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Ameipsias
Das Thema der Verschwendung, das wahrscheinlich gleich in mehreren
Stücken eine Rolle spielte (vgl. den Titel Katesthiön, fr. 18 und 19 aus der
Sphendone, und fr. 21), und die Darstellung von Sophisten (möglicherweise
als Parasiten, vgl. fr. 9) im Konnoshaben inhaltliche Parallelen in Eupolis’ 421
v. Chr. aufgeführten Kolakes. Es ist gut denkbar, dass Eupolis in diesem Stück
Anregungen aus dem zwei Jahre älteren Konnos aufgriff.
Gemeinsam mit Aristonymos und Sannyrion verspottete Ameipsias
Aristophanes (der wiederum selbst Ameipsias mehrfach verspottet, vgl. oben
zur Rezeption) als (wie Herakles) am vierten Tag des Monats Geborenen, da
er sich für andere Personen abmühe. Vielleicht handelt es sich um eine direkte
Reaktion auf die Selbststilisierung des Aristophanes als Herakles bei Ar. Vesp.
1029-44 und die Niederlage im Agon mit den Wespen gegen den von ihm
selbst geschriebenen Proagön (vgl. den Kommentar zu fr. 27). Interessant wäre
in diesem Fall, dass Aristophanes Ameipsias für vulgäre Pointen verspottet,
mit denen dieser die Gunst des Publikums zu erlangen versucht, während
Ameipsias Aristophanes umgekehrt gerade für seinen Anspruch auf eine
ernsthafte Aussage seiner Strücke verspottet.
Auffallend ist die Übereinstimmung von fr. 8 und Plat. com. fr. 57,2 (wenn
nicht einfach in einem der beiden Fälle das Fragment dem falschen Dichter
zugeweisen wurde): Offenbar hat der Komödiendichter Platon im 405 v. Chr.
aufgeführten Kleophön einen Vers von Ameipsias’ Konnos von 423 v. Chr.
aufgegriffen. Ein solches Zitat muss nicht zwangsläufig als Hommage an
Ameipsias aufgefasst werden; ebenso gut wäre möglich, dass Platon hier ei-
nen (vielleicht besonders bekannten oder berüchtigten) Vers des Ameipsias
verspottete.265
Zwei Titel hat Ameipsias mit Antiphanes gemeinsam (Μοιχοί und Σαπφώ);
ob man daraus schließen kann, dass der Dichter der Mittleren Komödie direkt
von Ameipsias beeinflusst war oder aus seinem Werk Anregungen empfing,
muss offen bleiben.
9. Forschungsliteratur
Editionen (und Übersetzungen): Meineke II.2 (1840) 701-14 (vgl. lacobi ap.
Meineke VI (1857) cx-cxi und Meineke VI 51-2); Bothe 1855, 263-9 (mit
lat. Übers.); Kock I (1880) 670-8; Edmonds I (1957) 476-87 (mit engl. Übers.);
265
Vgl. schon Fritzsche 1835, 255.
Ameipsias
Das Thema der Verschwendung, das wahrscheinlich gleich in mehreren
Stücken eine Rolle spielte (vgl. den Titel Katesthiön, fr. 18 und 19 aus der
Sphendone, und fr. 21), und die Darstellung von Sophisten (möglicherweise
als Parasiten, vgl. fr. 9) im Konnoshaben inhaltliche Parallelen in Eupolis’ 421
v. Chr. aufgeführten Kolakes. Es ist gut denkbar, dass Eupolis in diesem Stück
Anregungen aus dem zwei Jahre älteren Konnos aufgriff.
Gemeinsam mit Aristonymos und Sannyrion verspottete Ameipsias
Aristophanes (der wiederum selbst Ameipsias mehrfach verspottet, vgl. oben
zur Rezeption) als (wie Herakles) am vierten Tag des Monats Geborenen, da
er sich für andere Personen abmühe. Vielleicht handelt es sich um eine direkte
Reaktion auf die Selbststilisierung des Aristophanes als Herakles bei Ar. Vesp.
1029-44 und die Niederlage im Agon mit den Wespen gegen den von ihm
selbst geschriebenen Proagön (vgl. den Kommentar zu fr. 27). Interessant wäre
in diesem Fall, dass Aristophanes Ameipsias für vulgäre Pointen verspottet,
mit denen dieser die Gunst des Publikums zu erlangen versucht, während
Ameipsias Aristophanes umgekehrt gerade für seinen Anspruch auf eine
ernsthafte Aussage seiner Strücke verspottet.
Auffallend ist die Übereinstimmung von fr. 8 und Plat. com. fr. 57,2 (wenn
nicht einfach in einem der beiden Fälle das Fragment dem falschen Dichter
zugeweisen wurde): Offenbar hat der Komödiendichter Platon im 405 v. Chr.
aufgeführten Kleophön einen Vers von Ameipsias’ Konnos von 423 v. Chr.
aufgegriffen. Ein solches Zitat muss nicht zwangsläufig als Hommage an
Ameipsias aufgefasst werden; ebenso gut wäre möglich, dass Platon hier ei-
nen (vielleicht besonders bekannten oder berüchtigten) Vers des Ameipsias
verspottete.265
Zwei Titel hat Ameipsias mit Antiphanes gemeinsam (Μοιχοί und Σαπφώ);
ob man daraus schließen kann, dass der Dichter der Mittleren Komödie direkt
von Ameipsias beeinflusst war oder aus seinem Werk Anregungen empfing,
muss offen bleiben.
9. Forschungsliteratur
Editionen (und Übersetzungen): Meineke II.2 (1840) 701-14 (vgl. lacobi ap.
Meineke VI (1857) cx-cxi und Meineke VI 51-2); Bothe 1855, 263-9 (mit
lat. Übers.); Kock I (1880) 670-8; Edmonds I (1957) 476-87 (mit engl. Übers.);
265
Vgl. schon Fritzsche 1835, 255.