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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0043
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Nikochares

nisse für Wein (Athen. 10,426b-7c, fortgesetzt 429f-30a und 430d-lc); als die
üblichsten Mischungsverhältnisse werden Drei zu eins und das stärkere Fünf
zu zwei dargestellt (426d-e); vgl. (mit Parallelen bei Lexikographen) Orth 2013
(FrC 9.1), 201 ad Amips. fr. 4, und vgl. auch unten zu Nicoch. fr. 16.
In der Epitome ist der Text stärker verkürzt; einige Zitate fehlen ganz, und
von Nikochares wird nur der erste Vers angeführt (wie üblich ohne Nennung
des Komödientitels):34 οϊ δ’ έπιτεταμένως χρώμενοι τω ποτω δύο ο’ίνου έπινον
προς πέντε ϋδατος. Νικοχάρης ούν παίζων προς τό όνομα τού Οίνομάου
φησίν· Οίνόμαος ούτος, χαϊρε πέντε και δύο. και Άμειψίας· ... (fr. 4).
Textgestalt Für die (hier übernommene) Interpunktion von Kassel/Austin
spricht ein Vergleich mit Eup. fr. 6 Διόνυσε χαϊρε· μή τι πέντε καί δύο, wo
der Sprecher möglicherweise direkt an die Begrüßung des Dionysos den
Wunsch anschließt, Wein in der Mischung Fünf-zu-zwei zu bekommen (vgl.
Kassel/Austin ad l.). Allein mit dieser Interpretation der Syntax wird auch
καί in Vers 2 verständlich (das dann einen weiteren Teil des schon mit πέντε
καί δύο beginnenden Wunsches anschließt: „Oinomaos da, sei gegrüßt! (Man
möge uns) Fünf-zu-zwei (geben), und mögen ich und du Trinkgenossen
werden!“).35 Erwägenswert ist in Vers 2 eine Änderung zum adhortativen

34 Expliziter ist die Epitome dagegen in προς τό όνομα τού Οίνομάου (in Α steht
nur προς τοΰνομα); ob das auf eine im Vergleich zu A vollständigere Vorlage der
Epitome zurückgeht, bleibt unklar (ebenso könnte in der Epitome τού Οίνομάου
auch aus dem folgenden Zitat erschlossen sein).
35 Nicht gut erklärbar wäre καί z.B. bei der folgenden alternativen Aufteilung des
Fragments auf zwei Sprecher: (Α.) Οίνόμαος ούτος. (B.) χαϊρε, πέντε καί δύο. /
κάγώ τε καί σύ συμπόται γενοίμεθα (vgl. Ar. Lys. 77 [My.] ήδι δε καί δή Λαμπιτώ
προσέρχεται. / [Ly.] ώ φιλτάτη Λάκαινα, χαϊρε, Λαμπιτοϊ, Ran. 183-4 [Xa.] ...
κάστι γ’ ό Χάρων ούτοσί. / [Di.] χαϊρ’ ώ Χάρων, χαϊρ’ ώ Χάρων, χαϊρ’ ώ Χάρων
und [mit einem ähnlichen Spiel mit dem Namen wie hier] 851-5 [Ly.] σύ δε τίς
εί; / [Ki.] άνήρ έκείνης, Παιονίδης Κινησίας. / [Ly.] ώ χαϊρε φίλτατ’· ού γάρ άκλεές
τουνομα / τό σόν παρ’ ήμϊν έστιν ούδ’ άνώνυμον. / άεί γάρ ή γυνή σ’ έχει διά
στόμα; bei Ar. Ach. 175-6 stellt dagegen derselbe Sprecher [Dikaiopolis] zuerst
die Ankunft des Amphitheos fest und begrüßt ihn dann: άλλ’ έκ Λακεδαίμονος
γάρ Αμφίθεος όδί. / χαϊρ’ Άμφίθεε; zu der Vorstellung einer Person allein mit
ούτος und dem Namen, aber ohne ein Verb, vgl. Eup. fr. 245,1 Τήνος αϋτη, fr.
246,1 αϋτη Χίος, Ar. Thesm. 897 αϋτη Θεονόη Πρωτέως, und vgl. auch Ar. Av. 288.
297. 298). Dieselbe Sprecheraufteilung (allerdings mit einer wenig überzeugenden
Identifizierung des ersten Sprechers mit Dionysos und des zweiten mit Oinomaos,
bei der das Wortspiel mit Oinomaos’ Namen teilweise verlorengeht) schlägt bereits
Kock I 770 vor: „fortasse tarnen hic quoque Bacchus intellegendus et versus prior
ita distinguendus est ΔΙΟΝ. Οίνόμαος ούτος. ΟΙΝΟΜ. χαϊρε πέντε καί δύο.“
 
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