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Orth, Christian; Nicochares
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,3): Nikochares - Xenophon: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.52132#0288
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Incertae fabulae fragmentum (fr. 2)

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άριστάτω άρτον, καί öi|/ov έχέτω τέμαχος νάρκης ή ρίνης ή γαλεού ή βατίδος,
12 vol. VII ρ. 198,15 Littre καί cnpov έχέτω σελάχια („und als Beilage soll er
selachia essen“), 17 vol. VII p. 208,12 δψον δέ έχέτω κρέας ύός τετριμμένον,
etc. Handelt es sich überhaupt um eine umgangssprachliche Verwendung von
έχω, oder wird hier eine besonders im medizinischen Kontext gebräuchliche
Ausdrucksweise aufgegriffen?
δίς τής ήμέρας Vermutlich ist mit δίς τής ημέρας gemeint, dass die
genannte schlechte maza das Grundnahrungsmittel der beiden Hauptmahl-
zeiten am Mittag und Abend darstellte (vgl. Antiph. fr. 225,1 τό δεΐπνόν
έστι μάζα ...); damit wird die Monotonie der Ernährung betont. Ähnliche
Trimeterenden bei Plat. com. fr. 178 (μυριάκις τής ημέρας), Men. fr. 264,2
(πεντάκις τής ήμέρας); vgl. auch Ar. Eq. 250 (Ende eines troch. tetr.) πολλάκις
τής ήμέρας.
4 καί σύκα βαιά Ein identischer Versanfang bei Anan. fr. 3,2 W.2. Zu
βαιός (verbreitet in Dichtung und ionischer Prosa, aber nicht in der attischen
Prosa; vgl. LSJ s. v.) vgl. in der Komödie Ar. Ach. 2, Nub. 1013 (und vielleicht
Antiph. fr. 35,5, vgl. den Apparat bei Kassel/Austin). Vgl. auch AP 7,349,1 (anon.)
βαιά φαγών καί βαιά πιών. Zu Feigen als Teil einer ärmlichen Ernährung vgl.
Hippon. fr. 36,4-5 Deg. = 26,4-5 W.2 (vgl. oben zur Interpretation), Alex. fr.
167,14-6, Archestr. fr. 60,14-5 Olson-Sens; vgl. auch Plat. Resp. 372c-d.421 Dass
der Chor bei Ar. Vesp. 302 Feigen als Luxus darstellt, zeigt gerade auch die
Armut der Richter, die den Chor der Wespen bilden (vgl. MacDowell 1971,175).
4- 5 καί μύκης τις ένίοτ’ άν/ώπτάτο Zum Braten von Pilzen vgl.
Antiph. fr. 225,11 οπτά μύκητας, zu ένίοτ’ αν Dionys, com. fr. 1,1. Pilze
wurden im antiken Griechenland, auch abgesehen von der mit ihrem Verzehr
verbundenen Gefahr des Erstickens (vgl. Epich. fr. 153, Ephipp. fr. 27, Antiph.
fr. 186), sehr wenig geschätzt, wie neben dem Fragment des Poliochos z.B.
Antiph. fr. 225,11 zeigt (und mehr noch das völlige Fehlen des Worts μύκης in
Aufzählungen kulinarischer Leckerbissen in der Komödie). Vgl. Garcia Soler
2001, 63-4, Dalby 2003, 223-4.
5- 6 καί κοχλίας γενομένου ψακαδίου/ήγρεύετ’ αν Die einzigen
„Jagdtiere“ sind offenbar Schnecken, die sich bei einem leichten Regen zeigen
(zu ψακάδιον [Deminutiv zu ψακάς „Nieselregen“] vgl. Ihphr. CP 2,9,3. 9);
vgl. Men. Dysc. 474-5, wo der Sklave Getas (in einem Beiseite) Knemon, der
gerade die Möglichkeit, er könnte Rinder opfern, weit von sich gewiesen hat,
unterstellt, er würde nicht einmal eine Schnecke opfern. Zu Schnecken vgl. zu
Philyll. fr. 20. Die Verwendung des sonst auf Jagd oder Fischfang bezogenen

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Diese Belege werden genannt von Olson/Sens 2000, 233 und A. Marchiori, in:
Ateneol (2001) 172 Anm. 6.
 
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