. dub. 39)

155

genden weiteren Komödienbelegen) eher für eine Zuweisung an den Lyriker.
Ein Bezug von ών και Αλκαίος μνημονεύει auf den Komiker wäre merkwürdig,
da das Wort (1) auch sonst in der Komödie bezeugt war, und (2) kein Grund
besteht, hier gerade den Komiker Alkaios besonders herauszuheben. In die-
selbe Richtung weist das (in der vollständigen Fassung des Athenaios bei
Komödienzitaten ungewöhnliche) Fehlen eines Komödientitels.248
Interpretation Wie die Diskussion bei Athenaios zeigt, war die genaue Be-
deutung von κότυλος schon in der Antike umstritten (zu der ebenfalls un-
klaren Etymologie vgl. Chantraine und Frisk s.v.). Nach dem Grammatiker
Diodoros ap. Athen. 478b (= Gloss. Ital. 128 K.-A.) und 478e-f wurde bei den
Sikyoniern ein Gefäß ohne Henkel (478f ού γάρ εχειν ώτα), das die Form
eines tiefen louterion habe (478b είναι 6’ αύτό λουτηρίω έοικός βαθεϊ, 478e
παραπλήσιον 6’ ύπάρχειν λουτηρίω βαθεϊ), bei den Aitolern und einigen der
Ionier ein ähnliches Gefäß mit einem einzigen Henkel (478f öv ομοιον όντα τώ
προειρημένο εν ούς εχειν, vgl. Athen. 478b έχει δε και ούς ένιαχή) als κότυλος
bezeichnet. Inwieweit κότυλος und κοτύλη als Synonyme zu betrachten sind
(Diodoros ap. Athen. ll,478e identifiziert die bei Hom. Od. 15,312 genannte
κοτύλη mit einem κότυλος), bleibt unklar (im Attischen wird κοτύλη beson-
ders auch als Maßeinheit verwendet).
Hinweise auf Wert und Verwendung geben einige Komödienbelege: Bei
Ar. fr. 68 (A.) δει διακοσίων δραχμών. / (B.) πόθεν ούν γένοιντ’ αν; (Α.) τον
κότυλον τούτον φέρε soll ein - selbst kostbarer? - kotylos dabei helfen, die
in der dort dargestellten Situation benötigten 200 Drachmen zu bekommen,
bei Hermipp. fr. 29 τόν τε κότυλον πρώτον ήνεγκ’ ένέχυρον τών γειτόνων ist
ein kotylos als Pfand für ein Darlehen unter Nachbarn gegeben worden, bei
Plat. com. fr. 46,6-10 (A.) < > άγεννώς ούκ έώ / παίζειν. τίθημι κοττάβεια
σφών έγώ / τασδί τε τάς κρηπίδας, άς αύτη φορεϊ, / και τόν κότυλον τόν
σόν. (Herakles) βαβαιάξ· ούτοσί / μείζων αγών τής Ίσθμιάδος έπέρχεται
(vgl. Pirrotta 2009, 129-30 ad Ζ.) werden in einem Kottabosduell zwischen
Herakles und einer Hetäre die Schuhe der Hetäre und Herakles’ kotylos zum
Spieleinsatz ernannt (vgl. aus demselben Stück auch fr. 48 τόν κότυλον φέρει,
und bei Eub. fr. 71 ό δ’ ίερεύς Εύήγορος / έν μέσοις αύτοϊσιν έστώς τήν καλήν
σκευήν έχων / οίνον έξέσπενδε κοτύλω führt ein Priester mit einem kotylos
ein Trankopfer aus.249

248 Allerdings könnte das Fehlen eines Komödientitels bei Athenaios auch schon auf
dessen Auslassung in der von Athenaios verwendeten Quelle zurückgehen.
249 Speziell mit Dionysos wird der κότυλος verbunden von Pamphilos ap. Athen.
11,478c Πάμφιλος δέ ποτηριού φησίν είναι γένος, ϊδιον δ’ είναι Διονύσου (vgl.
Poll. 6,99 έστι δέ καί ό κότυλος Διονυσιακόν έκπωμα, ώσπερ καί ό κοτυλίσκος
 
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