164
Ameipsias
7. Metrik und Form
Von den Fragmenten, die eine metrische Interpretation zulassen, stehen die
meisten, wie zu erwarten, im iambischen Trimeter (fr. 1. 2. 3. 4 (?). 6. 7. 8.
16. 17. 21,1-3. 22. 23. 24. 25). Von den insgesamt 17 Trimetern, die noch eine
eindeutige metrische Analyse zulassen,260 haben 7 Penthemimeres (fr. 2,2 [mit
Elision], 7,2. 16,2. 21,2. 21,3. 22,1. 25,1), 6 Hephthemimeres (fr. 3. 6. 8. 17,1.
23. 24). Besonders auffällig ist fr. 1, das nicht nur in den vollständig erhaltenen
Versen 2 und 3, sondern auch in Vers 1 weder Penth- noch Hephthemimeres
aufweist.261
Auffällig ist in den Trimetern des Ameipsias die große Häufigkeit von
anapästischen Versfüßen (insgesamt 12 [im ersten Fuß: fr. 16,2 und 22,2; im
zweiten Fuß: fr. 1,2. 1,3. 2,2. 3,1. 16,2. 23,1; im dritten Fuß: fr. 7,1; im vierten
Fuß: fr. 1,3 und 21,2; im fünften Fuß: fr. 7,1] in 21 teilweise oder ganz erhal-
tenen Trimetern262), die in den Fragmenten des Ameipsias deutlich häufiger
sind als aufgelöste princeps (insgesamt 5 [im zweiten Fuß: fr. 8; im dritten Fuß:
fr. 23 und 24; im vierten Fuß: fr. 2,1; im fünften Fuß: fr. 16,2]).263
fr. 9 und 18 stehen in anapästischen Tetrametern (insgesamt 6 Verse, alle
mit Mittelzäsur), fr. 10 in anapästischen Dimetern (3 Verse, darunter vielleicht
ein Monometer), fr. 12 in trochäischen Tetrametern (2 Verse). Das einzige
Beispiel für lyrische Verse ist ein innerhalb einer Komödie des Ameipsias zu
260 fr. 1,2-3. 2,1-2. 3,1. 6,1. 7,1-2. 8,1. 16,2. 17,1. 21,2-3. 22,1. 23,1. 24,1. 25.1.
261 Das kommt nach West 1982, 88 nur in 7,5% der Trimeter bei Aristophanes und 15 %
der Trimeter bei Menander vor.
262 Neben den oben genannten vollständigen Versen wurden mitgezählt: fr. 1,1. 16,1.
21,1. 22,2. Nicht berücksichtigt wurde fr. 4, das wahrscheinlich ebenfalls aus iam-
bischen Trimetern besteht, ohne dass aber der Text genau rekonstruiert werden
könnte (vgl. im einzelnen ad 1.).
263 Bei Aristophanes ist nach White 1912 §115 aufgelöste princeps (4124) etwas häu-
figer als anapästische Füße (3840); ein Anapäst entfällt durchschnittlich auf 2,3
Trimeter (ebd.), dagegen eine aufgelöste princeps durchschnittlich auf 2,14 (White
1912 §98). In den Fragmenten des Ameipsias liegt also die Häufigkeit von Ana-
pästen (nimmt man nur die 17 nahezu vollständigen Verse, dann entfallen 11
Anapäste auf 17 Verse, d.h. durchschnittlich 1 Anapäst auf 1,55 Verse; nimmt man
die unvollständigen hinzu, dann entfallen 12 Anapäste auf 21 Verse, d.h. durch-
schnittlich 1 Anapäst auf 1,75 Verse) über dem Durchschnittswert bei Aristophanes,
die der aufgelösten princeps deutlich darunter (je nach Zählung eine Auflösung
in 3,4 und 4,4 Versen). Wie aussagekräftig diese Zahlen tatsächlich sind, lässt sich
aufgrund des begrenzten erhaltenen Versbestands des Ameipsias allerdings kaum
ermitteln.
Ameipsias
7. Metrik und Form
Von den Fragmenten, die eine metrische Interpretation zulassen, stehen die
meisten, wie zu erwarten, im iambischen Trimeter (fr. 1. 2. 3. 4 (?). 6. 7. 8.
16. 17. 21,1-3. 22. 23. 24. 25). Von den insgesamt 17 Trimetern, die noch eine
eindeutige metrische Analyse zulassen,260 haben 7 Penthemimeres (fr. 2,2 [mit
Elision], 7,2. 16,2. 21,2. 21,3. 22,1. 25,1), 6 Hephthemimeres (fr. 3. 6. 8. 17,1.
23. 24). Besonders auffällig ist fr. 1, das nicht nur in den vollständig erhaltenen
Versen 2 und 3, sondern auch in Vers 1 weder Penth- noch Hephthemimeres
aufweist.261
Auffällig ist in den Trimetern des Ameipsias die große Häufigkeit von
anapästischen Versfüßen (insgesamt 12 [im ersten Fuß: fr. 16,2 und 22,2; im
zweiten Fuß: fr. 1,2. 1,3. 2,2. 3,1. 16,2. 23,1; im dritten Fuß: fr. 7,1; im vierten
Fuß: fr. 1,3 und 21,2; im fünften Fuß: fr. 7,1] in 21 teilweise oder ganz erhal-
tenen Trimetern262), die in den Fragmenten des Ameipsias deutlich häufiger
sind als aufgelöste princeps (insgesamt 5 [im zweiten Fuß: fr. 8; im dritten Fuß:
fr. 23 und 24; im vierten Fuß: fr. 2,1; im fünften Fuß: fr. 16,2]).263
fr. 9 und 18 stehen in anapästischen Tetrametern (insgesamt 6 Verse, alle
mit Mittelzäsur), fr. 10 in anapästischen Dimetern (3 Verse, darunter vielleicht
ein Monometer), fr. 12 in trochäischen Tetrametern (2 Verse). Das einzige
Beispiel für lyrische Verse ist ein innerhalb einer Komödie des Ameipsias zu
260 fr. 1,2-3. 2,1-2. 3,1. 6,1. 7,1-2. 8,1. 16,2. 17,1. 21,2-3. 22,1. 23,1. 24,1. 25.1.
261 Das kommt nach West 1982, 88 nur in 7,5% der Trimeter bei Aristophanes und 15 %
der Trimeter bei Menander vor.
262 Neben den oben genannten vollständigen Versen wurden mitgezählt: fr. 1,1. 16,1.
21,1. 22,2. Nicht berücksichtigt wurde fr. 4, das wahrscheinlich ebenfalls aus iam-
bischen Trimetern besteht, ohne dass aber der Text genau rekonstruiert werden
könnte (vgl. im einzelnen ad 1.).
263 Bei Aristophanes ist nach White 1912 §115 aufgelöste princeps (4124) etwas häu-
figer als anapästische Füße (3840); ein Anapäst entfällt durchschnittlich auf 2,3
Trimeter (ebd.), dagegen eine aufgelöste princeps durchschnittlich auf 2,14 (White
1912 §98). In den Fragmenten des Ameipsias liegt also die Häufigkeit von Ana-
pästen (nimmt man nur die 17 nahezu vollständigen Verse, dann entfallen 11
Anapäste auf 17 Verse, d.h. durchschnittlich 1 Anapäst auf 1,55 Verse; nimmt man
die unvollständigen hinzu, dann entfallen 12 Anapäste auf 21 Verse, d.h. durch-
schnittlich 1 Anapäst auf 1,75 Verse) über dem Durchschnittswert bei Aristophanes,
die der aufgelösten princeps deutlich darunter (je nach Zählung eine Auflösung
in 3,4 und 4,4 Versen). Wie aussagekräftig diese Zahlen tatsächlich sind, lässt sich
aufgrund des begrenzten erhaltenen Versbestands des Ameipsias allerdings kaum
ermitteln.